Das 50. Literaturblatt ist da!

Liebe Freundinnen und Freunde der «analogen» Literaturblätter,

es ist im da. Das Fünfzigste! Und noch immer bereitet mir das Gestalten, Zeichnen, Ausprobieren, Tüfteln und Schreiben Freude.
Wer im Büchergestell jene 50 mal 4 Bücher stehen hat, die ich bisher auf meinen «analogen» Literaturblättern zur Lektüre anpries, kann versichert sein, in jedem Fall eine ausgesuchte Bibliothek zu besitzen. Immerhin 200 Bücher.

Literaturblatt 1

Vor 10 Jahren habe ich mit den «analogen» Literaturblättern begonnen. Wer nachsehen will, wie sich diese im vergangenen Jahrzehnt entwickelten, kann dies hier nachsehen.

Ich erlaube mir, mit dem Versand des Jubiläumblatts einen Einzahlungsschein beizulegen mit der Versicherung, dass jeder Euro, jeder Franken im Dienste der Literatur eingesetzt wird. In diesen Zeiten erst recht!

Wer meine Literaturvermittlung, sei es das «analoge» Literaturblatt, sei es literaturblatt.ch oder gegenzauber.literaturblatt.ch, meine Arbeit als Vermittler und Veranstalter unterstützen will, kann dies mit einem Beitrag auf folgendem Konto gerne tun. Schon jetzt bedanke ich mich sehr:

Literaturblatt 5

Literaturport Amriswil, Gallus Frei-Tomic, Maihaldenstrasse 11, 8580 Amriswil
Raiffeisenbank, Kirchstrasse 13, 8580 Amriswil
CH16 8137 3000 0038 6475 8
SWIFT-BIC: RAIFCH22

«Dein Kunstwerk hat den Weg zu mir gefunden. Es ist immer wieder erstaunlich, wie das alles zusammenpasst – inhaltlich und grafisch. Danke für dieses Geschenk.» Andreas Neeser

«Es ist höchste Zeit, Ihnen zu sagen, wie sehr ich mich jedes Mal über das Literaturblatt freue. Mit herzlichem Dank! F. K.»

Literaturblatt 11

«Cher Monsieur Frei, mon allemand n’est pas très bon, mais assez pour que je sache que vous venez de me faire un très beau cadeau de Noël. Merci beaucoup pour cette magnifique critique. Et je serais ravie bien sûr de recevoir la version papier.» Pascale Kramer 

«Toll! Gratuliere! Ich muss gestehen, dass ich das Literaturblatt nicht kannte und jetzt erst erfahren habe, dass du das handschriftlich gestaltest. Ich bin begeistert und sehr beeindruckt!» Kai Weyand

«Sehr herzlichen Dank für deine hübsche Post» Tim Krohn

Literaturblatt 29

«Mein Briefkasten ist meist leer, nur alle paar Wochen kommt eine Rechnung, Werbung, Behördenbrief, hässliche Post von der Hausverwaltung. Vor einigen Tagen: das Literaturblatt. Vier kleine Texte, einer davon über „Hundesohn“. Handgeschrieben. In einer leicht zur Seite fließenden Schreibschrift, die sich aus dem letzten Jahrtausend auf magische Weise in die digitale Zeit gerettet hat. Das kleeblattförmige H, die filigranen Schlenker an den Buchstaben, ich staune und erinnere mich an meine Schulzeit, ich hatte immer eine Vier in Schrift. Danke, lieber Gallus, für Deine flammende Literaturliebe, den Schwung und die Schnörkel in Deiner Sprache und Deinem Handgelenk.» Sonja M. Schultz

Literaturblatt 39

«Es ist schön, von der Frankfurter Buchmesse zurückzukehren und nach viel Getümmel, Gespräch und Gewese eine in feiner Handschrift verfasste Besprechung eines Lieblingsbuches vorzufinden. Verbindlichsten, besten Dank in die mir liebe Schweiz, Ihre Tanja Warter» C. H. Beck Verlag

Das 49. Literaturblatt

Als Büchermensch werde ich immer wieder um Buchtipps gefragt. Dann steht man da, forscht mit der Person vor Augen in seinem Kopf und muss kurz nach dem Treffen feststellen, dass man dieses oder jenes Buch noch vergessen hat.

Deshalb schreibe ich seit einigen Jahren eigene Kurzrezensionen. Und zwar nur von Büchern, die mir gefallen und die ich auch der Mehrzahl von LeserInnen zutrauen kann. Es fiele mir nicht im Traum ein, ein Buch vorsätzlich „zerreissen“ zu wollen – schon aus blossem Respekt.

Die ersten Jahre schrieb ich die Literaturblätter an meinem Computer. Man nahm die Empfehlungen dankend entgegen. Aber es wird ihnen wie allen Drucksachen ergangen sein.

Seit ein paar Jahren schreibe und zeichne ich sie von Hand und verschicke sie „old school“ per Post an über 200 Leseinteressierte in Deutschland, Österreich, Frankreich und in der Schweiz.

«Dein Kunstwerk hat den Weg zu mir gefunden. Es ist immer wieder erstaunlich, wie das alles zusammenpasst – inhaltlich und grafisch. Danke für dieses Geschenk.» Andreas Neeser

«Ganz ganz tolle Sache übrigens! Einmalig.» Lydia Daher, Lyrikerin

Sind Sie interessiert?

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«Heute habe ich deine Post bekommen! Oooh, wie schön, einen Brief, einen echten Brief zu bekommen! Und alles von Hand geschrieben! Die alte, schöne Zeit!!! Ich habe mich sofort motiviert gefühlt, auch so zurückzuschreiben!» G. V.

 

Das 48. Literaturblatt entsteht!

Wieder vier ganz besondere Bücher, für die ich mich für einen Tag in meine Bibliothek vergrabe und das neue, 48. Literaturblatt gestalte. Ich hoffe, allen AbonnementInnen damit etwas schenken zu können; Vier Bücher, für es sich lohnt, Lebenszeit zu teilen. Ich bin mir sicher!

«Sehr herzlichen Dank für deine hübsche Post, die Micha mir vorgelesen hat, da ich so klein gar nicht mehr lesen kann. Faszinierend, wie gegensätzlich unsere Sicht auf diesen Text ist, den ich mir abgerungen habe wie selten einen, der mir klobig, knochig vorkommt und als das absolute Gegenteil von Auskosten, manchmal fast bis zum Skelett reduziert. Vom Stoff her wäre es ein Roman, aber es war mir fast nicht möglich, zu Sprache zu finden, weil die Welt der Figuren eine fast wortlose ist.» Tim Krohn

«Mein Briefkasten ist meist leer, nur alle paar Wochen kommt eine Rechnung, Werbung, Behördenbrief, hässliche Post von der Hausverwaltung. Vor einigen Tagen: das Literaturblatt. Vier kleine Texte, einer davon über „Hundesohn“. Handgeschrieben. In einer leicht zur Seite fließenden Schreibschrift, die sich aus dem letzten Jahrtausend auf magische Weise in die digitale Zeit gerettet hat. Das kleeblattförmige H, die filigranen Schlenker an den Buchstaben, ich staune und erinnere mich an meine Schulzeit, ich hatte immer eine Vier in Schrift. Danke, lieber Gallus, für Deine flammende Literaturliebe, den Schwung und die Schnörkel in Deiner Sprache und Deinem Handgelenk.» Sonja M. Schultz

«Es ist schön, von der Frankfurter Buchmesse zurückzukehren und nach viel Getümmel, Gespräch und Gewese eine in feiner Handschrift verfasste Besprechung eines Lieblingsbuches vorzufinden: Von Norbert Scheuers „Winterbienen“. Verbindlichsten, besten Dank in die mir liebe Schweiz, Ihre Tanja Warter» C. H. Beck Verlag

Das 47. Literaturblatt ist versandfertig!

Ein Interview mit mir selbst:

Seit ein paar Jahren gibt es diese Literaturblätter. Was bewegt dich dazu, mit so viel Aufwand ein Blatt für das gute Buch zu gestalten? Am Anfang war immer wieder die Frage nach einem guten Buch, einem Lesetipp, Lesefutter für Ferien. Zudem gab es einen Kurs, bei dem ich am Schluss schriftlich Empfehlungen abgab, auch damals schon vier Bücher. Aber man nahm meine Empfehlungen bloss zur Kenntnis, selbst die Tatsache, dass ich die Rezensionen nicht bloss aus dem Netz kopierte. Altpapier. Dann zeichnte und schrieb ich mein erstes Literaturblatt und die Reaktionen waren umwerfend.

Wie gestaltest du diese Blätter? Sind sie verkleinert? Die Blätter sind im Format A4 und Originalgrösse. Ich zeichne und schreibe immer mit schwarzem Kugelschreiber, kann mir Fehler und Korrekturen nur ganz begrenzt leisten. Es kam auch schon vor, dass ich ziemlich weit gereifte Blätter noch einmal beginnen musste. Ich zeichne und schreibe gerne. Und ich bin ein haptischer Mensch. So wie elektronische Bücher für mein Genussverständnis undenkbar sind, bleibt ein Schriftstück und eine Zeichnung das ganz Spezielle.

Wie lange arbeitest du an einem solchen Blatt? Immerhin sind es mittlerweile 47 an der Zahl. Die Arbeit beginnt mit der Auswahl der vier Bücher, den Rezensionen. Auf meinen Blog schaffen es Bücher, die mir in irgendeiner Weise gefallen, die ich nicht einfach weglege. Bücher auf meine Literaturblätter schaffen es nur, wenn sie mir ganz besonders ans Herz wachsen, wenn ich glaube, dass sie beinahe jede und jeder gelesen haben muss. Dann brutzelt in meinem Kopf, was und wie ich gestalte, welche Zeichnung aufs neue Literaturblatt gesetzt werden soll. Dann die Suche nach dem Sujet – und dann in meiner Bibliothek am Schreibtisch das konzentrierte Arbeiten mit dem Kugelschreiber. Fertig ist die Arbeit noch lange nicht. Aber es vergehen viele glückliche, intensive Stunden, manchmal über Wochen.

Warum Kugelschreiber? Warum muss die Schrift so klein sein. Unbedingt lesefreundlich erscheint mir ein solches Blatt nicht. Es gab einen schweizer Schriftsteller, Redaktor und Zeichner, der fast alle seine Skizzen und Zeichnungen mit Kugelschreiber fertigte. Vor Jahrzehnten entdeckte ich ihn für mich, begann ihn zu lieben und zu verehren. Arnold Kübler war auch jahrelang Redaktor der Kulturzeitschrift DU, die einst eine ganz andere Bedeutung hatte, als sie es heute neben all den digitalen Medien hat. Arnold Kübler machte Reisen, besuchte Ausstellungen. Er fotografierte kaum, zeichnete stets. Zeichnen als eine Art des Schauens. Und die Schrift ist meine Schrift. Zugegeben ein bisschen angelehnt an die Mikrogramme von Robert Walser. So wie Arnold Kübler war und ist Robert Walser einer der Grossen in meiner Bibliothek, auch im unendlich grossen Regal in meinem Herzen.

47 Literaturblätter. Wie lange soll die Reihe werden? Was bewegt dich jedes Mal, mit einem neuen Blatt zu beginnen? Alle, die einmal mit einer Reihe begonnen haben, wissen, wie schwierig es ist aufzuhören. Das wissen SammlerInnen aller Couleur. Die Literaturblätter sind zu einem „Konzeptkunstwerk“ geworden. Sie haben längst eine Eigendynamik bekommen, sind zu etwas geworden, was es sonst kaum mehr gibt. Allein die Tatsache, dass ich sie alle per Post mit ein paar persönlichen Worten auf der Rückseite verschicke, gibt den Blättern den Wert eines Briefes. Und wer bekommt heute noch einen Brief? Ich bekomme Fotos von Menschen, die die Literaturblätter in ihrer Wohnung aufhängen, sogar eingerahmt. Vielleicht sind sie etwas von einer Welt, die unterzugehen droht. Alles bunt, digital, perfekt, billig, schnell… vielleicht ein notwendiger Kontrapunkt zu meinen Rezensionen im Netz. Die analogen Literaturblätter und die digitale Form unter literaturblatt.ch erreichen ganz verschiedene Lesegruppen, geben meiner Arbeit etwas Spezielles.

Und zu meiner Freude hängen sie nun an Wänden, Türrahmen, werden aufbewahrt und gehortet.

Meine grosse Freude aber sind die vielen Reaktionen auf die Literaturblätter. Seien es nun Leserinnen und Leser oder Autorinnen und Autoren; Lesende, die sich bekräftigt fühlen oder einfach nur Freude am Literaturblatt haben – und Schreibende, die sich erkannt und verstanden fühlen!

Sind Sie interessiert?

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Gallus Frei-Tomic
LITERATURPORT Amriswil
Maihaldenstrasse 11
8580 Amriswil

oder via „Kontakt

Für mindestens 50 Fr./€ schicke ich ihnen 10 Nummern der Literaturblätter. Die Literaturblätter erscheinen ca. 6 Mal jährlich.

Für mindestens 100 Fr/€ schicke ich ihnen als Freunde der Literaturblätter 10 Literaturblätter, 6 pro Jahr. Zudem sind sie auf literaturblatt.ch vermerkt.

Für mindestens 200 Fr./€ sind Sie als Gönner stets eingeladen, als Gönner der Literaturblätter auf literaturblatt.ch vermerkt bekommen 10 Literaturblätter (6 pro Jahr), also etwa 1 1/2 Jahre lang und werden einmalig auf Wunsch mit einem Buch beschenkt.

Kontonummer: Raiffeisenbank 8580 Amriswil-Dozwil-Sommeri CH16 8137 3000 0038 6475 8

Internationale Tage für improvisierte Musik und Poesie in St. Gallen? Ein neues Lyrikfestival?

Noch sind die ersten Internationalen Tage für improvisierte Musik und Poesie ein Experiment. Ein Experiment in vielerlei Hinsicht. Nach ersten Erfahrungen mit junger Schweizer Literatur, den Text mit Musik zu vermischen und zu verweben, sowohl dem Text wie der Musik aus dem Moment einen neuen Raum zu erschaffen, wagen wir uns tapfer in eine nächste Runde. Überzeugt davon, dass den klassischen „Wasserglaslesungen“ daraus etwas entgegenzustellen ist, erst recht im Zusammenspiel von Lyrik und Musik, die sich beide ihrer ganz eigenen Instrumente bedienen.

Wer erträgt schon verdichtete Sprache über eine Stunde lang, ein Gedicht nach dem anderen, ein Bombardement von Sinnesspiegelungen, die sich sehr oft einer klaren, ganz einfachen Interpretation entziehen? Aber da es ja sehr oft genau die Art des Schreibens ist, die sich explizit um Klang, Rhythmus, Farbe und Resonanz bemüht, ist es naheliegend, diese zwei Sparten miteinander zu verbinden.

Die Bühne, die wir Lyrik und Musik bieten, ist wenig bespielt. Selbst an grossen Festivals wie den Solothurn Literaturtagen oder dem Lyrikfestival Basel sind Veranstaltungen, die über die klassische Rezitation hinausgehen, selten. Und da erste Erfahrungen, beispielsweise mit der österreichischen Dichterin Margret Kreidl mehr als positiv ausfielen, wagen wir uns in dieses Abenteuer, zumal die im kommenden November eingeladenen KünsterInnen klingende Namen haben: Wolfgang Hermann aus Wien, Michelle Steinbeck aus Hamburg (Basel), Ariane von Graffenried aus Bern und Thilo Krause aus Zürich.

Ob daraus ein Lyrikfestival in eigenem Format mit Tradition wird, entscheiden nicht zuletzt die Kulturinteressierten aus der Ostschweiz, ob sie sich verführen, zu akustischen Abenteuern locken lassen. In einer Zeit, in der man sich um echte Emotionen so sehr bemüht, ist eine Veranstaltung mit Lyrik und improvisierte Musik genau das Richtige. Im Theater 111 in St. Gallen wachsen Welten zusammen!

L111 sind Christian Berger (Sound), Dominic Doppler (Takt), Gallus Frei-Tomic (Konzept) und Flavia Steinlin (Marketing & Kommunikation). Mehr Informationen unter l111.ch oder christianberger.ch.

St. Gallen am 30. August: Margret Kreidl und das Jazzduo STORIES

Als Gast und Stipendiatin der Bodman-Stiftung und der Kulturstiftung Thurgau weilt Margret Kreidl einen weiteren Sommermonat lang im Bodman-Haus in Gottlieben. Zusammen mit den Musikern Christian Berger (Saiteninstrumente) und Dominic Doppler (Schlagzeug), eingeführt von Gallus Frei-Tomic, performte Margret Kreidl ihre Poesie mit Musik.

Margret Kreidl, 1964 in Salzburg geboren und zusammen mit ihrem Lebenspartner Lucas Cejpek aus Wien angereist, ist genau das, was eine von ihrer Leidenschaft durchdrungene Sprach- und Wortkünstlerin ausmacht. Eine, die sich mit unerschöpflicher Kreativität und Virtuosität in vielen Sparten bewegt, sei es als klassische Dichterin, als Theater- oder Hörspielautorin oder als Performerin, die mit ihren Kunststücken die Wirkkraft von Sprache ausschöpfen kann.

Margret Kreidl bringt Ordnung in die Sprache und zerpflückt sie. Sie kostet genüsslich aus und beweist, dass sie in der textlichen Kurzform, im Kontrast zu all der Geschwätzigkeit – auch in der Literatur – in aller Dichte und Kürze episch Leben erzählen kann.

«Der Abend klingt im wahrsten Sinne des Wortes noch in mir nach. Die Performance von Margret Kreidl zusammen mit den beiden Musikern öffneten in mir ganz neue Räume was Sprache, Rhythmus und Musik betrifft. Der Abend hat mich unglaublich inspiriert.» Jacqueline Forster-Zigerli

Margret Kreidl, man wurde im Kultbau St. Gallen Zeuge davon, ist frech, bringts auf den Punkt, fabuliert und kontrastiert, schimpft und schmeichelt. Witz und Schalk in ihren Texten fegen jede Patina, alles, was Staub ansetzen könnte, weg und verleihen der Sprache eine Frische und Unmittelbarkeit, die angesichts aller Instrumentalisierung, der sie ausgesetzt ist, das zurückgibt, was ihr als Stimmmusik ganz eigen ist; Melodie, Klang, Mehrdeutigkeit, die Stimme aller Sinne. In Margret Kreidls Sprachkunst pulst überschäumendes Leben.

An diesem Abend wurde man hineingerissen in ein musikalisches Abenteuer. Margret Kreidl agierte mit dem Gitarristen Christian Berger und dem Schlagzeuger Dominic Doppler so schlaftrunken sicher, dass man hätte meinen können, die Darbietung wäre bis ins kleinste Detail choreografiert. Aber genau dort zeigte sich, dass drei VollblutkünstlerInnen am Werk sind. Musik und Poesie kongenial vereint und verwoben.

«Wer Freude an experimenteller Sprachkunst und ihrer Darbietung hat, wer die Kombination von Poesie und spontaner Musik liebt und am 30. August 2019 sich nicht bei Noisma im Kult-Bau eingefunden hat, der hat definitiv etwas verpasst: Auf höchstem Niveau haben Dominic Doppler (Percussion) und Christian Berger (Gitarren) den roten Teppich für die unverwechselbare Wortkunst von Margret Kreidl ausgebreitet und die österreichische Dichterin hat diesen in vollendeter Selbstvergessenheit und geradezu ekstatischer Performance-Lust betreten: voller Witz, Chuzpe und Charme.»
Florian Vetsch

Aus der Reihe «Literaturzeitschriften stellen sich vor»: literaturblatt.ch – SEIEN SIE DA!

Nach den Literaturzeitschriften orte und und Mütze stellt der Schriftsteller Peter K. Wehrli in der Röslischür des Vereins Quartierkultur Kreis 6 die Literatur»zeitschrift» literaturblatt.ch vor. Zusammen mit der Schriftstellerin Bettina Spoerri und dem Schriftsteller Andreas Neeser und unterstützt vom Jazzduo Stories zeigt sich, was Literatur alles zu bewegen vermag:

AM 19. SEPTEMBER SIND SIE HERZLICH EINGELADEN!
Webseite des Veranstalters

© Ayşe Yavaş

Bettina Spoerri ist in Basel aufgewachsen, studierte in Zürich, Berlin und Paris Literaturwissenschaft, Philosophie und Musikwissenschaft, arbeitete nach einem längeren Aufenthalt in Israel als wissenschaftliche Assistentin am Deutschen Seminar der Universität Zürich und promovierte zum Thema literarische Todesdarstellungen. In u.a. einer Post-Doc-Arbeit beschäftigte sie sich mit transnationaler und kosmopolitischer Literatur. Sie ist Mitherausgeberin des Buches «Diskurse in die Weite». Bettina Spoerri arbeitet heute als freie Autorin, Filmkritikerin, Kulturvermittlerin und leitet das Aargauer Literaturhaus. Ihr letzter Roman «Herzvirus» erschien bei Braumüller.

© Ayşe Yavaş

Andreas Neeser, geboren 1964, studierte Germanistik, Anglistik und Literaturkritik an der Universität Zürich. Von 2003 bis 2011 Aufbau und Leitung des Aargauer Literaturhauses Lenzburg. Seit 2012 lebt er als Schriftsteller in Suhr. Für sein formal und inhaltlich vielfältiges Werk wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen und Preisen bedacht.
Mitglied von Autor/innen der Schweiz (AdS), Deutschschweizerisches PEN-Zentrum und VAA. Mitglied der Jury für den Franz-Tumler-Preis. Letzte Veröffentlichungen sind im Haymon Verlag der Roman «Zwischen den Wassern» und im Zytologge Verlag «Nüüt und anders Züüg». 2020 wird sowohl ein neuer Roman wie auch neue Mundartprosa erscheinen.

Jazzduo STORIES sind Christian Berger (Saiteninstrumente) & Dominic Doppler (Drums). Christian Berger und Dominic Doppler erzählen musikalische Geschichten in vielfarbigen Klangräumen. Eine Musik, die verführt und die Seele in verborgene Klangwelten entführt. So entstehen Stücke die sich im Spannungsfeld von Komposition und Improvisation entwickeln.

Kommen Sie in die Röslischür an der Röslistrasse 9, Zürich.
Im Anschluss sind alle bei Musik zu einem Apéro eingeladen.

Quartierkultur Kreis 6
Stories
Webseite Bettina Spoerri
Webseite Andreas Neeser
Webseite Peter K. Wehrli

Das 46. Literaturblatt ist versandfertig!

Reaktionen auf das 45. Literaturblatt:

«Ich bin zu tiefst beeindruckt!»
Nadine Rendl, Haymon

«Denn nebst all den Blogs, in deren Gestalt – zum Glück! – eine ganz neue Form der Literaturkritik aufblüht, ist ein von Hand kunstvoll gestaltetes Literaturblatt nochmals etwas ganz Besonderes, Aussergewöhnliches, ja, Einzigartiges.»
Tabea Steiner

«Lieber Gallus, deine Hand-Schrift ist angekommen, achtsam wie immer schaust du auf die ausgewählten Texte und weisst auch zu sagen, was du siehst: Hab Dank dafür, von Herzen.»
Klaus Merz

«Wann erhält man heutzutage noch etwas Handschriftliches. Selten verlässlich; nur von Ihnen. Ihre Literaturblätter. Dafür von Herzen Dank!»
Tanja Wartet, C. H. Beck

Für mindestens 50 Fr./€ schicke ich ihnen 10 Nummern der Literaturblätter. Die Literaturblätter erscheinen ca. 6 Mal jährlich.

Für mindestens 100 Fr/€ schicke ich ihnen als Freunde der Literaturblätter 10 Literaturblätter, 6 pro Jahr. Zudem sind sie auf literaturblatt.ch vermerkt.

Für mindestens 200 Fr./€ sind Sie als Gönner stets eingeladen, als Gönner der Literaturblätter auf literaturblatt.ch vermerkt bekommen 10 Literaturblätter (6 pro Jahr), also etwa 1 1/2 Jahre lang und werden einmalig auf Wunsch mit einem Buch beschenkt.

Kontoangaben:
Literaturport Amriswil
Gallus Frei, St. Gallerstrasse 21
(ab 1. Oktober 2019: Maihaldenstrasse 11)
8580 Amriswil

Raiffeisenbank
Kirchstrasse 13
8580 Amriswil
CH16 8137 3000 0038 6475 8
SWIFT-BIC: RAIFCH22

 

L111 erstmals im Scheinwerferlicht

Joseph Zoderer wird 85. Andere sind dann alt. Zumindest in seinem Schreiben, in seinem Dichten ist es Joseph Zoderer nicht. Seine Lyrik ist eine glühend heisse Stimme. Die Stimme eines Mannes, der Jahrringe wie Schmuck um sich trägt, Geschichte, Wissen, Erfahrungen, tiefes Empfinden darin verborgen.

Vor einigen Tagen stand ich in einer kleinen Bar zwischen meinen Musikerfreunden Christian Berger und Domonic Doppler, der eine mit seinen Gitarren, der andere hinter seinem Schlagzeug. Zu dritt gaben wir dem vierten eine Stimme, dem Dichter aus Bruneck im Südtirol, dem nie alten Mann, der im kommenden November an einem Sonntag die Stadt St. Gallen besuchen wird, uns und die Stadt mit seiner Dichtung zu beschenken.

Der Abend in der kleinen B-Post-St. Gallen-St. Georgen war die Stimmung da hinein, ein weiterer Schritt in einem Abenteuer, auf einem Tauchgang in Sprachtiefen.
Es begann vor mehr als einem Jahr, als ich wusste, ich würde einen Sommer in Südtirol, in Meran verbringen. Ich würde Zeit haben zu schreiben. Ich deckte mich zu mit Stoff, wenn aus mir nichts gedeihen würde, suchte nach Stimmen aus der Gegend rund um Meran und stiess auf den Dichter, der in einer alten Fabrikantenvilla in Bruneck den Fäden seiner Sprache nachspürt.
Ich las Romane, Erzählungen und irgendwann auch seine Gedichte, die mich trafen wie ein sanfter Blitz, dessen Leuchten blieb, sich der Nachglanz seiner Sprache im Alltag nie ganz verlor.
Ich las seine Gedichte immer wieder, las sie vor, meiner Frau, meinen Freunden und irgendwann den beiden Musikern, bei denen sofort klar war, dass sie der Musik mehr als offen stehen.

Liebesgedichte eines alten Mannes, als wäre alle Liebe in ihm geblieben, voller Sehnsucht und Leidenschaft. Nichts spürbar von abgeklärter Müdigkeit, von vergeistigter Distanz, von sprachlichem Snobismus. Seine Sprachbilder formen mit der Musik der beiden Musiker Räume, die über den Text hinauswachsen.

Joseph Zoderer wollte im kommenden November mit Ariane von Graffenried, Wolfgang Herrmann und Thilo Krause und zusammen mit den Musikern Christian Berger (Gitarren) und Dominic Doppler (Schlagzeug) St. Gallen besuchen. Internationale Tage für Musik und Poesie im Theater 111, an der Grossackerstrasse in St. Gallen. Vier Veranstaltungen, die Lyrik auf ganz besondere Weise performen, vier Stimmen, die sich mit Musik vermählen. Leider ist Joseph Zoderer aber erkrankt und kann die Reise nicht antreten.

Für Joseph Zoderer reist die junge Schweizerin Michelle Steinbeck mit ihrem Gedichtband «Eingesperrte Vögel singen mehr» von Hamburg nach St. Gallen. Seien sie sicher, an diesem Sonntag schlägt Lyrik ein!

Reservieren Sie:
Sonntag, 10. November, 11h: Wolfgang Hermann
Sonntag, 17. November, 11h: Michelle Steinbeck
Donnerstag, 21. November, 20h: Ariane von Graffenried
Sonntag, 24. November, 11h: Thilo Krause

literaturblatt.ch macht ERNST, 3. Streich

ERNST ist ein unabhängiges Kultur- und Gesellschaftsmagazin für den Mann (und die interessierte Frau). In seinen Reportagen, Portraits und Analysen geht die monothematische Publikation nahe ran und stellt politische und gesellschaftliche Fragen zur Diskussion. In seinen Rubriken analysiert das vierteljährlich erscheinende Magazin mit einer Auflage von rund 3500 Exemplaren insbesondere Gleichstellungs-, Geschlechter- und Familienpolitik.

In der neusten Nummer geht es um «Prokrastination». Was nicht anderes bedeutet als aufzuschieben. «Und so tot dieses Wort auch klingen mag, so lebendig sind seine Geschichten», so Adrian Soller, der Geschäftsführer und Redaktionsleiter.

Natürlich freut mich, dass ich mit einer Rezension wieder mit ERNST mitmischen kann:

Webseite des Magazins