L111 erstmals im Scheinwerferlicht

Joseph Zoderer wird 85. Andere sind dann alt. Zumindest in seinem Schreiben, in seinem Dichten ist es Joseph Zoderer nicht. Seine Lyrik ist eine glühend heisse Stimme. Die Stimme eines Mannes, der Jahrringe wie Schmuck um sich trägt, Geschichte, Wissen, Erfahrungen, tiefes Empfinden darin verborgen.

Vor einigen Tagen stand ich in einer kleinen Bar zwischen meinen Musikerfreunden Christian Berger und Domonic Doppler, der eine mit seinen Gitarren, der andere hinter seinem Schlagzeug. Zu dritt gaben wir dem vierten eine Stimme, dem Dichter aus Bruneck im Südtirol, dem nie alten Mann, der im kommenden November an einem Sonntag die Stadt St. Gallen besuchen wird, uns und die Stadt mit seiner Dichtung zu beschenken.

Der Abend in der kleinen B-Post-St. Gallen-St. Georgen war die Stimmung da hinein, ein weiterer Schritt in einem Abenteuer, auf einem Tauchgang in Sprachtiefen.
Es begann vor mehr als einem Jahr, als ich wusste, ich würde einen Sommer in Südtirol, in Meran verbringen. Ich würde Zeit haben zu schreiben. Ich deckte mich zu mit Stoff, wenn aus mir nichts gedeihen würde, suchte nach Stimmen aus der Gegend rund um Meran und stiess auf den Dichter, der in einer alten Fabrikantenvilla in Bruneck den Fäden seiner Sprache nachspürt.
Ich las Romane, Erzählungen und irgendwann auch seine Gedichte, die mich trafen wie ein sanfter Blitz, dessen Leuchten blieb, sich der Nachglanz seiner Sprache im Alltag nie ganz verlor.
Ich las seine Gedichte immer wieder, las sie vor, meiner Frau, meinen Freunden und irgendwann den beiden Musikern, bei denen sofort klar war, dass sie der Musik mehr als offen stehen.

Liebesgedichte eines alten Mannes, als wäre alle Liebe in ihm geblieben, voller Sehnsucht und Leidenschaft. Nichts spürbar von abgeklärter Müdigkeit, von vergeistigter Distanz, von sprachlichem Snobismus. Seine Sprachbilder formen mit der Musik der beiden Musiker Räume, die über den Text hinauswachsen.

Joseph Zoderer wollte im kommenden November mit Ariane von Graffenried, Wolfgang Herrmann und Thilo Krause und zusammen mit den Musikern Christian Berger (Gitarren) und Dominic Doppler (Schlagzeug) St. Gallen besuchen. Internationale Tage für Musik und Poesie im Theater 111, an der Grossackerstrasse in St. Gallen. Vier Veranstaltungen, die Lyrik auf ganz besondere Weise performen, vier Stimmen, die sich mit Musik vermählen. Leider ist Joseph Zoderer aber erkrankt und kann die Reise nicht antreten.

Für Joseph Zoderer reist die junge Schweizerin Michelle Steinbeck mit ihrem Gedichtband «Eingesperrte Vögel singen mehr» von Hamburg nach St. Gallen. Seien sie sicher, an diesem Sonntag schlägt Lyrik ein!

Reservieren Sie:
Sonntag, 10. November, 11h: Wolfgang Hermann
Sonntag, 17. November, 11h: Michelle Steinbeck
Donnerstag, 21. November, 20h: Ariane von Graffenried
Sonntag, 24. November, 11h: Thilo Krause

Ariane von Graffenried CH, Wolfgang Hermann A, Thilo Krause CH, Joseph Zoderer I

Nachdem die Reihe mit «junger CH-Literatur» im Januar nach wunderbaren Abenden mit Yaël Inokai, Arja Lobsiger, Dana Grigorcea, Julia Weber und Noëmi Lerch zu einem guten Ende kam, wird im kommenden Herbst eine neue Reihe im Theater 111 in St. Gallen über die Bühne gehen. Vier ganz unterschiedliche Dichterinnen und Sicher haben ihre Teilnahme zugesichert.

Ariane von Graffenried (1978) ist Autorin und  promovierte Theaterwissenschaftlerin, schreibt für die Bühne, fürs Radio, Zeitungen und die Wissenschaft. Sie ist Mitglied der preisgekrönten Autor*innengruppe «Bern ist überall». Seit 2005 tritt sie als Spoken-Word-Performerin mit dem Musiker und Klangkünstler Robert Aeberhard im Duo «Fitzgerald & Rimini» auf. Zuletzt erschien das Buch «Babylon Park» (2017), für das sie den Literaturpreis des Kantons Bern erhielt.
Von Graffenrieds Texte kippen vom Konkreten ins Poetische und zurück, mal Deutsch, mal English, mal Dialekt, sie ist eine Geschichtenerzählerin des Geheimen und Verborgenen, eine ebenso raue wie galante Berichterstatterin aus den Halbwelten des Mondänen, eine literarische Umgarnerin der provinziellen Unterwelt.

Thilo Krause geboren 1977 in Dresden, lebt in Zürich.  Abitur, Zivildienst als Pfleger, Studium des Wirtschaftsingenieurwesens in Dresden und London, Promotion an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, danach Forschungsbereichsleiter am Schweizerischen Bundesamt für Energie, bis 2015 Forscher an der ETH Zürich, aktuell beim Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz).
Seit 2005 literarische Veröffentlichungen in namhaften Zeitschriften (u.a. Akzente, Sinn und Form), Zeitungen (die ZEIT, Zürcher Tagesanzeiger, u.a.) und Anthologien. 2012 Schweizer Literaturpreis für den Debütband «Und das ist alles genug«, der 2015 in der französischen Übersetzung von Eva Antonnikov («Et c’est tout ce qu’il faut«) erschien. 2016 Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg und ZKB Schillerpreis für das zweite Buch: «Um die Dinge ganz zu lassen«. 2019 Peter-Huchel-Preis für den Band «Was wir reden, wenn es gewittert» (Edition Lyrik Kabinett im Carl Hanser Verlag).
Thilo Krause ist Mitglied im Verband Autorinnen und Autoren der Schweiz sowie im Literaturforum Dresden. Im Winter unterrichtet er Skilanglauf beim Firmensport Regionalverband Zürich (Bereich Nordisch).

Wolfgang Hermann wuchs in Dornbirn in Vorarlberg auf und studierte ab 1981 Philosophie und Germanistik an der Universität Wien. 1986 promovierte er mit einer Arbeit über Friedrich Hölderlin zum Doktor der Philosophie. Anschliessend war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Wien. Seit 1987 ist er freier Schriftsteller. 1992 nahm er am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt teil. Von 1996 bis 1998 arbeitete er als Lektor an der Sophia-Universität in Tokio.
Wolfgang Hermann schreibt Prosa, Lyrik, Theaterstücke und Hörspiele. Einige seiner Publikationen wurden in Englisch, Französisch, Spanisch, Schwedisch, Arabisch, Lettisch, Slowenisch, Japanisch, Koreanisch, Polnisch, Hindi übersetzt. Er ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.
Er verfügte über wechselnde Wohnsitze, wie in Nordafrika und auf Sizilien. Von 1987 bis 1990 lebte er in Berlin, danach in Paris und in Aix-en-Provence. Von 1996 bis 1998 hatte er ein Lektorat an der Sophia-Universität Tokio inne.
Heute lebt Wolfgang Hermann in Wien.

Joseph Zoderer, geboren 1935 in Meran, lebt als  freier Schriftsteller in Bruneck. Studium der Rechtswissenschaften, Philosophie, Theaterwissenschaften und Psychologie in Wien. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Ehrengabe der Weimarer Schillerstiftung (2001), Hermann-Lenz-Preis (2003) und Walther-von-der-Vogelweide-Preis (2004). Joseph Zoderer, einem der führenden Erzähler der Gegenwartsliteratur, in Einzelbänden neu aufgelegt. In Zusammenarbeit mit Johann Holzner und dem Brenner-Archiv Innsbruck wird jeder Band durch ein Nachwort sowie interessante Materialien aus dem Vorlass des Autors ergänzt. Davon bisher erschienen: „Das Schildkrötenfest“. Roman (2015), „Dauerhaftes Morgenrot“. Roman (2015) und „Die Walsche“. Roman (20016), 2017 folgt „Lontano“. Roman.

Noëmi Lerch vor vollem Haus

Noëmi Lerch war mit ihrem Roman «Grit» der letzte Gast in der Reihe «Wortklang – Klangwort» mit junger CH-Literatur. Nach Yaël Inokai, Arja Lobsiger, Dana Grigorcea und Julia Weber performte Noëmi Lerch zusammen mit den Musikern Christian Berger und Dominic Doppler den Abschluss der abenteuerlichen Reihe zwischen Literatur und Musik.

© Philipp Frei

Schon eine halbe Stunde vor Beginn füllte sich das kleine Foyer im Theater 111 St. Gallen. Man trank Wein, unterhielt sich, eine lockere Stimmung. Nichts vom erwartungsvollen Bangen anderer Abende, ob sich die Zuschauerreihen wohl füllen würden. Kein Hadern und Suchen nach Gründen, warum sich kaum jemand ins Traumland zwischen Literatur und Musik locken liess. Nicht einmal das feuchte Wetter, der Matsch auf den Strassen, das Schneegestöber hielten die Besucher zurück.

© Philipp Frei

Als ob es ein Zeichen gewesen wäre, ein Fingerzeig, den Plan, frische Formen der Literaturperformance zu finden, ja nicht aufzugeben.
Noëmi Lerchs Romanausschnitte aus «Grit» machen es dem Zuhörer zwar nicht leicht. Noëmi Lerch erzählt nicht einfach die Geschichte dreier Generationen auf einem Hof am Rande einer Ebene. Noëmi Lerchs Bilder sind Inneneinsichten und fokussierte Aussenansichten, manchmal rätselhafte Furchen ins Holz der Zeit. Aber zusammen mit der Musik von «Stories» (Christin Berger Gitarre und Dominic Doppler Drums) wuchs im intimen Kleintheater ein dichter Teppich aus Wort und Klang.

© Sandra Kottonau

Das Zusammenspiel von Literatur und Musik wird weitergehen. Im Herbst 2019 werden die Scheinwerfer im Theater 111 ihr Licht auf vier neue Abenteuer bündeln. Daten sind fix, Dichter und Dichterinnen gefragt, ein neuer Plan in Entwicklung, die Freude darauf gross. Abenteuer werden es sein, weil sich die Initianten dorthin wagen, wo auch für die Veranstalter das Abenteuer beginnt.

© Sandra Kottonau
«Durch den Schnee zum Theater 111 gekommen. Dank der Ruhe all der Anwesenden und des Ortes ganz in die Wärme des Lichtes auf der Bühne eintauchen können. Die Musik wie Wasser um mich. Meine Geschichte hat sich darin aufgelöst, wurde unsere Geschichte. Ich habe gestaunt, wie leicht es ging. 
Die Geschichte hat sich selber erzählt und wir haben zugehört.» Noëmi Lerch
Beitragsfotos © Sandra Kottonau und Philipp Frei

Text und Musik im Theater 111, St. Gallen: Noëmi Lerch und Sound von Berger/Doppler

Zusammen mit dem Musiker Christian Berger organisiere ich eine ganz besondere Lesereihe im Theater 111 in St. Gallen. Eine Lesereihe mit jungen Schweizer Autorinnen in Verbindung mit improvisierter Musik der Musiker Christian Berger und Dominic Doppler.

Samstag, 12. Januar, 2019, 20 Uhr, Theater 111:
Noëmi Lerch liest aus ihrem Roman „Grit“.
Noemi Lerch, 1987 geboren, Schriftstellerin und Älplerin, arbeitet seit 2014 zusammen mit der Cellistin Sara Käser im Duo Käser & Lerch. 2015 erschien ihr erstes Buch «Die Pürin», für den sie den Terra-Nova Schillerpreis für Literatur 2016 erhielt. Ihr zweites Buch »Grit« erschien 2017. Eine Hütte am Rande einer kargen Ebene. Im Innern der Hütte ein Kessel. Am Kessel eine junge Frau, sie rührt mit der Harfe die Milch. Wenig Licht kommt durch das Fenster, wo eine alte Frau im Offiziersmantel steht und raucht. In dieser Stille die beiden Frauen, deren Leben kaum unterschiedlicher sein könnte. Die Ältere hat studiert und in der Politik Karriere gemacht, die Jüngere umsorgt einen kleinen Hof und zwei Kinder. Trotz ihrer Verschiedenheit sind die beiden Frauen durch ein starkes Band verbunden, sie sind Mutter und Tochter.

„Wortklang“ definiert an sechs Abenden die Begegnung zwischen Wort und Klang, zwischen Literatur und Musik neu. Das Gegensätzliche verschmilzt und lässt Harmonisches in Spannungen um Aussagen ringen. Jeder Abend ein Unikat und einmaliges Erlebnis, das Hörerinnen und Hörer begeistern soll!

Ein bezaubernder Abend mit Julia Weber

Auch wenn sich im windig kalten St. Gallen an diesem Dezemberabend kaum jemand in das kleine Theater 111 aufmachte, zu viele weiche, rote Sessel verwaist blieben, performten Julia Weber mit ihrem Roman «Immer ist alles schön», dem Gitarristen Christian Berger und dem Schlagzeuger Dominic Doppler Text und Musik derart tief, dass man den Boden unter den Füssen verlor. Nicht wegen Verunsicherung, sondern weil einem das Dargebotene aufhob.

Warum lassen sich nicht mehr Literaturinteressierte an einen Ort locken, der versucht, aus einem Buch, einer Lesung mehr als nur einen eine Stunde «Vorlesen» zu machen? «Wortklang – Klangwort» will Text und Musik ineinander verweben, sowohl den Sound des Textes wie den der Musik verstärken. Wer im Publikum sitzt, dem werden Türen geöffnet, die sonst verschlossen bleiben. Türen, die sich selbst den AkteurInnen auf der Bühne erst während des Zusammenspiels erschliessen.

„Immer ist alles schön“ ist die Geschichte von Anais und Bruno. Sie versuchen sich und die Mutter zu schützen vor der Aussenwelt, die in Gestalt von Mutters Männern mit Haaren auf der Brust in der Küche steht. Oder in der Gestalt von Peter, der ihre Wohnung seltsam findet und nichts anfangen kann mit den tausend, auf der Strasse zusammen gesammelten Dingen. In Gestalt eines Mannes vom Jugendamt, der viele Fragen stellt, sich Notizen macht, der Anais und Bruno betrachtet wie zu erforschendes Material, und in Gestalt einer Nachbarin, die im Treppenhaus lauscht. Je mehr diese Aussenwelt in ihre eigene eindringt, desto mehr ziehen sich die Kinder in ihre Fantasie zurück.

 

«Als draussen Wind und Menschen um Ecken bogen, etwas kalt und auch wütend. Wurde es innen im Theater 111 immer wärmer. Auch weil ein Mann sich die Fingernägel feilte und ein anderer Nüsschen schälte und Nüsschen ass und Nüsschen Geräusche machten. Auch weil Scheinwerferlicht und Musik und Wort. Ich, die auf der Bühne sitzend in der Musik sass und vergass, dass ich auf einer Bühne war. Die Musik, die sich unter und auf und zwischen meine Worte legte. Dann Applaus und ein Bier und nun ein Dank von mir dafür.» Julia Weber

Fotos © Sandra Kottonau

Literatur ist Musik, Musik sind Geschichten! Julia Weber mit Sound!

Wortklang – Klangwort will Literatur und Musik zueinanderführen. Zwei Künste, die sich um Bilder und Geschichten bemühen, die Emotionen wecken. Eine ganz besondere Eventreihe mit junger CH-Literatur!

„Was für ein wunderbarer Abend im Theater 111 in St. Gallen! Mit Musik zu lesen, war für mich eine neue Erfahrung.“ Dana Grigorcea, Schriftstellerin

Im ehemaligen Kinok, einem Kleintheater mit Kinobestuhlung, verschmelzen Text und Musik, entsteht Kopfkino der besonderen Art. Bisher traten Yael Inokai (Trägerin des Schweizer Literaturpreises), Arja Lobsiger und Dana Grigorcea zusammen mit dem Musikerduo Stories auf.

„Es war ein einzigartiges, unvergessliches Erlebnis, mit Dominic Doppler und Christian Berger auf der Bühne zu stehen und meine Worte in ihren Klangteppich zu weben.“ Arja Lobsiger, Schriftstellerin

Zusammen mit den Musikern Christian Berger (Saiteninstrumente) und Dominic Doppler (Drums) wächst eine ganz besondere Lesereihe im Theater 111 in St. Gallen. Eine Lesereihe mit jungen Schweizer Autorinnen in Verbindung mit improvisierter Musik.

„Hier gegangen und gesessen, ein ganzes Filmuniversum durchschritten, ich hab einen Abend hier verbracht oder ein komplettes Romanleben.“ Yael Inokai, Schriftstellerin

Am Samstag, den 8. Dezember, um 20 Uhr, im Theater 111 in St. Gallen ist der nächste Gast Julia Weber (Franz Tumler Literaturpreis, Alfred-Döblin- Medaille). Sie liest aus ihrem Roman „Immer ist alles schön“.

Julia Weber, 1983 in Tansania geboren, gründete 2012 den „Literaturdienst“ und 2015 die Kunstaktionsgruppe „Literatur für das, was passiert“, die sich mit weiteren Autoren zusammengetan hat, um mit ihrem Schreiben Menschen auf der Flucht zu helfen. 2017 erschien ihr Debütroman „Immer ist alles schön“. Der Roman erhielt viele Preise und stand unter den Nominierten des Schweizer Buchpreises 2017. Anais und Bruno versuchen sich und die Mutter zu schützen vor der Aussenwelt, die in Gestalt von Mutters Männern mit Haaren auf der Brust in der Küche steht. Oder in der Gestalt von Peter, der ihre Wohnung seltsam findet und nichts anfangen kann mit den tausend, auf der Strasse zusammen gesammelten Dingen. In Gestalt eines Mannes vom Jugendamt, der viele Fragen stellt, sich Notizen macht, der Anais und Bruno betrachtet wie zu erforschendes Material, und in Gestalt einer Nachbarin, die im Treppenhaus lauscht. Je mehr diese Aussenwelt in ihre eigene eindringt, desto mehr ziehen sich die Kinder in ihre Fantasie zurück.

Ausblick: Am Samstag, 12. Januar, 2019, liest Noëmi Lerch aus ihrem Roman „Grit“.

Infos unter theater111.ch, christianberger.ch oder literaturblatt.ch!

Dana Grigorcea las in St. Gallen, mit Musik!

Im Rahmen der Reihe «Wortklang – Klangwort» las Dana Grigorcea Zusammen mit dem Musikduo «Stories» (Christian Berger und Dominic Doppler) aus ihrer Novelle «Die Dame mit dem maghrebinischen Hündchen». Die Performance im Theater 111 in St. Gallen wurde zu einem beinahe übersinnlichen Erlebnis!

«Was für ein wunderbarer Abend im Theater 111 in St. Gallen! Mit Musik zu lesen, war für mich eine neue Erfahrung, ich bedanke mich ganz herzlich bei Gallus Frei Tomic für die schöne Idee und die überaus gekonnte Hartnäckigkeit bei der Ausführung …! Es hat einfach alles gestimmt: die Einführung, die Musik des Duos „Stories“, die Art und Weise mit der die Musik auf meinen Text abgestimmt war, die Technik, die Beleuchtung im schönen Theater, das Publikum (!!) und die guten Gespräche danach. Vielen lieben Dank!»

Fotos © Philipp Frei

Dana Grigorcea mit «Stories» (Musik!) im Theater 111 in St. Gallen

Am Samstag, den 3. November, um 20 Uhr liest Dana Grigorcea aus ihrer Novelle „Die Dame mit dem maghrebinischen Hündchen“ zusammen mit dem Musikduo «Stories» (Christian Berger Saiteninstrumente, Dominik Doppler Drums) im Theater 111 an der Grossackerstrasse 3 in St. Gallen.

Dana Grigorcea, geboren 1979, studierte von 1998 bis 2002 an der Unversität Bukarest an der Fakultät für Fremdsprachen und Literatur. Nach verschiedenen Veröffentlichungen und ihrem Romanerstling „Baba Rada“ gewann sie am Ingeborg-Bachmann-Preis 2015 den 3sat-Preis. Nach dem Roman „Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit“ erschien 2018 die Novelle „Die Dame mit dem maghrebinischen Hündchen“.

Anna ist Tänzerin. Gut verheiratet lebt sie ein schönes Leben. Dann trifft sie auf Gürkan. An der Seepromenade spricht er sie an. Und nichts ist mehr wie zuvor. Die Dame mit dem maghrebinischem Hündchen erzählt von einer ungewöhnlichen Liebe in Zürich, aus dem Herzen einer Gesellschaft, die dem schönen Leben frönen will. Eine hinreissende Geschichte über die Sehnsucht nach Sinn und Sinnlichkeit und über die Zeiten hinweg eine Hommage an Anton Tschechow.
Mehr Informationen zum Buch erhalten Sie, wenn Sie die Rezension auf literaturblatt.ch lesen!

Die Lesereihe, die mit Yael Inokai und Arja Lobsiger im Theater 111 begonnen hat, in der junge CH-Literatur eine ganz besondere Bühne erhalten soll, hat mit Dana Grigorcea eine ganz besondere Autorin eingeladen. Wer Dana Grigorcea einmal live erlebt hat, weiss, wie sehr Sie ZuhörerInnen gewinnen kann.

Christian Berger über die Lesereihe im Theater 111: «Es gibt viele Lesungen, die nach dem Schema «Lesung – Musik -Lesung – Musik» ablaufen. Das soll in dieser Reihe nicht so sein. Vielmehr soll durch die Gleichzeitigkeit, mit der Text und Musik vorgetragen werden, eine Performance zustande kommen, die sowohl über den Text als auch über die Musik hinausgeht. Die Gäste im Theater 111 sollen durch diesen mehrdimensionalen Zugang in eine Stimmung eintauchen und Lust zum Lesen bekommen. Im besten Fall schwingt die Musik mit, wenn man zuhause dann das Buch liest.»

Michelle Steinbeck mit STORIES (Musik!) am 26. Oktober in Arbon!

Am Freitag, den 26. Oktober, um 19.30 Uhr, in der Galerie Bleisch, Arbon:
Michelle Steinbeck („Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch“) liest aus «Eingesperrte Vögel singen mehr» (Voland & Quist), eingewoben in die Musik von Christian Berger und Dominic Doppler (STORIES).

Michelle Steinbeck, 1990 geboren, ist Redaktorin der Fabrikzeitung (Rote Fabrik, Zürich), Veranstalterin und Mitglied von „Babelsprech, junge deutschsprachige Lyrik“. Sie veröffentlichte Prosa, Lyrik und Szenen in Sammelbänden, Heften, im Rundfunk und auf Theaterbühnen. «Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch» war ihr erster Roman, mit dem sie 2016 sowohl für den Schweizer wie für den Deutschen Buchpreis nominiert war. Michelle Steinbeck stellt zusammen mit dem Musikerduo Christian Berger und Dominic Doppler Gedichte und Kurzprosa aus ihrem frisch erschienen Gedichtband «Eingesperrte Vögel singen mehr» (Voland & Quist) vor.

«Ihre Gedichte und Geschichten sind ungezähmt, störrisch und kunstvoll arrangiert. Sie drücken und jucken, schreien mal schrill und flüstern mal leise, sie erzählen Märchen, schöne wie schauderhafte, und sie führen ein stets aufmerksam blickendes Ich sowie jede Menge groteskes Personal auf die Bühne der Literatur.»

Arja Lobsiger mit STORIES im Theater 111

Die junge CH-Autorin Arja Lobsiger las zusammen mit dem Musikerduo STORIES, mit Christin Berger und Dominic Doppler aus ihrem im Orte-Verlag erschienen Roman «Jonas bleibt». Auch wenn die Konkurrenz in St. Gallen mit einer Lesung von Franz Hohler hart war, fand sich ein feines Publikum für einen bezaubernden Abend im kleinen Theater 111. Ein Abend, der Grenzen sprengte!

Arja Lobsiger, geboren 1985, Schriftstellerin und Lehrerin, veröffentlichte Essays, Gedichte und Kurzgeschichten. Ihr Debüt-Roman „Jonas bleibt“ erhielt viel Beachtung in der Presse. «Ein berührender Roman über drei Menschen auf der Suche nach ihrem Weg aus der vermeintlichen Ausweglosigkeit. Der tragische Unfall eines Jungen verändert die Familie, und das Gefüge droht auseinanderzubrechen. Die Schwester fühlt sich am Tod des Bruders mitschuldig, die Mutter fällt in eine Depression, und der Vater verfängt sich in Wünschen und Vorwürfen. Eines Tages bricht die Mutter auf und sucht ihr Glück auf einer Insel im Mittelmeer. Taugt dieser Ort als Paradies ohne Erinnerungen?»

„Wortklang“, das Zusammenwirken von Literatur (Programm: Gallus Frei, literaturblatt.ch) und Musik (Christian Berger: Saiteninstrumente und Dominic Doppler: Percussion) definiert an sechs Abenden die Begegnung zwischen Wort und Klang, zwischen Literatur und Musik neu. Das Gegensätzliche verschmilzt und lässt Harmonisches in Spannungen um Aussagen ringen. Jeder Abend ein Unikat und einmaliges Erlebnis, das Hörerinnen und Hörer begeistern soll!

«Vielen Dank Gallus für die Einladung zu diesem wunderbaren Wort-Klang-Abend im gemütlichen Theater 111 in St. Gallen! Es war ein einzigartiges, unvergessliches Erlebnis, mit Dominic Doppler und Christian Berger auf der Bühne zu stehen und meine Worte in ihren Klangteppich zu weben. Dieser Teppich gab meinem Text einen neuen Rhythmus, andere Pausen, betonte Passagen und schuf eine Atmosphäre, in welcher die Worte zum Klingen gebracht wurden. Ganz gemäss dem Motto: Wort-Klang Klang-Wort.» Arja Lobsiger

Fotos © Philipp Neff, schliff.ch

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Nächste Veranstaltung:

Freitag, 26. Oktober, 2018, 19.30 Uhr, außer Programm in der Galerie Bleisch, Arbon:
Michelle Steinbeck („Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch“) liest aus Prosa und Poesie.
Michelle Steinbeck, 1990 geboren, ist Redaktorin der Fabrikzeitung (Rote Fabrik, Zürich), Veranstalterin und Mitglied von „Babelsprech, junge deutschsprachige Lyrik“. Sie veröffentlichte Prosa, Lyrik und Szenen in Sammelbänden, Heften, im Rundfunk und auf Theaterbühnen. «Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch» war ihr erster Roman, mit dem sie 2016 sowohl für den Schweizer wie für den Deutschen Buchpreis nominiert war. Michelle Steinbeck stellt zusammen mit dem Musikerduo Christian Berger und Dominic Doppler Gedichte und Kurzprosa aus ihrem frisch erschienen Gedichtband «Eingesperrte Vögel singen mehr» (Voland & Quist) vor.

«Ihre Gedichte und Geschichten sind ungezähmt, störrisch und kunstvoll arrangiert. Sie drücken und jucken, schreien mal schrill und flüstern mal leise, sie erzählen Märchen, schöne wie schauderhafte, und sie führen ein stets aufmerksam blickendes Ich sowie jede Menge groteskes Personal auf die Bühne der Literatur.