literaturblatt.ch im ersten Roman von Ingo Schulze

Auf einer Reise mit dem Fahrrad rund um den Bodensee stiess ich in der Inselstadt Lindau auf ein kleines Geschäft in der Lingstrasse 12. „card manufactur & book manufactur“ nennt sich das Lokal und verkauft Handgemachtes aus gebrauchten Büchern. Ich konnte es nicht lassen und bestellte mir eine Spezialanfertigung. Und auch wenn es eine Weile ging, freute mich das heute zugesagte Paket sehr.

Und am kommenden Wochenende treffe ich Ingo Schulze mit seinem neusten Roman „Peter Holtz.
Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst“ an der BuchBasel. Ich freue mich!

Webseite des Ladens in Lindau

Mein kleines Jubiläum

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freude, liebe Gleichgesinnte, Bücherwürmer, Leseratten und Kopfcineasten

Jetzt sind es 200. Zugegeben, nicht alle von der gleichen Qualität. Aber alle gleichen Ursprungs, meiner Leidenschaft fürs Buch, fürs gute, besondere Buch. Auch wenn ich weiss, wie sehr die Qualität eines Buches beim Urteil seiner LeserInnen variieren kann. Zumindest behaupte ich; wer sich an meine Lesetipps auf literaturblatt.ch und im Besonderen an die auf meinen Literaturblättern hält, liest gute Bücher, Bücher, die Eindrücke hinterlassen, Bücher, die bewegen, Bücher, die klingen, Bücher, die fesseln.

200 Berichte, 140 Schriftstellerinnnen und Schriftsteller, Veranstaltungen, Hinweise und mehr. Es ist eine Reise durch die Welt, es sind Begegnungen mit vielen Menschen. Ich danke allen, die immer wieder einmal einen Blick auf literaturblatt.ch werfen, den Verlagen, die akzeptieren müssen, wenn ich nicht schreibe und den vielen Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die mein Herz bewegen:

Sascha Kokot, Takis Würger, Bernd Schroeder, Martina Clavadetscher, Andreas Neeser, Stephan Lohse, China Miéville, Simone Meier, Michèle Minelli, Peter Höner, Sarah Moss, Eva Roth, Frédéric Zwicker, Joachim B. Schmidt, André David Winter, Tim Krohn, Yves Rechsteiner, Beat Gloor, Herta Müller, Nina Jäckle, Akog Doma, Lukas Hartmann, Urs Richle, Fee Katrin Kanzler, Navid Kermani, Evelina Jecker Lambreva, Steven Millhauser, Markus Werner, Elisabeth Binder, Berni Mayer, Dina Sikirić, Margriet de Moor, Petra Ahne, Raoul Schrott, Reif Larsen, Hannah Dübgen, Quentin Mouron, Petro Lenz, Jonas Karlsson, Julia Trompeter, Guy Krneta, Diana Broeckhoven, Christine Fischer, Anna Mitgutsch, David Wagner, Ralph Schroeder, Patrick Tschan, Christian Kracht, Max Küng, Andreas Meier, Linus Reichlin, Christoph Ransmayr, Klaus Merz, Dominique Anne Schuetz, Esther Kinsky, Franz Dodel, Bodo Kirchhoff, Matthias Brandt, Zora del Buono, Bastian Astonk, Leon de Winter, NoViolet Bulawayo, Bettina Spoerri, Paula Fürstenberg, Jan Philipp Sendker, Matthias Zschokke, Ursula Fricker, Lorenz Langenegger,  Daniela Danz, Alex Capus, David Mitchell, Philipp Blom, Reinhard Kaiser-Mühlecker, Christoph Keller, Rebecca C. Schnyder, Heinrich Kuhn, Florian Vetsch, Peter Weber, Molly Brodek, Delphine de Vigan, Beat Brechbühl, Hanna Sukare, Thommie Bayer, Meinrad Inglin, Kurt Guggenheim, Carlos Peter Reinelt, Klaus Modick, Pablo Bernasconi, Rebecca West, Julia Kissina, Vladimir Sorokin, Urs Mannhart, Loranzo Marone, Judith Hermann, Jens Steiner, Shumona Shina, Anita Siegfried,  Barbara Köhler, Peter Stamm, Philipp Hagen, Erica Engeler, Roland Schimmelpfennig, Monika Maron, Charles Lewinsky, Hans-Ulrich Treichel, Judith Kuckart, Feridun Zaimoglu, Juli Zeh, Noëlle Châtelet, Daniel de Roulet, Meral Kureyshi, Thomas von Steinaecker, Marjleena Lembcke, Frédéric Pajak, Heinz Strunk, Tom Zürcher, Benedict Wells, Ruth Loosli, Rolf Lappert, Brigit Vanderbeke, Heinz Helle, Pierre Jarawan, Radek Knapp, Jakob Hein, Mireille Zindel, Michael Kumpfmüller, Andreas Neeser, Jean Mattern, Hans Platzgumer, Tomas González, Mario Vargas Llosa, Alessandro Baricco, Claudia Schreiber, Anna Galkina, Aline Bronsky, Anthony Doerr.

Über Wortgeschenke freue ich mich sehr!

Frédéric Zwicker am 30. März im Kulturforum Amriswil, Prolog Wortlaut 2017

Das 9. St. Galler Literaturfestival Wortlaut eröffnet seinen Veranstaltungsreigen um 19.30 im Kulturforum Amriswil. «Hier können sie im Kreis gehen» ist der Erstling des jungen Frédéric Zwicker, ein Roman, der mit viel Tiefgang und Witz bestens unterhält. Die Lesung dauert eine Stunde. Anschliessend Barbetrieb und Gelegenheit mit dem Autor in Kontakt zu kommen. Moderation: Gallus Frei-Tomic

Foto: Marlies Scarpino

Johannes Kehr ist 91. Und weil es irgendwann sowieso soweit sein wird, versteckt sich Kehr hinter einer vorgespielten Demenz in einem Pflegeheim der Stadt. „Ich habe das Gericht durch die Hintertür verlassen.“ Nachdem ihm der Tod seinen Sohn, seine Frau und seinen Freund nahm und er dem verbleibenden Rest der Familie nicht zur Last fallen will, verkriecht er sich hinter seinem selbst gewählten Vorhang. Eine letzte Inszenierung, die gar nicht so leicht zu spielen ist, akribische Vorbereitungen verlangte und keinen Fehler erlaubt. Endlich im Einzelzimmer in Ruhe gelassen kommentiert Kehr seine meist unfreiwillig mehr oder weniger anwesenden Mitbewohner und erzählt in kleinen Stücken die Geschichte seines Lebens. Als Waise ungeliebt bei Verwandten aufgewachsen hilft ihm der Zufall, aus den Mühlen von Armut, Stigmatisierung und Einsamkeit zu entfliehen. Er rettet das Leben eines Ertrinkenden, dessen Familie ihn am Ertrinken in seinem Unglück rettet. Er kämpft sich hoch, trotz einer verweigerten und nie überwundenen Liebe, durch ein Leben voller Arbeit und Pflichterfüllung, bis ihm am Ende nur noch Sophie bleibt, seine Enkelin. Aber auch Sophie weiht er nicht ein in seinen letzten Protest, seine Flucht nach innen. Ihr, ihrem Foto im Zimmer auf der Etage, erzählt er, ihr und dem Kater, einem Tier, das sich auch nicht einsperren lässt. „Am Ende bliebst mir nur du, Sophie. Aber ich hätte dir nicht so lange bleiben dürfen. Ich beklage mich nicht, aber das Leben hat mich abgenützt, hat seine Narben hinterlassen. Am Ende war es auch für mich zu viel. Ich habe die Kraft verloren, mich zu wehren. Ich wusste nicht mehr, wozu ich mich noch wehren sollte. Und ich sah keinen Ausweg. Ausser diesem hier.“

Vorverkauf Tickets Bücherladen Brigitta Häderli, Amriswil Webseite

Webseite WORTLAUT

Literaturvorschläge aus dem Turm

Liebe Bücherfreunde

Zusammen mit Elisabeth Berger stellte ich am Nikolaustag im Tröckneturm St. Gallen lesenswerte Bücher vor. Elisabeth Berger sechs – ich ebenso. Bücher, die man schenken kann. Bücher, die sich  lohnen zu lesen. Bücher, die man vorlesen kann. Bücher für viel mehr als ein paar schöne Stunden.

Falls sie noch ein Weihnachtsgeschenk brauchen, vertrauen sie dieser Liste!

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«Die Annäherung» von Anna Mitgutsch für alle, die sich für das vom letzten Weltkrieg dominierte Geschehen eines Jahrhunderts interessieren, für Familiengeschichte mit viel Unausgesprochenem.

«Wenn du dein Haus verlässt, beginnt das Unglück» von Max Küng für Neugierige, die hinter Fassaden schauen wollen, Witziges mögen.

«Schlaflose Nacht» von Margriet de Moor, für jene, die bereit sind, mit der Erzählerin mitten in der Nacht in der Küche zu stehen, um zuzusehen, was der Suizid des Mannes im Gewächshaus hinter dem Haus anrichtet.

«Das achte Leben – für Brilka» von Nino Haratischwili für fleissige LeserInnen, die sich von 1300 Seiten nicht abschrecken lassen und dafür belohnt werden mit einem georgischen Epos in Breitleinwand über beinahe 100 Jahre – ein fantastisches Buch!

«Cox oder Der Lauf der Zeit» von Christoph Ransmayr für jene, die sich vor einer mächtigen chinesischen Kulisse von einem Meister der Sprache in die Fremde entführen lassen wollen.

«Hier können sie im Kreis gehen» von Frédéric Zwicker, die erfahren wollen, warum sich ein alter Mann hinter einer vorgespielten Demenz im Altersheim verstecken will.

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«Bella Mia» von Donatella di Pietrantonio für jene, die sich in eine der vielen Behelfsunterkünfte nach dem grossen Beben 2009 in Italien versetzen lassen wollen, ins Schicksal dreier Menschen, die sich neu erfinden müssen.

«Nora Webster» von Colm Toibin für jene, die sich literarisch entführen lassen wollen in die irische Provinz der 60er Jahre, an einen Ort, wo der Verlust des Mannes die persönliche Katastrophe der hinterbliebenen Frau vervielfacht.

«Hinter Büschen, an eine Hauswand gelehnt» von Zora del Buono, für jene, die wissen wollen, was eine unmögliche Liebe bewirkt in einem Land, das von den NSA-Enthüllungen gebeutelt ist.

«Der lange Atem» von Nina Jäckle, die sich auch vor dem Trauma eines erlebten Tsunamis in Japan nicht abschrecken lassen, vom Tod in all den entstellten Gesichtern, im Buch von einer eindringlichen Sprache belohnt.

«Der Hut des Präsidenten» von Antoine Laurain, für jene, die wissen wollen, was ein verlorener Hut des ehemaligen französischen Staatspräsidenten François Mitterrand anrichten kann. Heiter!

«Lügen sie, ich werde ihnen glauben» von Anne-Lare Bondouz und Jean-Claude Mourlevat für jene, die sich gerne gut unterhalten lassen von einem E-Mail-Roman voller Witz und Charme.

Zwei Büchermenschen: Gallus Frei-Tomic und Elisabeth Berger

mehr Infos unter lebendiger-advent.ch