Die Gäste im Literaturhaus Thurgau zwischen Mai und August 2023

«Vielleicht braucht es für Genauigkeiten die totale Reduktion der inneren Betriebsamkeit.» Lisa Elsässer

Liebe FreundInnen des kleinsten aber feinsten Literaturhauses,
zücken Sie Ihre Agenden, Planer, Mobilphones oder Wandkalender und markieren Sie die folgenden Termine. Wir danken Ihnen für Ihr Interesse, Ihre Treue und den Mut, sich in Neues hineinzugeben.

Donnerstag, 4. Mai, 19.30 Uhr
Ein Abend mit Lisa Elsässer
„Elsässers Sprache, die aus dem Unbewussten kommt, funktioniert wie eine Lupe. Sie vergrössert und bündelt das Licht, bis es plötzlich brennt.“ Felix Schneider, SRF Literatur

Donnerstag, 11. Mai, 19.30 Uhr
Nadja Küchenmeister „Im Glasberg“
Samstag, 13. Mai, 16 Uhr: Nachlese
In der jungen deutschsprachigen Lyrik gilt Nadja Küchenmeister als einzigartige Stimme. Sie verwebt Erinnerungen mit Märchen und Traumbildern – und findet im Unscheinbaren das Besondere, im Nebensächlichen das Wesen der Dinge. Ihre Dichtung ist immer suchend, tastend unterwegs: sprachspielerisch und zugleich von hoher formaler Schönheit.

Donnerstag, 1. Juni, 19.30 Uhr
Robert Prosser „Verschwinden in Lawinen“, Performance mit Gespräch
Percussion: Lan Stricker
In einem Bergdorf in Tirol herrscht am Ende der Wintersaison gespannte Stille: Zwei Einheimische sind von einer Lawine verschüttet worden. Während die junge Frau um ihr Leben kämpft, fehlt von ihrem Freund vorerst jede Spur.

Freitag, 9. Juni, 19.30 Uhr
Milena Michiko Flašar
„Oben Erde, unten Himmel“
Herr Ono ist unbemerkt verstorben. Allein. Es gibt viele wie ihn, immer mehr. Erst wenn es wärmer wird, rufen die Nachbarn die Polizei. Und dann Herrn Sakai mit dem Putztrupp, zu dem Suzu nun gehört. Sie sind spezialisiert auf Kodokushi-Fälle.

Donnerstag, 15. Juni, 19.30 Uhr
„Der Garten“ von Paul Bowles
mit Florian Vetsch (Autor), Dagny Gioulami (Schauspielerin, Autorin) und Klaus-Henner Russius (Schauspieler)
Szenische Lesung und Gespräch zu Paul Bowles› Bühnenstück „Der Garten“ (Tanger 1967). Paul Bowles (1911–1999) zählt zu den bedeutendsten Autoren der amerikanischen Literatur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Mittwoch, 21. Juni, 20 Uhr
Judith Hermann „Wir hätten uns alles gesagt“ 
in Kooperation mit dem Literaturhaus St. Gallen, im Kunstmuseum St. Gallen
„Judith Hermanns Bücher sind unbeirrbare Erkundungen der menschlichen Verhältnisse.“ Roman Bucheli, NZZ

Donnerstag, 6. Juli
Tabea Steiner „Immer zwei und zwei“
18 Uhr „Literatur am Tisch“
20 Uhr Lesung
Natali heiratet Manuel, Mitglied einer Freikirche, und wird so Teil einer streng christlichen Gemeinschaft. Zunehmend ist sie um ihre eigene und die Unabhängigkeit ihrer Töchter besorgt. Als sie die alleinstehende Theologin Kristin kennenlernt, wird ihr klar, dass sie so nicht weiterleben kann.

Samstag, 19. August, 18 Uhr, Sommerfest; Ausstellung, Lesungen
18.30 Uhr: Ruth Loosli, Schriftbilder und Lyrik, begleitet von Quirin Oeschger am Hackbrett 
20 Uhr Sarah Elena Müller „Bild ohne Mädchen“
„Sarah Elena Müller bringt eindrucksvoll zum Ausdruck, wie viel Uneinsichtigkeit, wie viel Hilf- und Sprachlosigkeit die Aufarbeitung eines Missbrauchsfalls oft erschweren oder gar verhindern. Ein starkes Debüt.“ Julian Schütt
«Ruth Loosli schreibt, wie andere tanzen. Anmutig, leichtfüssig, den Menschen zugeneigt.» Susanne Rasser, Salzburg

Illustrationen leafrei.com / Literaturhaus Thurgau

Januar bis April 2023 – das neue Programm im Literaturhaus Thurgau

«Das schöne Gottlieben und eure liebe Gesellschaft geht mir nicht aus dem Kopf – überall schwärme ich davon.» Norbert Scheuer

«Danke für Wortraum und Seewind und Weitsicht und Wein, danke fürs Klangexperiment und einen Ort zum Wiederkehren. Schönste Bühne weitumher.» Simone Lappert

«Besonders schön war es, im Bodmanhaus aus dem Buch zu lesen, das zu guten Teilen auch dort entstanden war. Geschrieben im leeren Haus, vorgelesen vor vollen Rängen, vor Menschen, die seit langer Zeit wieder einmal ihre Gesichter zeigen durften.» Peter Stamm

Literaturhaus Thurgau

7. Juni 2022 KultBau St. Gallen: «Louise Landes Levi – THE GODDESS – DIE GÖTTIN»

Louise Landes Levi und Florian Vetsch als Moderator, St. Gallen Kultbau 7. 6. 2022, Teil A by Amsél – YouTube

Louise Landes Levi und Florian Vetsch als Moderator, St. Gallen Kultbau 7. 6. 2022, Teil B by Amsél – YouTube

Louise Landes Levi, Christian Berger und Dominic Doppler, Kultbau St. Gallen, 7. 6. 2022 by Amsél – YouTube

Musikalische Untermalung:
Christian Berger (Saiteninstrumente) & Dominic Doppler (Schlagzeuge)
Moderation: Florian Vetsch

Die Dichterin, Sarangi-Spielerin und Weltreisende Louise Landes Levi (*1944 in New York) kehrt nach einem langen Aufenthalt in Japan nach Europa zurück. Am Dienstag, den 7. Juni 2022, wird sie im Kult-Bau in einem ersten Set gemeinsam mit Florian Vetsch aus ihren Gedichten lesen und in einem zweiten mit den Musikern Christian Berger & Dominic Doppler performen.

Mit LLL kommt eine grosse Figur der Post-Beat-Szene nach St.Gallen, eine GURU PUNK Lady und praktizierende Buddhistin jüdischer Herkunft, eine Persönlichkeit, die an vielen Hot Spots auf den Seiten- und Kreuzwegen der Literaturgeschichte mitgewirkt hat: in NYC, Frisco, London, Amsterdam, Kyoto… Zu den von ihr übersetzten Autor*innen gehören Mira Bei, René Daumal und Henri Michaux.

LLL zählt zum kreativen Freundeskreis von Gerard Bellaart, Franco Beltrametti, Ira Cohen, Gregory Corso, Diane di Prima, Allen Ginsberg, Janine Pommy Vega, Kazuko Shiraishi, Simon Vinkenoog, Philip Whalen… Sie ist als eine echte Agentin der kosmischen Alternative unterwegs. Eine wahre Inspiration. 

Drei Gedichte von Louise Landes Levi
(aus dem Amerikanischen von Florian Vetsch)

TANTRISCH

Die
tantrische Blume

CLEROENDIUM
                    THOMSONIAE

ihre
Kelchblätter weiss,
ihre
          Blüte
               rot.

(München 1984)

 

grün & weiss, das
Herz rotiert auf/ einer
silbernen
                  Schwinge/
                         singe
Gesänge
uraltes Ich
ringe. Nebensächlich
das Verschwiegene dabei
TARA TARA TARA
„jeder Verlust ist ein Gewinn“
lehrte
             der
                                Meister.

(NYC 2001)

 

Ich
bin wie der Pimpf/ gefallen
         in die
                      Milch,
Also/ was passiert, nachdem der Prinz
den Turm erklimmt und die Prinzessin gerettet hat?
Sie rettet ihn. Richtig?/ O
Goldene Schalen, O Orphisches Ritual/
«Ich bin ein Kind dieser Erde und des Sternenhimmels,
doch mein Geschlecht ist des Himmels allein/»
Sexuell
&
             mystisch… mein
                            Verbündeter.

 

Quellen: 
TANTRISCH aus Louise Landes Levi: GURU PUNK. Cool Grove Press. New York City 1999  
GRÜN & WEISS aus Louise Landes Levi: GREEN & WHITE. Love Thy Poet #21. Postcard. Longhouse. Vermont 2002
ICH BIN WIE DER PIMPF aus Louise Landes Levi: BANANA BABY. www.bigbridge.org (2006)

 Beitragsbilder: Schwarzweiss-Fotografie © Ira Cohen Archives LLC, Farbfotografien © Louise Landes Levi

KultBau St. Gallen

Das neue Programm im Literaturhaus Thurgau

Liebe Freundinnen und Freunde des Literaturhauses Thurgau

Vielleicht können Sie sich eine Vorstellung davon machen, wie viel Freude, Erwartung, Stolz und Leidenschaft die Lancierung eines neuen Programms bedeutet! Neun Autorinnen und Autoren, zwei Musiker, Künstlerinnen und Künstler aus fünf Ländern, aus Weissrussland, Österreich und Tschechien zugleich, Deutschland und der Schweiz. Ein Programm, dass sich mit Prosa, Lyrik, Sachthemen und Musik auseinandersetzt, das Lesungen, Diskussionen, Konzerte, Performances präsentiert, das Literatur in den Mittelpunkt aktueller Auseinandersetzungen führt und zusammen mit einem wachen Publikum zur Konfrontation ebenso wie zum Genuss einladen will.

Liebes Publikum, liebe Stammgäste, liebe Begeisterte für Literatur, Musik und Kunst, Sie sind herzlich eingeladen! Nehmen Sie Freundinnen und Bekannte mit! Zeigen Sie Ihnen das schmucke Literaturhaus am Seerhein! Feiern die mit uns das Sommerfest am 20. August, an dem sie nicht nur musikalisch und literarisch verwöhnt, sondern ebenso zu Speis und Trank eingeladen werden.

Mir freundlichen Grüssen im Namen der Thurgauischen Bodman Stiftung Gottlieben, der seit mehr als zwei Jahrzehnten wirkenden Stiftungssekretärin Brigitte Conrad und des Programmleiters Gallus Frei-Tomic

Literaturhaus Thurgau: Das Programm Januar – Mai 2022 steht!

Mit grosser Vorfreude präsentiere ich das neue Programm von Januar bis Mai 2022 im Literaturhaus Thurgau. Klar bleibt ein Vorbehalt, die leise Angst, dass uns wie im ersten Quartal 2021 ein Strich durch die Rechnung gemacht werden könnte. Aber wäre die Zuversicht nicht da, dann würden sich all die ProgrammmacherInnen nicht die Mühe machen, der Kultur einen Bühne zu bieten.

Das neue Programm bietet viel: Prosa und Lyrik, Musik und Installation, Ausstellung und Diskurs! Bleiben Sie uns auch in schwierigen Zeiten treu, treu dem schmucken Haus am Seerhein aber auch all den Kunstschaffenden, denen Orte wie das Literaturhaus Thurgau Lebensader ist!

Sämtliche Illustrationen © leafrei.com / Literaturhaus Thurgau