Theres Roth-Hunkeler «Damenprogramm», edition bücherlese

«Nacherzählen ist auch Nachzählen, sage ich schon lange», schreibt die Protagonistin Anna ihrer besten Freundin (und Schwägerin) Ruth im Roman «Damenprogramm» von Theres Roth Hunkeler. Und etwas zwischen Abrechnung und Bilanz ist der Roman von Theres Roth-Hunkeler tatsächlich. 

Gastrezension
von Franco Supino

Eine Abrechnung mit dem Leben ihren Protagonistinnen, denn wer so unerbittlich ehrlich und stilistisch klar schreibt wie Roth-Hunkeler, macht es nicht wie die Sonnenuhr (und zählt die heiteren Stunden nur).  Und eine Bilanz ist der Roman, weil die beiden Freundinnen an der Schwelle zur Pensionierung auf ihr bisheriges Leben schauen: Das Arbeitsleben, das die beiden tüchtigen Frauen erfüllte, werden sie bald ablegen. Männer, die mal wichtig waren, sind abgehauen, verstorben (Thore, Max und Arno bei Anne) oder erweisen sich als unbrauchbar, so dass man sich von ihnen trennen muss (Jan bei Ruth) – was kann also dieser Lebensabschnitt, vor dem sie stehen, der sie mal ängstigt, mal zuversichtlich werden lässt, noch bringen? Dies auch in Anbetracht von Caro, Annas Tochter und Ruths Patenkind, einer labilen, suchtkranken Frau, die von einem selbstbestimmten Leben wie das der Mutter und der Tante nur träumen kann, und immer nur wieder einen Strich durch die wohlfeilen Rechnungen der Mutter zu machen im Stande ist.

Theres Roth-Hunkeler «Damenprogramm», Edition Bücherlese, 2023, 256 Seiten, CHF ca. 29.00, ISBN 978-3-906907-79-6

Kann, wer ungeschönt aufs Leben schaut, wer sich nicht belügt, zwischen verpassten Chancen und trüben Aussichten nur Schwarz sehen? Nein, nicht bei Theres Roth-Hunkelers «Damenprogramm». Unerwartet erhält dieser Text einen hellen Klang, denn die beiden Protagonistinnen lassen sich, (einmal mehr) nicht unterkriegen oder vom Selbstmitleid einlullen. Ruth stellt fest, dass sie beide, erlöst von Existenzsorgen, nun in der Situation ihrer Mutter, der Bankiersgattin, seien, die damals im Dorf im sogenannten Damenprogramm, also dem ehrenamtlichen sozialen Engagement im Kreise anderer gut gestellter Frauen, ihre Erfüllung sah (oder sehen musste). 

Ein solches, aber ganz anderes, politisch engagiertes Damenprogramm will Ruth, die auch ansehnlich geerbt hat, mit Anna initiieren. Anna ist erst nicht sehr begeistert, aber schliesslich … mehr sei nicht verraten! Nur der Schluss:  wie bei den Arztserien (die Anna so liebt) und wie beim einspaltigen Fortsetzungsroman, den Anna als Kind täglich in der Tageszeitung las, endet «Damenprogramm» augenzwinkernd mit dem «grossen Versprechen»; F.f. – Fortsetzung folgt. Denn das Leben im Gegensatz zu Geschichten hört nie auf.

Theres Roth-Hunkeler ist eine feste Grösse der Schweizer Literatur, seit sie 1991, eingeladen von Peter von Matt, einen Preis beim renommierten Ingeborg Bachmann Preis zugesprochen bekam. Sie hat seither sechs Romane veröffentlicht, dies neben Essays und Kurzgeschichten, und sie ist als Kulturvermittlerin tätig. Ihre Schaffenskraft beeindruckt mit jedem Text neu. Ob das Leben im Alter lebenswert ist? diese Frage stellt «Damenprogramm» – eine eindeutige Antwort gibt es nicht. Aber wenn man so schreibt wie Theres Roth-Hunkeler, ist es uneingeschränkt lesenswert.

Theres Roth-Hunkeler, geboren 1953 in Hochdorf Luzern, lebt heute in Baar bei Zug und oft in Berlin. Schreiben, Lesen und Literaturvermittlung sind die Schwerpunkte, die auch ihre langjährige Lehrtätigkeit an Kunsthochschulen bestimmt haben. Die Autorin hat neben Erzählungen und journalistischen Texten sechs Romane publiziert, zuletzt das Text-Bild-Werk «Lange Jahre» (2020) mit Bildern der Malerin Annelis Gerber-Halter und den Roman «Geisterfahrten» (2021). In unregelmässigen Abständen meldet sich Theres Roth-Hunkeler mit ihrem Blog zu Wort.

Webseite der Autorin

Beitragsbild © Ayse Yavas

Franco Supino «Spurlos in Neapel», Rotpunktverlag

Franco Supinos Eltern kamen einst aus dem Umland von Neapel nach Solothurn. Franco Supino ist nicht nur als Schriftsteller ein neugierig Suchender. Ein Suchender nach dem Warum. Sein aktueller Roman „Spurlos in Neapel“ ist eine literarische Recherchereise in ein Land, mit dem er viel mehr als seine Sprache teilt.

Mafiafilme wie „Der Pate“, „Once opon a time in America“ oder „Goodfellas“, die etwas von der italienischen Ehrengemeinschaft, die sich ausserhalb jedes Rechtssystems nicht nur in Italien und in den Bronx etablierte, brannten sich in ein kollektives Bewusstsein. Die Camorra ist eine kriminelle Organisation mit Jahrhunderte langer Tradition. Und wenn es eine Stadt gibt, die sich untrennbar mit der Geschichte dieser Mafiafamilie verbunden hat, dann ist es Neapel. Jenes Leben jenseits des Rechtsstaates übt eine Faszination aus, die sich diametral unterscheidet von einer gutbürgerlichen „Spiesserexistenz“ (Auch der Schreibende zählt sich zu den Spiessern!) in der Schweiz.

Und seit man mit Buch und Film zu „Meine geniale Freundin“ gar den Duft dieser Stadt in der Nase zu finden glaubt, trägt auch Neapel selbst eine Aura in sich, die auch mich, der ich noch gar nie in dieser Stadt war, fasziniert. Ausgerechnet eine Stadt, die nicht weit von einem immer noch in der Tiefe aktiven Vulkan pulsiert, eigentlich auf einem Pulverfass, von dem die Wissenschaft schon lange warnt, er könne jederzeit zur Hölle werden.

Franco Supino «Spurlos in Neapel», Rotpunktverlag, 2022, 256 Seiten, CHF 33.00, ISBN: 978-3-85869-958-9

Aber vielleicht ist die Realität dieser Stadt die perfekte Metapher: Eine Stadt, die sich nicht um ein Morgen kümmert.
Franco Supinos Familie stammt aus Neapel. Seine Eltern kamen von dort in die Schweiz, und wären, wenn ein schweres Erdbeben im November 1980 nicht alle Rückreisepläne vernichtet hätte, damals wahrscheinlich ins Umland Neapels zurückgekehrt. Franco Supino, damals mitten in der Schulzeit, wohl immer wieder in den Ferien in der Stadt seiner Eltern, wehrte sich gegen die Pläne seiner Eltern. Aber das Beben in Irpinia, nicht weit von Neapel, vernichtete nicht nur das Haus seiner Eltern, sondern eine mögliche Familienexistenz dort. Franco Supino blieb in Solothurn, genauso wie in seinem Schreiben über die Existenzen aller, deren Herz an zwei Orte gebunden ist.

Bis in die Gegenwart gibt es für Franco Supino viele Gründe für einen Besuch in Neapel. Und wie immer bei solchen Besuchen schnappt Franco Supino Bilder und Geschichten von Menschen auf, die sich mit seinem eigenem Leben verschlingen. So wie das Leben von Nì, einem afrikanisch-stämmigen Mann, der während ein paar Jahre eine Rolle in der neapolitanischen Camorra spielte, um dann irgendwann scheinbar unauffindbar von der Bildfläche zu verschwinden. Magisch von dieser Person fasziniert, beginnt sich Franco Supino immer tiefer in die Geschichte um diesen Mann, um die Geschichte der Camorra in diesen Jahren zu interessieren. Eine Geschichte, die auch zu seiner hätte werden können, weil es in dieser Stadt kein Leben ganz ohne die Camorra gibt.

Was wäre wenn? Eine Frage, die dickflüssiger Stoff für Literatur ist. Eine Frage, die sich nicht nur Schriftstellerinnen und Schriftsteller stellen. Was wäre geworden, wenn Franco Supino damals nach Neapel zurückgekehrt wäre? Franco Supino lässt sich in eine Recherche fallen, die sich aus meiner Sicht ganz nahe an die Selbstaufgabe begibt. Jene Faszination, die die Was-wäre-wenn-Frage sich mit den Leben der Familie Esposito, einer jener Dynastien, die während einiger Jahrzehnte die Spielregeln in Neapel bestimmte, vermischt. Franco Supino besucht immer wieder seinen Schneider, jene Sorte Handwerker, die auszusterben drohen. Aber auch diese Besuche scheinen Metapher zu sein, denn Franco Supino probiert Kleider, einen Anzug, schaut sich an in einem Spiegel.

Damals, als die Rückreise nach Süditalien drohte, begann der junge Supino in seiner Verzweiflung gar zu beten. Und die Erde bebte 90 Sekunden lang. Lange genug, um einem Leben eine ungeliebte Wendung zu verunmöglichen. Ein Gebet, das den Autor bis in die Gegenwart begleitet.

Franco Supino macht viele Türen auf, nimmt mich mit auf eine Reise in eine Welt, die sich komplett von der meinigen unterscheidet, eine Reise in das 20. Jahrhundert eines Landes, das eigentlich unser Nachbarland ist, sich aber in vielem wie Leben auf einem anderen Stern anfühlt. Ein Leben, das seine Fäden aber längst bis in die Schweizer Provinz gesponnen hat. Franco Supino hält sich eng an Tatsachen. Sein Roman „Spurlos in Neapel“ ist eine literarische Recherche, die spannend und mit grosser Empathie geschrieben ist. Unbedingt lesenswert!

© Franco Supino

Interview

Ein Grundmotto vieler Romane ist das „Was wäre wenn“. Was wäre passiert, wenn damals jenes Beben nicht passiert wäre, wenn du mit deinen Eltern zurück in ihre Heimat gezogen wärst, wenn du nicht viel später immer wieder an den Ort deiner Herkunft zurückgekehrt wärst.  Dieses „Was wäre wenn“ wird umso gewichtiger, je mehr man sich mit seiner Herkunft beschäftigt. Sind SchriftstellerInnen mit einem besonderen Gen ausgerüstet, das sie dauernd mit diesem „Was wäre wenn“ beschäftigen lässt?
Ich glaube, dass die Mehrheit der Menschen ein solches Gedankenspiel gar nicht zulässt. Autor:innen schreiben Geschichten, sie leben in Geschichten. Auch viele lesende Menschen tun das. Das ‘Was-wäre-wenn Gen’ stammt aus diesem Leben in Geschichten und hat wahrscheinlich nichts damit zu tun, dass sie mit ihrem Leben nicht zufrieden wären. Mein Gedankenspiel: was wäre aus mir geworden, wenn wir tatsächlich nach Neapel zurückgekehrt und das Erdbeben nicht gewesen wäre, ist der Motor für meine Geschichte, der Erzählanlass – das siehst du ganz richtig. Der Erzähler fühlt sich ja für das Erdbeben sogar verantwortlich!
Lesen ist immer ein «Was wäre wenn», respektive die Aufforderung, ein anderer Mensch zu werden. Eine Aufforderung, die wir während der Lektüre gerne annehmen – und dann kehren wir in unseren Alltag zurück. Weil wir gerne lesen, lieben wir dieses Was- wäre-wenn-Gen – nicht weil wir unglücklich sind und am Leben leiden. Weil das Leben nun mal ist, wie es ist, lesen wir. Das Leben kann man nicht immer verändern, aber wir können lesen. Lesen ist die beste Art, unser Leben zu ändern. Wenigstens eine Zeitlang. Das glaube ich. Das gleiche gilt für mich als Schreibender: Ich will eine gute Geschichte schreiben, ich schreibe nicht, weil ich leide – zum Beispiel an einer ‘gespaltenen’ Identität. Dass Schreiben und Geschichten Erzählen nebenher auch ein Nachdenken auslösen, ist das Geschenk, das gute Literatur mit sich bringt.

Am Begriff „Secondo“ lastet etwas. Ein Klotz, ein Hemmnis. Oder scheint das nur so? Kann „Secondo“ zu einem Geschenk, zu einem Schatz, einer Quelle werden? 
Secondo ist die Möglichkeit, auch Primo zu sein. Ich kann sehr gut den Italiener spielen, wie auch den Schweizer, und sehr gut alles dazwischen. All die Secondos, also all die Menschen, die von der Generation der Eltern eine andere Kultur mitbekommen als die, die ihre Umgebungswelt, in der sie aufwachsen, bereitstellt, sind eine der wichtigsten Bindemittel der Schweiz; ein Bindemittel zwischen Gemeinschaft der hier Lebenden (ob  zu ‘Ur’-Einwohner oder zu anderen Migrant:innen) wie auch zur Gemeinschaft des Herkunftslandes der Familie.  Mushinga Kambundji fühlt sich ebenso als Schweizerin wie Granit Xhaka oder Murat Yakin. Und untereinander sehen sie sich auch als Schweizer:innen, tragen dazu bei, ein gut funktionierendes Land weiter gedeihen zu lassen. Umgekehrt, in den Ursprungsländern, siehe unten, ist es schwierig, ein System Schweiz aufzubauen.

© Franco Supino

Dein Roman, deine Reisen, deine Recherchen, dein Forschen, dein Suchen – alles scheint ein Versuch des Verstehens zu sein. Warum gedeihen seit Jahrhunderten mafiöse Strukturen, nicht nur in Italien, die sich ausserhalb aller gutbürgerlicher Vorstellungen und Gesetzmässigkeiten organisieren? Haben sich Fragen geklärt oder bloss weitere Türen aufgemacht?
Das für mich Unglaublichste ist der Unterschied zwischen der Schweiz und Italien. Es sind Nachbarländer, aber die Lebensumstände sind diametral. Hier in der Schweiz haben alle mehr oder weniger Sicherheit: in Bezug auf Lohn, Arbeit, Altersvorsorge, Gesundheitswesen, Schule, Staat (im Sinne, dass der ÖV funktioniert, Müllabfuhr, es keine Korruption gibt, o.ä.) – das alles gibt es in Italien nicht oder viel weniger. Es gibt keine Garantie Napoli, dass der Müll abgeholt wird oder die U-Bahn fährt, dass man einen guten Arzt findet, wenn man ihn nicht privat bezahlt – und schon gar nicht als junger Mensch beispielsweise eine Arbeit. Und deshalb fragen sich die Leute: wozu zahle ich eigentlich Steuern?
Die Armut, die Not der Menschen einerseits, die Unfähigkeit des Staates und der absolute Mangel an Vertrauen in den Staat andererseits sind der Nährboden für das organisierte Verbrechen.
Oder, anderes Beispiel: Italien hat jetzt eine Regierung mit einer postfaschistischen Ministerpräsidentin – genau vor 100 Jahren kam Mussolini mit dem Marsch auf Rom an die Macht. Eine wirkliche, durchgehende und durchdringende Distanzierung vom Faschismus gibt es in Italien im Gegensatz zu Deutschland und dem Nationalsozialismus nicht. Viele Italiener:innen denken: Mussolini war nicht so schlimm wie Hitler – er hat vieles auch gut gemacht. In Neapel hat die Mehrheit übrigens für die ‹5 Stelle› gestimmt und nicht etwas rechts – weil sie auf den reddito minimo – das bedingungslose Grundeinkommen – hoffen. Man hat keine Hoffnung mehr in die Politik, hofft auf Gnadengeld, das von irgendwoher kommt.

Sind wir Gefangene unserer Rollen? Was passiert, wenn sich Menschen von ihren angestammten Rollen entfernen oder gar emanzipieren, bekommen wir immer wieder demonstriert. Nicht zuletzt im Literaturbetrieb, wenn ein Buchpreisträger wegen Glitzer und Lippenstift Todesdrohungen erhält. Ist „Spurlos in Neapel“ auch ein Versuch, sich von einer fixen Rolle zu emanzipieren?
Wir sind, was die Umgebung in uns sieht, aus uns macht. Meine Protagonisten, ob der Erzähler oder der Nirone, sie wollen sich in ihrer jeweiligen Umgebung bewähren, beides sind Migranten und werden ein Produkt der Umstände. Einer ein Autor, der andere ein Mafioso. Der Versuch sich davon zu emanzipieren, wenn man mal etwas ‘geworden’ ist,  fällt schwer. Wir können noch so viel tun, was objektiv beweist, zu was wir fähig werden, das wir anders sind und auch etwas anderes könnten, aber die Einschätzung unserer Umwelt grenzen uns ein. Du, Gallus, bist ja ein gutes Beispiel, wie du auch im Literaturbetrieb eine fixe Rolle zugewiesen bekommen hast, die zu verlassen fast nicht möglich ist. Hättest du vor 30 Jahren irgendeinen akademischen Titel erworben, würdest du heute der führende Literaturkritiker des Landes sein und hättest irgendeinen Posten an einer Hochschule oder sonst einer Institution wie Pro Helvetia, BAK, etc.

© Franco Supino

Du bist in der Schweiz aufgewachsen, bewegst dich aber immer wieder zwischen zwei Kulturen. In diesem Hinundher stellt sich die Frage nach Heimat und Zuhause ganz anders, als bei Menschen, bei denen Herkunft und Gegenwart fast deckungsgleich sind. Was macht die Auseinandersetzung mit der „Heimatfrage“ mit dem Schriftsteller und Privatmann Franco Supino?
Entscheidend ist für mich die Sprache, sind die Sprachen: ich bin ein Deutschschweizer, für mich ist die Mundart als mündliche Sprache und das Deutsche als Schriftsprache meine Existenz. Gleichzeitig bin ich einer aus der Umgebung Neapels, rede mit meiner Mutter neapolitanischen Dialekt und lese italienische Bücher, das ist auch meine Heimat. Ich bin gerne beides zu 100%. Als Autor macht diese Auseinandersetzung, dass ich zum Beispiel die Stadt Neapel anders beschreiben und erzählen kann als irgendjemand anders: Als Schweizer und Italiener, als Solothurner und Neapolitaner – und das spürt man hoffentlich im Text. Deshalb habe ich mich auch getraut, dieses Buch zu schreiben.

Franco Supino, 1965 geboren in Solothurn, wuchs als Kind italienischer Eltern zweisprachig auf. Er studierte in Zürich und Florenz Germanistik und Romanistik. Supino ist Dozent an der Pädagogischen Hochschule Nordwestschweiz und freier Autor. Sein erster Roman «Musica Leggera» erschien 1995. Es folgten fünf weitere Romane, in denen Supino die eigene Migrationsgeschichte und verschiedene Künstlerbiografien erzählerisch erforscht. In den letzten zehn Jahren hat er sich vermehrt der Kinder- und Jugendliteratur zugewandt. Supino lebt mit seiner Familie in Solothurn.

Webseite des Autors

Beitragsbild © Nina Dick

Highlights aus den 41. Solothurner Literaturtagen

Fast gleich viele wie im letzten Jahr, als es einen neuen Besucherrekord zu verzeichnen gab! Die Solothurner Literaturtage leben, glänzen und tun genau das, was die Besuchenden an diesem Festival zu schätzen wissen.

Aber Solothurn ist auch „Familientreffen“ der kleinen Schweizer Literaturszene. Die Schriftsteller-Nationalmannschaft spielt die sich ewig wiederholende Revanche gegen Rakete Solothurn (1:1!), im Park auf der anderen Aareseite performen die alten Hasen Bänz Friedli, Patrick Tschan, Wolfgang Bortlik, Maurizio Pinarello und Franco Supino ihre Texte unter dem ausladenden Geäst der Uferplatanen, in denen sich ebenso lautstarkes schwarzes Gefieder eingenistet hat. An langen Tischen zwischen der Geburtsstädte der Solothurner Literaturtage, dem Restaurant Kreuz, in dem 1978 Autoren wie Peter Bichsel und Otto F. Walter das Festival gründeten und dem Landhaus branden engagierte Gespräche zwischen den „wilden Jungen“, den „Literaturaktivistinnen“, die sich mit Recht gegen Verkrustungen, betonierte Hierarchien und die ewig Gestrigen auflehnen und aufregen. Und zwischen allen sitzt, plaudert und pafft der ungekrönte König von Solothurn, der mittlerweile 84jährige Peter Bichsel.

Ferdinand von Schirach, Foto © Sabrina Christ und Samuel Mühleisen

Es gab sie, die grossen Namen, auch wenn die aktuelle Deutsche Buchpreisträgerin Inger-Maria Malke mit ihrem preisgekrönten Roman „Archipel“ fehlte. Ferdinand von Schirach, Judith Schalansky, Thomas Hürlimann oder der in Paris lebende Türke Nedim Gürsel oder alt gediente Säulen der Schweizer Literaturszene; Lukas Hartmann, Milena Moser, Ruth Schweikert, Klaus Merz oder die nimmer müden Ernst Halter und Beat Brechbühl.

Aber was muss unbedingt gelesen werden:
„Kaffee und Zigaretten“ von Ferdinand von Schirach. Kein Nahrungsratgeber, obwohl die beiden momentan meistverkauften Bücher im deutschsprachigen Raum solche sind. Ferdinand von Schirach verkauft seine Süchte auch nicht als Eingangstore in die grossen Erkenntnisse der Welt. Es geht in seinem Buch um die grossen Fragen des Lebens. Gibt es eine Grenze zwischen Gut und Böse? Wann gilt ein Leben als erfolgreich oder gescheitert? Ferdinand von Schirach ist verstörend ehrlich, direkt und auf seine Weise authentisch. Nach Bestsellern mit den Titeln „Tabu“ oder „Strafe“, in denen er von seinen zwanzig Jahren Erfahrung als Strafverteidiger erzählt, ist „Kaffee und Zigaretten“ sein persönlichstes Buch über eine Jugend voller Traumatisierungen. Ferdinand von Schirachs Auftritt, etwas zischen welt- und staatsmännisch und empfindsamer Scheu beschreibt exakt, was im Buch geschieht. Er breitet aus, sich und die Welt, macht kein Geheimnis aus seinen Depressionen und dem Leiden an der Welt und fordert mehr als deutlich, dass ihm ein Leben mit Respekt und deutlich gelebter Ethik überlebenswichtig erscheint.

Wild wie die Wellen des Meeres“ von Anna Stern und „Balg“ von Tabea Steiner. Wie gut, waren sie da! Zwei engagierte junge Autorinnen in so gänzlich verschiedener Lebens- und Schreibsituation. Anna Stern, eine Akademikerin, die sich in ihrem Brotberuf wissenschaftlich mit Umweltfragen beschäftigt, Tabea Steiner eine „junge Wilde“, die sich auf ganz vielen Bühnen und Wirkungsfeldern innerhalb des Literaturbetriebs bewegt. Anna Stern erzählt vom Fluchtversuch einer jungen Frau, eine Geschichte, die sich geographisch aus der Heimat entfernt und Tabea Steiner jene eines Ausgegrenzten, das eingezwängte Dasein in dörflicher Enge. Beide Bücher sind auf literaturblatt.ch besprochen. Ich würde mich nicht wundern, wenn die beiden Titel im September auf der ominösen Shortlist des Schweizer Buchpreises erscheinen würden.

Franco Supino, Foto © Sabrina Christ und Samuel Mühleisen

Auch wenn Simonetta Somaruga ihrem Mann bei seiner Lesung am Sonntag einen Besuch abstattete und ich mich einmal mehr wunderte, dass eine Ministerin in der Schweiz wie jede andere als Privatperson durch die Solothurner Innenstadt spazieren kann, ohne dass an jeder Ecke ein bis auf die Zähne bewaffneter Soldat jeden Anwesenden mit durchdringendem Blick nach seinem Gewaltpotenzial scannt und mir der neue Roman ihres Mannes ausgesprochen gut gefällt (Eine Rezension und Interview mit Lukas Hartmann folgt!), war es der Rückkehrer Thomas Hürlimann, der mit seiner ersten Lesung aus seinem vor einem Jahr erschienen Roman „Heimkehr“ den Solothurner Literaturtagen einen grossartigen Abschluss bescherte.
Thomas Hürlimann ist unbestritten einer der Grossen, nicht nur in der Schweiz, sondern in der ganzen deutschsprachigen Literatur. „Das Gartenhaus“, eine Novelle, die die Geburtsstunde des vielvermissten Ammann-Verlags bedeutete, ist genauso Eckpfeiler, wie fast alle folgenden Publikationen, Prosa oder Theater. Und jetzt, nach Krankheit, langer Abwesenheit, las Thomas Hürlimann zum ersten Mal vor grossem Publikum aus seinem Roman „Heimkehr“. Heinrich Übel, Fabrikantensohn, hat ein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater. „Heimkehr“ beschreibt die Rückkehrversuche eines Sohnes in die verlassene Welt der Familie. Ein Autounfall katapultierte ihn aus seinem Leben, seiner Identität. „Heimkehr“ ist ein vielschichtiger Roman mit einem grossen Bruder, Max Frischs „Stiller“. Dem Tod von der Schippe gesprungen, sei alles neu gewesen, erzählte Thomas Hürlimann. Auch das Schreiben. Ein zu der Zeit fast fertiger Roman musste noch einmal neu erzählt werden. Die Frage „Bin ich oder bin ich nicht mehr?“ war in der Fassung vor der Krankheit und dem drohenden Tod nicht vorhanden. Thomas Hürlimanns Roman sprudelt vor Fabulierlust, Witz bis hin zur „Klamotte“. Ein grosses Buch!

Beitragsbild zeigt Viola Rohner © Sabrina Christ und Samuel Mühleisen

Franco Supino «Wie die alten Römer», Plattform Gegenzauber

Sie war hübsch, schlank, weiblich und auf den zweiten Blick weniger jung, als er angenommen hatte.
Darf ich Sie zu einem Kaffee einladen.
Nein.
Darf ich Sie ein ander Mal zu einem Kaffee einladen?

Er hielt sich für einen Mann ohne Plumpheit. Für einen, der so etwas nicht nötig hat. Wenn nicht irgendeinmal alle Frauen, die ihm in Reichweite schienen, vergeben oder verbraucht gewesen wären. Und ein Freund ihn nicht gefragt hätte: Wozu kaufst du eigentlich diese blöden Lotterielose, du weist ja, dass man nie gewinnt.
Ich glaube nicht ans Glück, sagte er sich. Aber an den Zufall. Alles ist Zufall.

Also begann der Glücklose hin und wieder auf gut Glück Frauen anzusprechen. Ohne Not. Er war nicht ungern allein und nicht ungern ungebunden. Und er fühlte sich jung.
Das musste auch die schöne Mittvierzigerin spüren. Die sich noch nie von einem Wildfremden auf einen Kaffee hatte einladen lassen. Klar. Dafür hatte er einen Sinn. Sie hatte keinen langweiligen Mann und keine lästigen Kinder zuhause. Sie kam zurecht im Leben, auch ohne ihn.
Auf einen Kaffee?
Er gab ihr seine Nummer und war sich sicher, dass sie sich nicht melden würde.

Bald hatten sie alle Schranken überwunden und wurden ein Paar.
Dass es so gekommen war: Zufall! Glück!
Sie war auch für den erfahrenen Mann aussergewöhnlich. Ihr Berufsweg beispielsweise: Nach dem Abitur Schreinerlehre (weil sie keine Erwartungen als Tochter und Frau mehr erfüllen mochte). Dann Psychiatriepflegerin. Überstürzte Heirat mit einem genialen geisteskranken Fotografen. Vier Jahre Leidenszeit mit tragischem Ende. Flucht. Reisen. Zu Fuss durch Usbekistan allein als Frau. (Das ist ganz anders, als du dir das vorstellst. Was du vielleicht über solche Länder gehört hast. Absolut ungefährlich und vor allem herzlich, menschlich bereichernd). Zurück und unklare berufliche Ambitionen. Meeresbiologie nach zwei Semestern abgebrochen. Dann Jusstudium in Rekordzeit bis zur Promotion. Arbeitete jetzt für eine Menschenrechtsorganisation in Genf. Dass sie an dem Tag in dem Tram sass: Zufall. Sie hatte eine Gastprofessur an der Uni inne, meist fuhr sie am gleichen Tag zurück. Manchmal blieb sie über Nacht in einem Hotel und fuhr erst am Morgen. Die Mutter lebte in einem Pflegeheim ausserhalb der Stadt. Deshalb dachte sie darüber nach, sich hier eine Wohnung zu mieten und zu pendeln.

Sie sahen sich wöchentlich. Manchmal an Wochenenden. Als ihr Lehrauftrag auslief, überraschte sie ihn. Sie hatte für sich eine kleine Wohnung gefunden. Die in Genf behielt sie. Sie hätte auch bei ihm einziehen können, aber das wollte sie nicht.

Er fuhr nie zu ihr. Hatte keinen Sinn. Sie hätte keine Zeit gehabt. Sie war weltweit unterwegs, stark eingebunden. Imponierend. Und dass sie trotzdem immer wieder Zeit für ihn und ihre demente Mutter fand, herfuhr. Sie war ein Juwel. Er hat einfach Glück gehabt. Nicht das Millionenlos-Glück. Das einfache, unerzwingbare Glück.

Sie war auch deshalb schön, weil sie nicht perfekt war. Ihr Busen und ihre Pobacken hingen. Wenig, aber deutlich. Es machte ihn fast verrückt vor Lust.
Er hatte immer schönere Frauen gehabt. Sportlich, durchtrainiert, wie er. Noch nie fühlte er sich körperlich so angezogen.
Er erkannte sich nicht mehr. Er musste sich nicht rechtfertigen. Sie wies ihn nicht zurück. Auch wenn er ein zweites Mal. Ausser einer Spur Ungeduld, wenn es etwas länger dauerte, meinte er nichts wahrzunehmen.
Nicht dass er das Gefühl hatte, es mache ihr Freude, sie brauche das.
Es hätte demütigend führ ihn sein können. Anstrengend. Er war sich gewohnt gewesen, Frauen auf Händen zu tragen, und doch stets das Gefühl vermittelt zu bekommen, sich nicht genug zu bemühen.
Bei ihr war es nicht so. Sie fand etwas in ihm. Irgendetwas, das sie schätzte, brauchte und dass ihn keine Anstrengung kostete. Auch wenn er nicht wusste, was es war. Es war so. Was wollte er mehr? Wozu grübeln?

Glück macht nicht misstrauisch, das weiss man. Wir passen einfach zusammen, sagte er sich. Glück macht blind und dumm? Von mir aus.

Einmal reiste er zu ihr nach Genf. Er verbrachte während einer UNO-Konferenz einen Tag in ihrer Nähe. Sie stellte ihn als Mitarbeiter vor. Sie nahm ihn zu Meetings mit. Acht zählte er bis am Abend. Es war ein sehr erfolgreicher Tag, bilanzierte sie spätabends. Zur Feier führte sie ihn in ein Sternelokal. Ich habe den ganzen Tag kaum was gegessen, sagte sie. Er schon. An jedem Meeting gab’s Essen und er langte immer zu. Sie liessen sich ein Mehrgang-Menu auftragen. Hummer, Kaviar, Gänseleber, Taubenbrüstchen. Einfach nicht zu viel von den leckeren Brötchen essen, sagte sie, sonst schläfst du schlecht. Und nicht zu viel Wein!
Er schlief misserabel. Er hatte viel zu viel gegessen.
Sie musste am nächsten Tag früh raus. Er wollte nichts Frühstücken. Er sah sie am Tisch sitzen und sich Brötchen schmieren. Ich fahre gleich heim, sagte er.
Vielleicht ein kurzer Spaziergang durch Genf?, schlug sie vor.
Vielleicht. Zum Jet d’eau. Den hat er noch nie gesehen.

Er betrachtete den Jet d’eau. Das Essen des gestrigen Tages lag ihm schwer auf.
Er sah und verstand.
Zufall? Nein.
Glück? Sicher nicht.

Als er zuhause ankam, fuhr er zu ihrer Wohnung und wühlte im Müll. Leer-Packungen von Fertigprodukten, Keksen, Schokolade.
Der Kühlschrank voll. Der Vorratsschrank voll. Der Tiefkühler voll.
Er entdeckte, was er längst wusste.
Bevor sie zu Bett kam, war immer sie immer als letzte im Bad, erinnerte er sich. Er hörte den Strahl plätschern. Das Würgen, wenn er vor die Tür stand. Erinnerte sich, wie er kehrt machte und sich wieder hinlegte. Und hörte, wie sie spülte und spülte.
Dass sie nach jedem Essen, auch auswärts, in der Toilette verschwand. Manchmal auch zwischen den Gängen.
Sie mache sich frisch, liess sie ihn glauben. Sie putze sich die Zähne.

Er überlegte. Was mache ich jetzt?

Er habe schon etwas vor, gab er vor, als sie das nächste Mal anrief und herfahren wollte.
Sie schlug vor, zusammen in den Urlaub zu fahren.
Er war einverstanden. Auch, dass sie ihn einlud.
Skiurlaub, eine Woche. Luxushotel mit Wellnessresort. Tolles Frühstück, Mehrgangmenu am Abend. Mittagessen auf der Piste.
Viel frische, kalte Luft. Viel Sex.
Seine Nerven wurden strapaziert.
Er schwieg, wenn sie nach dem Frühstück gleich wieder alles erbrach, was sie zu sich genommen hatte, und dann im Zimmer in einen vom Buffet geschmuggelten Apfel biss.
Eine Provokation?
Sie sah gut aus, sie war lieb, herzlich. Sie machte ihn verrückt.
Ach, dachte er, was soll ich tun? Sie im Klo überraschen? Blossstellen?
Er sah die Fäden im Klo, die der Magensaft hinterlässt, auch wenn sie zweimal spült und die Schüssel fest schrubbt.

Zuhause nahm er sich vor, sie darauf anzusprechen. Wenn sie das nächste Mal herfuhr. Ganz sicher. Nur schon aus Respekt sich gegenüber.

Er wolle mehr von ihr erfahren, sagte er.
Wie mehr erfahren?
Alte Fotos anschauen zum Beispiel.
Ok. Sie brachte Alben mit. Sie als Teenager.
Sie lacht auf vielen, hat verfärbte Schneidezähne.
Ja, die Zähne seien ihr Schwachpunkt.
Jetzt sind die Flecken weg. Wie ist das möglich?
Sie habe Magenprobleme. Seit jeher, sicher seit sie 13 ist. Magensaft steige oft in ihre Mundhöhle und greife die Zähne an. Deshalb habe sie sich Kissen auf die Zähne auftragen lassen. Dieser Aufbau helfe, die Zähne zu erhalten, und habe auch gleich noch kosmetische Wirkung.

So lang geht das schon so?
Er sprach ruhig, ohne eine Spur von Vorwurf. Seit du 13 bist? Du musst zum Arzt, sagte er. Dringend.
Was meinst du? fragte sie.
Was wohl! Ich halte das nicht aus. Verstehst du? Das kann man nicht aushalten.
Du irrst dich. Sie lächelt.
Es ist ihm, als würde sich das nicht zum ersten Mal zu jemandem sagen. Als sei sie gut vorbereitet.
Ich habe dir doch erzählt, dass ich Magenprobleme habe. Von klein auf. Immer, wenn ich esse, habe ich dieses saure Aufstossen. Und dann muss ich ein bisschen was rausgeben. Aber nur wenig. Ich bin deswegen auch schon in ärztlicher Behandlung. Ich bekomme mein Problem zunehmend in den Griff, sagt auch mein Arzt. Glaub‘ mir.

Er hatte einen trockenen Mund.
Und was sind die leeren Packungen in deinem Abfall? Die vollen Vorratsschränke, die überfüllte Tiefkühltruhe? Er sollte etwas trinken. Er sagte nichts. Möchte er ihr glauben?
Es ist nicht, wie du denkst, sagte sie. Lachte auf. Ich brauche keinen Finger in den Rachen zu stecken und schon gar keine Gänsefeder wie die alten Römer. Sie schüttelte den Kopf. Ist das wichtig? Liebst du mich denn nicht mehr?
Er hat immer noch diesen trockenen Mund.
Ist vielleicht besser, sagt sie, wenn du heute Nacht bei dir schläfst.
Sie wird sich Töpfe aufsetzen, Mikrowelle einschalten, sie wird essen zubereiten, kiloweise, schlingen, wieder auswerfen, dachte er auf dem Heimweg.

Reiche Römer, las er zuhause nach, sollen in ihren Villen eigentliche Vomitorien eingerichtet haben. Archäologische Nachweise fehlen allerdings. Man kann eher davon ausgehen, dass die alten Römer zum absichtlich herbeigeführten Erbrechen die Latrina verwendeten.

Franco Supino, geboren 1965 in Solothurn, wuchs als Kind italienischer Eltern zweisprachig auf. Studium der Germanistik und Romanistik in Zürich und Florenz. Heute lebt er in Solothurn und unterrichtet an der Pädagogischen Fachhochschule. Franco Supino erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Preis für Literatur des Kantons Solothurn 2001.

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