Lea Catrina «Mit beiden Händen in der Luft», Plattform Gegenzauber

Ich habe Elias nie gefragt, woran er glaubt. Wenn ich ihm dabei zusehe, wie er die Erde umgräbt, wie er in der sengenden Hitze jeden anlächelt, der an ihm vorbeigeht, scheint es keine Rolle zu spielen. Es stimmt, was man über Sterbende sagt. Sie haben dieses innere Leuchten, bevor die Dunkelheit sie einholt, Momente reinster Dankbarkeit. Vielleicht weil er jetzt weiß, warum er hier ist. Ich bin hier, weil uns die Zeit davonläuft.
«Sienna», sagen sie, «Sienna, du kannst jetzt nicht tanzen.» Ich kann. Manchmal will ich in die Luft springen und jubeln, aber dann erinnere ich mich daran, dass man auch das nicht tun sollte. Keiner tut das. Schon gar nicht, wenn die Liebe deines Lebens stirbt. Du kannst jetzt nicht tanzen. Ich weiß gar nicht, warum ich das will.

Vor ein paar Monaten ging ich auf eine Party, auf der Elias hätte sein sollen. Nach dem Gymnasium studierte er Landwirtschaft und Literatur, ich Textildesign, zwei Stunden entfernt. Von da an trafen wir uns einmal im Jahr. Er aß Pizza, ich Pasta, wir tranken Bier, später Wein, bis zu dem Punkt, an dem wir einander unsere Liebe gestanden. Nicht wirklich. Nur indem wir nicht nach Hause gingen, er zu seiner Freundin und ich zu Hannah, sondern die ganze Nacht weitersprachen. Unsere Geschichten hörten sich an, als könnten sie in jede Richtung verlaufen.
«Bis bald, meine Sienna», sagte er.

Elias kam nicht zu der Party. Ich war davon ausgegangen, dass er auftauchen würde, wenn ich nur fest genug an ihn dachte, an seine blauen Augen, sein braun gebranntes Gesicht, seinen blonden Irokesenhaarschnitt.

Er war, ist noch immer, der unzuverlässigste Mensch, den ich kenne. In seinem Kopf schwirren zu viele Ideen durcheinander. Offensichtlich sieht er sich dazu gezwungen, sie alle zu erkunden. Er spricht von Erdbeeren für den nächsten Frühling, von kleinen Tomaten, die man wie Geranien in den Fensterkästen ziehen kann. Ich stehe auf und sage: «Hör mal auf, sei hier bei mir, die Zeit läuft uns davon.» Aber das interessiert ihn nicht. Er gräbt weiter die Erde um.
«Sie läuft uns nicht davon. Sie kommt uns entgegen», sagt er.
«Ja, genau!»
«Nein, Sienna. Du verstehst nicht. Sie hat mir dich gebracht.» Er kommt auf mich zu, greift nach dem beschlagenen Wasserglas und leert es in einem Zug. Dann nimmt er meine Hand und küsst die weißen Knöchel, einen nach dem anderen.

Die Zeit, die Zeit. Auch Hannah hatte sie gespürt. Fünf Jahre wohnten wir zusammen, sie in ihrem Zimmer am Ende des Ganges, ich in dem zwischen Küche und Wohnraum, bevor ich meine Sachen packte.
Mir war damals nicht klar, dass mein bisheriges Leben mich auf das vorbereiten sollte, was noch kommen würde. Und dass der leichte Teil vorbei war. Als sie an dem Abend nach Hause kam, nicht direkt Musik auflegte und sich stattdessen in meinen Türrahmen stellte, begann der Teil danach. Bei Hannah muss man mit allem rechnen.
«Ich werde vierunddreißig, Schätzchen», sagte sie. «Ich habe keinen Bock noch länger zu warten. Heutzutage braucht man eh keinen Mann mehr, um ein Kind zu bekommen.»
«Bist du dir sicher? Du willst alleine ein Kind großziehen?»
«Spinnst du? Wir ziehen es zusammen groß. Hier, in unserer Glücksbude, du und ich.»
Gefragt hat sie mich nicht. Hannah fragt nie. Dafür habe ich sie schon immer bewundert.

Am nächsten Tag erhielt ich den Anruf. Schon seltsam, wie ein Schock auf den nächsten folgt. So fand ich mich wieder, zwischen Hannah und Elias, zwischen Leben und Tod.
Eigentlich sind wir doch alle selbst schuld. Wir wollen nur lachen oder weinen und alles dazwischen hat keine Bedeutung. Es ist eben nur das Dazwischen.
Zwischen, zwischen. Erinnert mich an das Zischen der Bügelpresse. Man drapiert den Stoff auf die Platte, legt die kleinen Ausschnitte darauf, so wie es einem gefällt, mit der Klebefläche nach unten, dann drückt man zu. Hinterher ist es, als wären die vielen Einzelteile nie getrennt gewesen.
Elias legt die Harke weg und setzt sich zu mir in den Schatten.

Als der erste Schnee fällt, sind wir wieder an der gleichen Stelle unter dem Ahorn, der im Sommer begonnen hat, das Haus zu fressen. Jetzt, ohne die Blätter, sieht es eher nach einer Umarmung aus. Lieben ist so viel einfacher, als sich lieben zu lassen.
«Ich halte nicht viel von der Ehe», sagt Elias, «aber da unsere sowieso kurz sein wird, sollten wir vielleicht heiraten.» Noch so eine Idee. Wieder will ich tanzen, jubeln.
Höchstens ein Jahr, hatten sie gemeint. Wie kommen die immer auf so was? Ich wollte gar nicht wissen, ob es drei Wochen, fünf Monate, ein Jahr oder auch zwei sind. Jede Minute mit ihm ist alles. Ein Jahr ist nichts.

Hannah kommt nicht zur Hochzeit, das hat sie mir geschrieben. «Sorry, Placenta praevia, kannst es ja googeln.» Ich weiß, wenn sie lügt.

Im Trauzimmer ist es still. Die Standesbeamtin raschelt mit dem Papier, bevor sie anfängt zu sprechen. Elias hört nicht zu. Er lächelt mich an, flüstert, wie schön ich aussehe, und streichelt mir über den Rücken. Die Standesbeamtin räuspert sich, aber er hört noch immer nicht zu.
«Du bist dran», sage ich.
«Lass mich dich noch einen Moment lang anschauen», sagt er.

Seine Eltern, ein paar Freunde und wir beide sitzen am Tisch. Es ist das einzige Restaurant im Dorf. Natürlich wissen alle, dass wir heute geheiratet haben. Einer nach dem anderen kommen sie, um uns zu gratulieren, bringen Geschenke und stoßen mit uns an. Der Raum füllt sich, wellenartiges Gelächter, ein Glas zerbricht auf dem Plattenboden, die Gemeindepräsidentin hat die Damentoilette vollgekotzt.

Später sitzt keiner mehr. Sie alle stehen in unruhigen Knäueln beieinander. Nur ich, ich sitze noch. Ich bin bis ganz ans Fenster gerückt, weil ich von hier aus alles sehen kann. Ihn sehe ich nicht. Ich spüre, wie sich die Kälte durch den dünnen Spalt reinschleicht und lege meine Finger darauf. Es hat wieder angefangen zu schneien. Das Licht aus dem Lokal landet weich auf der schneebedeckten Straße.
Da ist er, draußen, allein, die Kopfhörer auf, die Augen geschlossen.
Er tanzt. Er tanzt mit beiden Händen in der Luft.

Lea Catrina ist Autorin und Texterin. Sie hat Multimedia Production in Chur sowie Literarisches Schreiben in Zürich studiert. Zudem ist sie seit 2019 Mitglied des Literaturkollektivs «Jetzt». Catrina ist in Flims aufgewachsen, lebt heute in Zürich und verbringt einen Teil des Jahres in der San Francisco Bay Area. Beim Arisverlag ist ihre Roman «Die Schnelligkeit der Dämmerung» erschienen.

«Die Schnelligkeit der Dämmerung», Rezension mit Interview

Webseite der Autorin

Beitragsbild © Oceana Galmarini

Lea Catrina «Die Schnelligkeit der Dämmerung», Arisverlag

Livs Leben gerät vollkommen aus dem Tritt. Das alte Leben versucht sie abzustossen, die Gegenwart zerbröselt und in der Zukunft droht das Chaos. Lea Caterina verblüfft in ihrem Debüt durch die Brutalität des Lebens und die feine Spur gekonnten Erzählens. Ein Roman, der bei der Lektüre zuweilen schmerzt, aber ebenso bezaubern kann.

Mit ihrer Vergangenheit verbindet sie nur noch wenig. Jene Olivia, die sie einmal war, ist nicht einmal mehr ein Bild, das sie zulassen möchte. Einzig die Mutter, die sie mehr oder weniger regelmässig in einer Klinik besucht, ist der letzte Rest Vergangenheit, den sie zulässt. Die Versprechen, die sie sich einst gaben: „Niemand wird dich je mehr lieben als ich. Versprich mir, dass du immer daran denken wirst.“ „Ich verspreche es.“ 

Liv hatte Familie. Eine Mutter, einen Vater, einen Bruder. Geblieben ist nur die Mutter. Als ihr Bruder starb, war Olivia vier. Monate später schlägt der Vater den Kofferraum zu und verschwindet aus den Leben seiner Frau und seiner Tochter. Was danach kommt, ist ein verschwörerischer Rest, der sich mit keiner Zelle an das Damals erinnern will. Und trotzdem schaffen es weder die Mutter noch die Tochter, dem Trauma der Vergangenheit zu entfliehen. Selbst Livs Beziehung zu Alex, die alles hätte, um zu dauern, selbst der Blumenladen ihrer Mutter, selbst Livs Wohnung, ihre Arbeit in einer Bar. Alles wackelt, nichts ist auf Fels gebaut. Und als sich Liv an einem Abend zu einem schnellen Abenteuer hinreissen lässt und Alex am Tag darauf den Laufpass gibt, weil sie spürt, dass in ihrem Leben nichts so ist, wie es sein sollte, bricht Liv auf. So wie ihr Leben aufbricht.

„Ich habe Angst, mich zu verlieren.“

Lea Catrina «Die Schnelligkeit der Dämmerung», Arisverlag, 2021, 224 Seiten, CHF 29.90, ISBN 978-3-907238-08-0

Sie verlässt Alex, sie verlässt ihre Arbeit, sie verlässt die Stadt, in der sie zu leben versuchte, sie verlässt ihre Wohnung, die bloss ein Versuch war. Sie findet Asyl bei ihrer Tante Edie. Ein Zimmer in einem Haus, das einmal einen Hauch Zuhause bedeutete. Und einen Job in der Restaurantküche ihrer Tante. Aber die Gegenwart ihrer Tante ist nicht mehr jene, in der Liv einst ein Stück Daheim spürte. Im Haus wohnt auch Milo, Edies viel jüngerer Freund und Mitarbeiter in der Küche. Liv tut, was man ihr sagt, auch wenn alles am neuen Leben provisorisch ist. Liv weiss es, spürt es. Sie wird von allen Seiten damit konfrontiert, endlich diesen einen, ersten Schritt zu tun. Den Schritt, verstehen zu wollen, was sie wie einen übergrossen, eisernen Haken mit sich herumschleppt. Sich der Angst zu stellen, die Büchse der Pandora zu öffnen, zuzulassen, was an Zorn und Verzweiflung aus der verschlossenen Vergangenheit wirkt und sie nicht freilässt.

Es ist Steph, ein Barman aus ihrer Stadt, in der sie damals wohnte, der die Fragen stellt, die es braucht. Es ist George, ein alter Mann aus Edies Nachbarschaft, den sie schon kannte, als sie als Mädchen bei Edie wohnte, der ihr sein Auto verspricht, wenn sie mit ihm das eine und andere noch erledigt. Und eine ihr unbekannte Frau auf der Geburtstagsparty ihrer Tante, die ihr Sätze an den Kopf wirft, die wie ein Gegengift ihren Körper in Wallung bringen.

„Die blauen Scherben lagen auf dem Boden, als hätte jemand den Himmel zerschmettert.“

„Die Schnelligkeit der Dämmerung“ ist ein starkes Debüt einer vielversprechenden Autorin. Ein Roman, der Zorn und Wut bis zur Selbstzerstörung offenbart. Ein Roman über die Macht dessen, was sich in tiefen Schichten verbirgt, was sich nicht zudecken, nicht löschen lässt. Ein Roman mit bestechenden Sätzen, Sätzen, die bleiben, die sich eingraben.

Interview

Vieles in der Geschichte dieser Familie bleibt skizzenhaft. Eben deshalb, weil vieles verschüttet, zugedeckt, verdrängt wurde. Sie legen den Fokus ihres Erzählens ganz auf Liv, die ihr Leben nur schwer in den Griff bekommt. Ist Verdrängung nicht notwendige Überlebensstrategie?
Bestimmt. Gerade wenn Themen eng verbunden sind mit uns nahestehenden Menschen ist das Verdrängen vielleicht ein notwendiges Übel, um einem Konflikt zu entgehen. Aber etwas zu verdrängen bedeutet ja auch immer, einen Teil von sich selbst zu leugnen. Auch Liv tut sich damit schwer. Im Roman spitzt sich die Lage entsprechend schnell zu.

Der Moment der Dämmerung kann ganz kurz sein. Man kann ihn verpassen. Liv verpasst in ihrem Leben so einiges. Und mit Sicherheit immer wieder den Moment, wo die Selbstzerfleischung, die Selbstzerstörung jene Gesten wegwischen, die ihr eigentlich helfen wollen. Selbstzerstörung ist nicht nur individueller Akt, sondern ein menschliches, ein gesellschaftliches, sogar ein politisches Phänomen. Sie lassen offen, ob sich Liv zu retten weiss. Sind wir zu retten?
Ja, Olivia verpasst vieles, denn ihr Leben ist wahnsinnig voll. Sie hat kaum Ruhe oder Zeit nachzudenken. Sie fürchtet die Stille und sucht den Lärm. Vielleicht lässt sich das tatsächlich ein wenig auf die Gesellschaft übertragen. Ich selbst ertappe mich jedenfalls oft dabei, wie ich dem Lärm verfalle, um die grösseren Fragen zu übertönen.
Selbstzerstörung genau wie Selbstverwirklichung sind definitiv Themen dieses Romans. Für mich geht es in dem Buch daher auch um das Übernehmen von Verantwortung für das eigene Leben, um das Heraustreten aus dieser destruktiven Opferhaltung, in der auch Olivia zu Beginn festzustecken scheint.

Liv stürzt sich in einem Moment ins Chaos, der auch ihre Rettung hätte sein können. Sie ist mit Alex zusammen, der alles tut, um Ordnung in ihr Leben zu bringen. Sie hat Wohnung und Arbeit. Und sie hat Freunde. Und doch zieht sie die kalkulierte Katastrophe in ihren Bann. Warum ist Leben, das eigene Leben so schwer zu kontrollieren?
Ich weiss es nicht. Geht das überhaupt? Das Leben kontrollieren? Wenn ich so darüber nachdenke, dann ist dieses vermeintlich «kontrollierte» Leben vielleicht sogar das, was einen auf Dauer den Verstand raubt. Zumindest ist das bei Olivia der Fall. Sie macht alles richtig mit Freund, Job, bemüht sich um das Verhältnis zu ihrer Mutter. Nur fühlt es sich nicht richtig an. Da wären wir wieder bei der Selbstzerstörung, die ihr zunächst unbewusst als einziger Ausweg erscheint. Kontrolle suggeriert ja auch, dass eine starke Kraft im Spiel ist, die eingedämmt werden muss. Oder eingesperrt. Die Frage müsste vielleicht eher lauten: Wieso fällt es uns so schwer, die Kontrolle aufzugeben?

„Die Schnelligkeit der Dämmerung“ ist ihr erster Roman. Sind sie eine Schriftstellerin, die alleine an ihrem Manuskript brütet oder ist ihr Roman das Endergebnis ganz vieler Konfrontationen mit Menschen und Meinungen?
Ich brauche beides. Anfangs arbeite ich allein und zeige meine Projekte niemandem, bis sie genügend Substanz haben, um nicht bei der kleinsten Kritik auseinanderzufallen. Bei «Die Schnelligkeit der Dämmerung» habe ich danach mit einer Schreibgruppe zusammengearbeitet, wo wir uns intensiv über unsere Manuskripte ausgetauscht haben. Das war sehr wertvoll.

Irgend eine Szene, eine Idee muss der Anfang des Romans gewesen sein, der kleine Samen, auf dem der Baum gewachsen ist. Wo lag der Beginn?
Bei Olivia. Ich hatte ein klares Bild von ihr vor Augen und wollte wissen, was sie für ein Leben führt. Wie sie so geworden ist.

Jedem Kapitel geht ein Zitat voraus. Viel mehr als ein Titel oder eine Überschrift, sondern sprachliche Spotlichter. Wie kam es zu der Idee?
Freut mich, dass Ihnen das aufgefallen ist.
Es ist die Stimme der Mutter, die Olivia immer wieder hört. Für mich sind diese Zitate wie akustische Klänge, die einen in den Moment zurückholen. Das ist auch das, was die Mutter mit Olivia immer wieder macht. Sie zurückholen und festhalten.
Aber wie es zu dieser Idee kam, weiss ich nicht mehr.

Lea Catrina ist Autorin und Texterin. Sie hat Multimedia Production in Chur sowie Literarisches Schreiben in Zürich studiert. Zudem ist sie seit 2019 Mitglied des Literaturkollektivs «Jetzt». Catrina ist in Flims aufgewachsen, lebt heute in Zürich und verbringt einen Teil des Jahres in der San Francisco Bay Area.

Webseite der Autorin

Beitragsbild © Oceana Galmarini

Daniel Sonder «Liebe Sarah», Plattform Gegenzauber

Briefe haben die lästige Eigenart, einem erste Sätze abzuverlangen. Die beiden folgenden Varianten habe ich erwogen und dann verworfen:

(1) Wie du bereits bemerkt haben dürftest, ist ein Mail von mir zu dir gelangt. Ich habe dir geschrieben und soweit wir unseren Wahrnehmungen trauen können, bist du jetzt gerade dabei, es zu lesen.
(2) Noch ist nichts, zumindest, wenn davon abgesehen wird, dass «noch ist nichts» streng genommen nicht nichts ist. Inzwischen jedoch ist auf jeden Fall etwas.

Der Entscheid ist schließlich zugunsten dessen gefallen, was du bisher eben gelesen hast. Zu beachten ist, dass es immerhin um die ersten Sätze eines Briefes geht, der seinerseits ein erster ist von mir an dich. Sätze am Anfang bergen ein geradezu beängstigendes Zerstörungspotenzial. Schlagartig lassen sie Optionsräume von freiheitsrauschender Weite kollabieren zu erbärmlich engen Verschlägen, die auch noch den zaghaftesten Flügelschlag verwehren. Nur sind sie, sofern überhaupt etwas gesagt werden soll, kaum zu vermeiden, die ersten Sätze. Denn – müßig darauf hinzuweisen – Sätze über erste Sätze sind, so sie denn am Anfang stehen, auch erste Sätze.

Dir wird nicht entgehen, dass ich mich ein bisschen winde, bemüht bin, möglichst keine Gestalt anzunehmen, in der Gegend herumschillere und gleichsam zur Gasförmigkeit tendiere. Ich bitte um Nachsicht, da ich ja absolut null Ahnung habe, wie du diesem Brief, der nun real geworden ist, gegenübergestanden hast, solange er bloß als unscheinbarer Keimling im Raume der Möglichkeiten vor sich hindämmerte, d. h. während der Zeitspanne zwischen der Bekanntgabe deiner Mailadresse und jetzt. Restlos offen für mich die Frage, ob du meine Aussage, ich würde dir schreiben, gleich wieder vergessen hast oder seither mit hoher Frequenz deine Mailbox einsiehst, hoffend oder fürchtend, da könnte was von mir drin liegen, oder ob dir die beiden Alternativen gleichwertig sind, du aber neugierig bist, welche eintreten würde, oder ob nicht mal das oder einfach gar nichts. 
Aber genug nun des Herumdümpelns in seichten Gewässern, hinaus aufs offene Meer und hinabgehorcht in die dunklen Tiefen (Schaumkronen an der Oberfläche werden ignoriert, mögen sie auch Inspiration versprechen).

Folgendem Tagtraum habe ich mich neulich hingegeben: zu zweit loszufahren mit dem Auto Richtung Sizilien, Gibraltar, egal, wohin auch immer. Dabei kein Gedanke an die gängigen Zwecke einer solchen Reise. Weder ginge es darum, sich durch Kunst und Kultur beeindrucken zu lassen, noch um das Erleben kulinarischer Höhenflüge und ebenso wenig auch um Faulenzereien am Strand. 
Nein, Ziel wäre das Unterwegssein, das Niemandsland der Autobahnen. Von einer Kapsel umfangen, gleichsam in uteraler Geborgenheit durch die Welt zu gleiten in dieser drin und doch ihrem Zugriff entzogen. Auf sich selbst zurückgeworfen und darin miteinander verbunden zu sein. Sich dann Geschichten zu erzählen, erlebte und erfundene, Debatten zu führen, es eskalieren zu lassen, zu streiten, Einblicke zu gewähren und Ausblicke zu entwerfen, verlegen zu werden, zu lügen und sich dazu zu bekennen, sich zu fürchten, sich geborgen zu fühlen, sich zu berühren (gutesittenkonform – oder auch nicht), zu lachen und zu weinen, Rätsel zu lösen, zu tratschen, zu dösen, zu schweigen, dem anderen vorzulesen, aufschäumendes Cola zum Mund zu führen, den Vorder- oder Hintermann Arschloch zu nennen, Kaffee reinzukippen in verlassenen oder belebten Raststätten und gleich weiterzuziehen, zu fragen, was das alles überhaupt soll etc. – darum ginge es und das ausgedehnt und sich erstreckend, eindringlich und verwandelnd.

Was ist das? Eine Fantasterei, kultiviert und zur Blüte gebracht neulich allein im Auto auf einer langen Fahrt nach Hause. Der Urheber: ein verhinderter Romantiker, dem bisweilen ein Mutschub beschieden ist, der ihn sein Haupt erheben lässt, hinaus über die Schatten werfenden Mauern des Zynismus und der Melancholie. Ein flüchtiges Gebilde zunächst, umlauert von Zweifeln, in labilem Gleichgewicht, am Rande der Auflösung. Jetzt aber zu Papier gebracht, von Sarah gelesen und damit nun auch in ihrem Bewusstsein.
Beizufügen bleibt, dass ich beim Personal dieser Reise an dich und mich gedacht habe.

Zurück in unserer Stadt (ich unterstelle mal, dass es so weit kommen würde) ginge es dann so weiter: Es ist Nacht, schon spät, kaum jemand ist mehr unterwegs. Wir befinden uns auf der Brücke, dort, wo der See in den Fluss übergeht, und haben heiße Marroni dabei. Kalt ist es und der Wind lässt uns die Schultern hochziehen (auch wenn jetzt alles von Frühling labert). Kauend stehen wir ans Geländer gelehnt, schmeißen die Marronischalen in die träge Strömung unter uns und sinnieren darüber, wie weit sie wohl kommen würden, bevor sie der Zersetzung anheimfallen. Dann ein leises Lächeln auf dem Gesicht von einem von uns beiden, das, vom anderen wahrgenommen, auch diesen erheitert, und Augenblicke später, tief in der Nacht, mitten zwischen den Ufern, zwei dunkle Gestalten, durchgeschüttelt von tief entspringenden, machtvollen Eruptionen der Ausgelassenheit – und es war gut, dort auf der Brücke.

Eins wissen wir nun mit Bestimmtheit: Diese Geschichte wird sich so nicht zutragen, aber Unmengen besserer haben noch jede Chance, erlebt statt erzählt zu werden (ich glaube, dass, wenn man sich etwas nur genügend intensiv ausmalt, es sehr unwahrscheinlich wird, dass es so auch tatsächlich eintritt. Es ist, als hätte es durch seine starke mentale Präsenz seinen Seinsanspruch bereits erschöpfend eingelöst. Also sollte man sich hüten, Wunscherfüllungen innerlich vorwegzunehmen – aber wie das?).

Magst du noch, Sarah? Du musst! Denn jetzt kommt noch etwas ganz Wichtiges: Damals im Anschluss an den Film, du weißt schon, habe ich dich wissen lassen, dass ich mir bisweilen unsicher wäre darin, ob deinen Nöten eher sachlich-analytisch, nach Lösungen suchend zu begegnen sei oder ob es nicht viel passender wäre, dich einfach mal in den Arm zu nehmen. Du hast dann entgegnet, dass du umarmt augenblicklich haltlos zu weinen beginnen würdest. Seither, Sarah, möchte ich dich in den Arm nehmen, damit du weinst, so lange und heftig, wie es deiner Traurigkeit gemäß ist. Ich würde dich festhalten, bis dass du ausgeweint hast und nichts mehr zu weinen übrigbliebe. Und dann würden wir ein üppiges Mahl zu uns nehmen und Wein trinken und du würdest mir begeistert von irgendwelchen schicken, zum Kaufe reizenden Schuhen erzählen.

So, jetzt hast du was zu hören gekriegt und ich würde allerhand geben für ein Guckloch in deinem Kopfe mit meinem Auge ganz nahe dran. Denn was weiß ich schon? Gerade mal so viel, dass kein Zweifel besteht, dass ich noch mehr wissen möchte.

Mit liebem Gruss W.

Daniel Sonder, 1952 geboren in Chur, studierte Psychologie und Philosophie in Zürich. Im Anschluss war er viele Jahre in der Softwareentwicklung tätig. Das Schreiben, mehr oder weniger im Verborgenen, beschäftigt ihn schon lange. Mit dem Roman «Der Schönschreiber» tritt er nun erstmals an die Öffentlichkeit. Daniel Sonder ist Vater von drei erwachsenen Töchtern und lebt in Meilen am Zürichsee.

Interview mit Daniel Sonder auf literaturblatt.ch von Urs Heinz Aerni

Daniel Sonder «Der Schönschreiber», ein Interview mit Urs Heinz Aerni

Wenn die ‚Diktatur der Körperlichkeit’ gebrochen wird
Der in Chur geborene Daniel Sonder legt mit „Der Schönschreiber“ seinen ersten Roman vor, der literarisch an das Eingemachte des Menschlichen geht.

Urs Heinz Aerni: 1952 wurden Sie in Chur geboren und nun erschien Ihr erster Roman. Wie muss man sich die Reifung dieses Buches vorstellen?

Daniel Sonder: Reifung ist in diesem Zusammenhang ein guter Begriff. Der Entstehungsprozess des Buches hat sich über Jahre, um nicht zu sagen Jahrzehnte hingezogen. Zunächst war’s einfach der Hang, Einfälle, Ideen, aber auch Erlebtes schriftlich festzuhalten. Vielleicht der Versuch, seinem Wesen nach Flüchtiges irgendwie zu bannen, oder banaler, auch nur die Eitelkeit, sich in wohlformulierten Texten eine Art Miniaturdenkmälchen zu setzen. So hat sich im Laufe der Zeit das eine oder andere angesammelt.

Aerni: … So wie auch die Korrespondenzen?

Sonder: Ja, später kamen dann noch Inspirationen durch Briefe, die im Zuge meiner Aktivitäten auf Partnerbörsen entstandenen sind, hinzu. Ernsthaft ein Romanprojekt ins Auge gefasst habe ich aber erst nach meiner vorzeitigen Pensionierung. Der „Schönschreiber“ ist dann innerhalb von etwa zwei Jahren entstanden, wobei sich Phasen konzentrierten Arbeitens ablösten mit solchen, in denen die Stimmung vorherrschte, dass aus dem Buch eh nichts würde. Zeiten während denen ich dann über Wochen auch nicht eine Zeile zu Papier brachte.

Aerni: Der Text ist dicht, die Gedanken sind verspielt. Wenn ich sage, dass man das Buch nicht einfach liest, sondern dass man sich am Buch lesend labt, was meinen Sie dazu?

Sonder: Da fühle ich mich zunächst etwas geschmeichelt. Denn, ein Buch, das einem erlaubt, sich daran zu laben, wie Sie es ausdrücken, dürfte über reine Unterhaltung hinaus wohl noch einiges mehr zu bieten haben. Hier zu widersprechen, sehe ich natürlich wenig Anlass.

Aerni: Nur zu!

Sonder: Eben, kein Widerspruch. Es bleibt allerdings die Frage, welchem Typ Leser sich dieser Mehrwert am ehesten erschliesst. Ich denke, es ist nicht schlecht, wenn etwa der Begriff Denklust nicht nur Befremden bei einem auslöst. Auch vorteilhaft dürfte sein, wenn einem gleichsam das Jonglieren mit Möglichkeiten näher ist, als das Bemühen, letztgültige Antworten zu fassen zu kriegen. Eine weitere hilfreiche Voraussetzung dürfte ein gewisses Mass an Robustheit sein gegenüber Schilderungen, die dem Pornographischen zuneigen.

Aerni: Sie geben mir das Stichwort; der Romanheld W. bezirzt Frauen durch seine Schreibe, das auch mal in den Chat-Sex rutscht. Welche Vorteile bringt die heutige Kommunikationstechnik dem Flirtwilligen aus Ihrer Sicht?

Sonder: In der leibhaftigen Begegnung ist allem was ich sage von Anbeginn ein enger Interpretationsrahmen vorgegeben, bedingt durch meine blosse physische Präsenz.
All meine Aussagen sind dann immer schon die von jemandem, der so und so aussieht, sich so und so bewegt, dessen Stimme einen bestimmten Klang hat etc. In gewissem Sinne bin ich dann gezwungen, der zu sein, welcher mir meine Körperlichkeit vorschreibt.
 Im rein textlichen Austausch wird das überwunden, findet eine befreiende Entkörperlichung statt. Ein gutes Stück weit selbst dann noch, wenn auch Fotos ausgetauscht werden. Die Verhältnisse werden damit im Vergleich zur Situation, wo am Anfang des Kennenlernens die leibhaftige Begegnung steht, gerade umgekehrt. Nicht die Körperlichkeit legt fest, wie das Gesagte interpretiert wird…

Aerni: Sondern?

Sonder: …sondern vielmehr entscheidet das zuvor Geschriebene zumindest in massgeblichen Teilen darüber, wie die physische Erscheinung und alles was damit einhergeht wahrgenommen wird.

Aerni: Also eine Art Umkehrschub von Körper zum Geist und dann wieder zurück?

Sonder: Ja, und damit wird die Diktatur der Körperlichkeit gebrochen und mein Denken wieder ermächtig, entscheidend mitzubestimmen darüber, wer ich für mein Gegenüber bin. Eine tolle Sache, wie ich finde, und nicht nur für Menschen, die als äusserlich wenig attraktiv gelten.

Aerni: Das Buch fabuliert zwischen Ironie, Philosophie und fast schon Juxerei mit erotischem Unterton. Sie entschieden sich für die Gattung Roman, war das immer schon von Anfang an klar?

Sonder: Schon in einer frühen Phase des gezielten Materialsammelns wurde deutlich, dass die inhaltlichen Ideen, die ich in dem Buch unterbringen wollte, sehr vielgestaltig sein würden. Gleichzeitig schwebte mir vor, mich unterschiedlicher Formen der Sprache zu bedienen. Vor diesem Hintergrund hielt ich es für notwendig, irgendwie etwas Durchgängiges, ein verbindendes, Zusammenhalt stiftendes Element einzuführen. Da lag dann der Gedanke an eine zentrale Figur, in deren einheitlichen Lebenswelt sich all das gebündelt findet, nahe. Damit war der Protagonist W. geboren und mit ihm der Entscheid für die Gattung Roman getroffen.

Aerni: Ein Protagonist, bei dem Sie dann quasi literarisch die Zügel schleifen lassen konnten?

Sonder: Sie sagen es. Dieser W. konnte sich nun in menschenleere philosophische Gefilde emporschwingen, sich in romantischem Verführungsgeflüster ergehen, in Debatten heftige Attacken reiten, seine sexuellen Phantasien ins Abseitige schweifen lassen oder auch alltägliche Beobachtungen anstellen und abenteuerliche Gedanken daran knüpfen. Er konnte tun und lassen, was er wollte. Ironie aufscheinen lassen wo er grad lustig war und Zweifel einstreuen, wo Ideen ihm allzu sehr nach Wahrheit schielten. Und bei all dem war es immer die eine Person W., und damit seine Perspektive und seine Welt, die der ganzen Heterogenität Einheit und Verbundenheit brachten.

Aerni: Sie waren lange in der Softwareentwicklung tätig, was kühl und technisch vorzustellen ist, könnte sich durch die Jahre über eine Lust des Erzählens nah am Menschsein aufgestaut worden sein?

Sonder: Ihre Frage geht von der naheliegenden Annahme aus, dass die beiden
angesprochenen Tätigkeiten von irgendwie gegensätzlicher Natur sind.

Aerni: Ist dem nicht so?

Sonder: Seltsamerweise habe ich die Unterschiede gar nicht als so ausgeprägt erlebt, wie man das wohl allgemein erwarten würde. Das mag vielleicht damit zusammenhängen, dass es sich in beiden Fällen um ein kreatives Tun handelt, dessen Ergebnis die Form von, wenn auch sehr verschieden gearteten, Texten hat. Sowohl der Programmierer als auch der Schriftsteller sind ja abstrakt betrachtet mit nichts anderem zugange, als dem Erstellen von Zeichenketten. Eine weitere mögliche Parallele findet sich auch im Buch selbst angedeutet. Dort, wo der Protagonist der Frage nachgeht, ob seine Verführungsbriefe und ihre Wirkung bei den Adressatinnen nicht Ähnlichkeit haben könnten mit Trojanern, also Computerviren, die einmal eingeschleust ein Eigenleben führen und dabei gleichsam subversive Aktivitäten entfalten.

Aerni: Interessante Vergleiche…

Sonder: Was Sie in Ihrer Frage thematisieren, habe ich mir übrigens auch schon früher mal überlegt und bin dann zum zugegeben etwas hemdsärmeligen Vergleich gelangt, dass schreibendes Erzählen ungefähr so ist wie Programmieren angetrunkenem Zustand.

Aerni: Ein Pfau ziert das Buchcover, was so manches schlussfolgern lässt…

Sonder: Nun, der Pfau gilt ja weithin als Symbol der Eitelkeit und das wohl mit gutem Grunde. Haben Sie schon mal mitverfolgt, wie solch ein seltsames Wesen das Rad schlägt?

Aerni: Aber sicher, das geschieht mit zitterndem Brimborium…

Sonder: Das ist eine Performance von geradezu grotesker Selbstgefälligkeit. Der Narzisst im Reich der Tiere… Und W. der Held des Buches hat wohl auch eine narzisstische Seite, ob das auch auf den Autor des Werks zutrifft, bleibt der Spekulation der Leser überlassen. Und natürlich gibt der Pfau auch einfach ein schönes Bild ab und funktioniert dadurch bestens als Blickfang. Durch die Penetranz der Eitelkeit erfährt die Faszination aber auch eine Brechung, welche zusätzlich ein Element des Misstrauens ins Spiel bringt. Das alles passt eigentlich ganz gut zum Inhalt des Buches.

Aerni: Wenn ich ein Gemälde mit einem lesenden Menschen mit Ihrem Buch in den Händen malen würde, wie müsste es aussehen?

Sonder: Da gerate ich als erstes gerade ein wenig in Verlegenheit. Sie reden von einem Menschen und ich sollte jetzt wohl entscheiden, ob Frau oder Mann.

Aerni: Nicht nur…

Sonder: Nun, ich habe schon einige Male zu hören gekriegt, dass es sich beim „Schönschreiber“ vor allem um ein Männerbuch handle. Eine Einschätzung, die ich so nicht teilen mag. Um hier ein Gegengewicht zu setzen, soll der Mensch auf dem Bild deshalb eine Frau sein. Eine Frau reiferen Alters auf einer Terrasse an erhöhtem Ort sitzend, auf einem edel anmutenden, verschwenderischen Raum bietenden Lounge-Sessel. Es ist Sommer am späten Nachmittag, der Himmel wolkenlos. Die ärgste Hitze hat bereits ihren Rückzug angetreten, derweil ein leiser Windzug sich bemerkbar macht. Die Füsse der Frau sind nackt, ansonsten ist sie zwar sommerlich, aber in einem Masse stilvoll elegant gekleidet, wie es nicht so recht zur Situation passen will. Sie verströmt Kultiviertheit und Sinn für Ästhetik. Die Vorstellung, sie könnte adliger Abstammung sein, wäre nicht abwegig. Das Buch liegt aufgeschlagen mit dem Rücken nach oben auf ihrem Schoss. Man erkennt, dass diesem Augenblick der Ruhe ein langes konzentriertes Lesen vorausgegangen ist. Den Kopf hat sie jetzt angehoben und den Blick geöffnet gegenüber der Weite, nicht suchend, einfach nur schauend. Sie scheint etwas zu erahnen, ohne es aber wissen zu wollen. Und ihre Augen, vielleicht sind sie umspielt von einem feinen kaum wahrnehmbaren Lächeln.

Daniel Sonder studierte Psychologie und Philosophie in Zürich, war anschließend viele Jahre in der Sofwareentwicklung tätig aber das Schreiben habe ihn „mehr oder weniger im Verborgenen schon lange beschäftigt“. Nun tritt der Vater von drei erwachsenen Töchtern mit Wohnsitz in Meilen am Zürichsee mit seinem Roman „Der Schönschreiber“ zum ersten Mal auf die Bühne des Literaturbetriebes.