Matthias Brandt ist Schauspieler, einer der bekanntesten in Deutschland, seit Jahren mit grosser Resonanz vor der Kamera.»Raumpatrouille» sind Geschichten aus seiner Kindheit, Teil eines gemeinsamen Projekts mit seinem Bühnenpartner und Musiker Jens Thomas. Geschichten im Buch, die in den Songs des Albums «Memory Boy» mitschwingen, auch auf der Bühne.
Auf einem Schwarz-Weiss-Foto, dass ich wohl irgendwann irgendwo aufschnappte, sah ich den Jungen Matthias Brand zusammen mit seinem Vater auf einem Felsrücken in die Kamera lachen. Sein Vater war Willy Brand, SPD-Galionsfigur und Bundeskanzler im Kalten Krieg. Matthias Brand erinnert sich in seinem literarischen Debüt an seine Kindheit in den Siebzigerjahren «in einer kleinen Stadt am Rhein, die damals Bundeshauptstadt war». Familie Brandt lebte in einem grossen Haus, in direkter Nachbarschaft mit anderer Politprominenz, leidlich bewacht, bestens versorgt, letztlich wohl vom grossen Rest der Bevölkerung abgehoben. Der junge Matthias aber realisiert nur am Rande, dass sich sein Zuhause wohl doch von anderen unterscheidet, dass die Köpfe des rauchenden, älteren Mannes auf den übergrossen Plakaten in der Stadt Abbilder seines Vaters sind. 14 Geschichten aus einem Zuhause, das sich letztlich kaum von anderen unterscheidet; Ein Vater kaum da, immer auf Achse, eine Mutter in Sorge mit latenten Fluchtgedanken und Geschwistern in anderen Welten. Dafür Besonderheiten wie Wachpersonal im Kabuff bei der Einfahrt zum Grundstück, der gelegentlichen Tasse Schokolade mit dem kranken und greisen Altbundeskanzler Heinrich Lübke aus der Nachbarschaft oder ganz Üblichem wie der Sehnsucht nach den Weiten des Universums mit der Raumpatrouille Orion, dem Hund Gabor und vielen, vielem mehr.
Matthias Brandt leuchtet zurück in eine Kindheit, in ein Stück bundesdeutsche Geschichte, Fahrradtouren mit innenpolitischen Auswirkungen und der Angst des Torwarts vor dem… Lesen Sie dieses Buch. Matthias Brandt erzählt seine nordrhein-westfälischen Schmankerln gekonnt!
Matthias Brandt, geboren 1961 in Berlin als jüngster Sohn von Rut und Willy Brandt, ist einer der bekanntesten deutschen Schauspieler. Er war an renommierten deutschsprachigen Theatern engagiert, in den letzten Jahren arbeitete er hauptsächlich vor der Kamera. Für seine Leistungen ist er vielfach ausgezeichnet worden.
«Ich habe mir erlaubt, meine Zügel ein letztes Mal zu greifen. Und um sicherzugehen, dass mir niemand meinen Gaul lahm- oder meinen Hintern weichreden konnte, habe ich gesattelt, ohne jemandem davon zu erzählen, und bin in eine Richtung geritten, in die mir niemand folgen kann.»
In Deutschland leben in mehr als 13000 Pflegeeinrichtungen Millionen Pflegebedürftige, Menschen, für die es in unseren Breiten unausweichlich scheint, sie in diesen Bahnhöfen zur letzten Reise zu sammeln. Grauzonen, oftmals schwarze Löcher, vor denen man sich ein Leben lang tunlichst fernhält, bis die Konfrontation mit einer solchen Institution unausweichlich ist.
Womit Christoph Simon 2011 in seinem wunderschön glänzenden Roman «Spaziergänger Zbinden» (Bilger Verlag) ein liebevoll, witzig-kritisches Licht hinter die für viele unbekannten Mauern brachte, kann Frédéric Zwicker mit seinem Roman «Hier können sie im Kreis gehen» noch um mehr als eine Komponente bereichern. Johannes Kehr ist 91. Und weil es irgendwann sowieso soweit sein wird, versteckt sich Kehr hinter einer vorgespielten Demenz in einem Pflegeheim der Stadt. «Ich habe das Gericht durch die Hintertür verlassen.» Nachdem ihm der Tod seinen Sohn, seine Frau und seinen Freund nahm und er dem verbleibenden Rest der Familie nicht zur Last fallen will, verkriecht er sich hinter seinem selbst gewählten Vorhang. Eine letzte Inszenierung, die gar nicht so leicht zu spielen ist, akribische Vorbereitungen verlangte und keinen Fehler erlaubt. Endlich im Einzelzimmer in Ruhe gelassen kommentiert Kehr seine meist unfreiwillig mehr oder weniger anwesenden Mitbewohner und erzählt in kleinen Stücken die Geschichte seines Lebens. Als Waise ungeliebt bei Verwandten aufgewachsen hilft ihm der Zufall, aus den Mühlen von Armut, Stigmatisierung und Einsamkeit zu entfliehen. Er rettet das Leben eines Ertrinkenden, dessen Familie ihn am Ertrinken in seinem Unglück rettet. Er kämpft sich hoch, trotz einer verweigerten und nie überwundenen Liebe, durch ein Leben voller Arbeit und Pflichterfüllung, bis ihm am Ende nur noch Sophie bleibt, seine Enkelin. Aber auch Sophie weiht er nicht ein in seinen letzten Protest, seine Flucht nach innen. Ihr, ihrem Foto im Zimmer auf der Etage, erzählt er, ihr und dem Kater, einem Tier, das sich auch nicht einsperren lässt. «Am Ende bliebst mir nur du, Sophie. Aber ich hätte dir nicht so lange bleiben dürfen. Ich beklage mich nicht, aber das Leben hat mich abgenützt, hat seine Narben hinterlassen. Am Ende war es auch für mich zu viel. Ich habe die Kraft verloren, mich zu wehren. Ich wusste nicht mehr, wozu ich mich noch wehren sollte. Und ich sah keinen Ausweg. Ausser diesem hier.»
«Hier können sie im Kreis gehen» ist aber viel mehr als eine Sammlung von skurrilen Geschichten, auch kein abstruser Greisen-Abenteuerroman, kein Kasperletheater, das nichts zum Verständnis jenes Lebensabschnitts beiträgt, den wir geflissentlich vor uns herschieben. Zwickers Sicht auf den ganz eigenen Kosmos eines Pflegeheims ist offensichtlich nicht eine von aussen. Sorgfältig recherchiert (Frédéric Zwicker leistete seinen Zivildienst in einem Pflegeheim.) hadert der Autor mit einer Gesellschaft, die solche Einrichtungen in dieser Form nötig macht, ebenso mit der Gleichgültigkeit dem letzten Abschnitt des Lebens, dem Sterben, dem Tod gegenüber, der Tatsache, dass viele so tun, als gäbe es dieses Ende so nicht. «Es gelingt ihnen, nicht an den Tod zu denken, bis er vor der Tür steht und nicht mehr aufhört zu klopfen, bis sie ihm öffnen. Die Lebenden fürchten sich erst vor ihm, wenn sie seinen Atem im Genick spüren, wenn er ihnen auf den Rücken gesprungen ist und sich von ihnen herumtragen lässt.» Dass mir dieser Blick hinter die Mauern zuweilen weh tut, ist unvermeidlich und tut Buch und Thema gut.
Frédéric Zwicker ist jung, arbeitet als Redaktor beim St. Galler Kulturmagazin «Saiten». Zu hoffen ist, dass da noch mehr kommt. Ich freue mich schon jetzt.
Frédéric Zwicker, wurde 1983 in Lausanne geboren und wuchs in Rapperswil-Jona am Zürichsee auf, wo er heute wieder lebt. Während seines Studiums der Germanistik, Geschichte und Philosophie trat er regelmässig an Poetry Slams auf. 2006 gründete er mit dem Jazzmusiker Matthias Tschopp die Band Knuts Koffer, die seine Texte musikalisch umsetzt. Zwicker arbeitete als Werbetexter, Journalist, Pointenschreiber für die Satiresendung Giacobbo/Müller, als Moderator von Lesungen, Musiklehrer und Leiter von Literaturworkshops an Schulen. Während einer Afrikareise schrieb er für die Zeitung Südostschweiz den Blog „Zu Tee bei Mutter Afrika“.
Schon beeindruckend, was Zora del Buono mit ihrem neuen Roman auf 170 Seiten an Vielschichtigkeit, Themen und Klugheit vor mir ausbreitet, ohne in Oberflächlichkeit oder ideologischen Snobismus zu verfallen. Zora del Buono verdichtet nicht nur das Geschehen, genauso die Sprache und die Nähe zur Protagonistin; sie ist nie geschwätzig. «Hinter Büschen, an eine Wand gelehnt» so auf die Schnelle einzuordnen, ist gar nicht so leicht und beweist die Meisterschaft dieses Romans, seine Architektur.
Zum einen erzählt die Autorin von einem Sommer an einem amerikanischen Ostküsten-College, wo die Protagonistin als deutsch sprechende Europäerin im universitären Treibhaus einen Sommerkurs in Journalismus gibt. Die Erzählerin der Geschichte, so alt wie die Autorin der Buches (Jahrgang 1962), verliebt sich in einen der Studenten, einen um 30 Jahre jüngeren Wilden mit pechschwarzen, schulterlangen Haaren, Kinnbart, Schnauz, unrasiert. Eine unmögliche Campusliebe, die nicht verborgen bleibt. Erst recht nicht, als sich in die Liebe Verzweiflung mischt. Während man der Dozentin deutlich die Unmöglichkeit zu verstehen gibt, rutscht Zev, der junge Wilde, bei seinen journalistischen Gängen immer tiefer in die im gleichen Sommer grassierende Angst, von Geheimdiensten und Regierungen vollkommen kontrolliert und überwacht zu sein. Während Edward Snowdens Enthüllungen den Geheimapparat NSA entblössen und Regierungen zu allerlei Beschwichtigungen zwingen, wird Zevs Angst zur lähmenden Paranoia. Die zunehmende Angst, was ein Satz auszurichten vermag, ein Anruf, eine Mail, selbst das geflüsterte Wort, das zu einem Dröhnen werden kann. Die Angst, jeden Satz bei jeder Gelegenheit abwägen zu müssen, weil unsichtbare Ohren zuhören, zerreisst den jungen Zev. Die Angst verändert auch das, was im Verlaufe der Sommerwochen eine Liebe wird. Zora del Buono offenbart in ihrem Roman aber noch viel mehr; den Klassenkampf zwischen Studenten und Dozenten, die allgegenwärtige Angst der amerikanischen Gesellschaft, nicht nur vor Terror, das Leben in der Wattewelt der Universitäten und die Unmöglichkeit einer Liebe zwischen einer «älteren» Frau und einem jungen Mann, ganz im Gegensatz zu deren Umkehrung. Das grosse Thema aber ist die Angst: «Vor einer Woche war mein Leben noch in Ordnung, ich bin jung, meine Zukunft war offen. Jetzt habe ich Angst. Ich leide an Lähmung durch Angst. Ich weiss zu viel über sie. Und sie wissen zu viel über mich.» Und nicht zuletzt ist der Roman das Protokoll des Sommers 2013, als die Welt aus ihrer lethargischen Naivität von mutigen Menschen wie Edward Snowden aufgeschreckt wurde. Das Protokoll einer «unmöglichen» Liebe aus der Sicht einer Frau für einen jungen Mann, «in dessen Nähe ich mich in Sicherheit fühlte, eigenartig geborgen, ich, die Vaterlose, die sich nie im Leben von einem Mann hat beschützen lassen wollen, die sich ins Bodenlose geschämt hätte, wenn sie auf einem Motorrad die Sozia hätte sein sollen, gelehnt an einen Mann, undenkbar…»
Ein wahrhaft vielschichtiger Roman, stark in seiner Wirkung, dicht und spannend bis zum allerletzten Satz. Bestimmt ein Buch über die Liebe, die sich aller Kontrolle entzieht, auch vor der eigenen.
Zora del Buono, geboren in Zürich, lebt in Berlin und Zürich. Sie studierte Architektur an der ETH Zürich und der HdK Berlin, arbeitete vier Jahre als Architektin und Bauleiterin und war Gründungsmitglied der Zeitschrift «mare». Im mareverlag sind ihre Romane «Canitz’ Verlangen» (2008) und «Big Sue» (2010) erschienen sowie «Hundert Tage Amerika. Begegnungen zwischen Neufundland und Key West» (2011), bei Matthes & Seitz in der Reihe «Naturkunden» ihr Band «Das Leben der Mächtigen. Reisen zu alten Bäumen» (2015).
Zora del Buono liest am Sonntag, den 12. März 2017 in Amriswil bei uns an der St. Gallerstrasse! 11 Uhr! Vormerken! Die 10. Hauslesung! Unser kleines Jubiläum!
«Es ist erstaunlich, wie sehr der Geist dem Körper folgt. Man glaubt, der Verstand herrsche über das Empfinden, aber wenn ich jeden Muskel spüre und dabei sehe, was ich kraft meines eigenen Körpers erschaffen habe, bin ich glücklich.»
Bei einer «Spritztour» mit seiner Freundin entdeckt der Erzähler ein leer stehendes Haus an einem kleinen See, bleibt daran hängen und kauft es, um künftig als Selbstversorger darin zu leben. Ein Städter eben. Asthma- und allergiegeplagt macht er sich an seine neue Aufgabe, befreit das Haus von seiner Kruste, setzt Gemüse, badet im See und versucht sich vorsichtig den Dorfbewohnern anzunähern, dem einzigen Wirt, dem Baulöwen und Bürgermeister, dem bärbeissigen Nachbarn mit seinem debilen Sohn und am offensivsten Maja, der Kassiererin im Supermarkt. Maja ist die einzige, die er mit einer Charmeoffensive schlussendlich bis zu seinem neuen Zuhause lockt, denn sonst bleibt ihm, dem Städter, das Dorf fern. Er, der das Leben in der Metropole satt hat, der dem dauernden Stress und Konkurrenzkampf, dem Neid und der Gier entfliehen will. Das von ihm erschaffene Idyll ist bedroht, zum einen von Zeichen, wie dem Hakenkreuz aus Kornblumen mitten im Feld oder einer Versammlung von «aggressiv gebärenden Nazifuchteln» im einzigen Gasthaus. Jeder hat Angst vor dem Anderen, er vor dem rechten Mob, die ewig Gestrigen vor einer beginnenden Invasion von Stadtflüchtlingen, die das filigrane Ungleichgewicht auf dem Land destabilisieren könnten. Und als dann urplötzlich, nachdem Maja zum ersten Mal überraschend auftaucht und sich nicht ganz freiwillig zum Bleiben bringen lässt, ein Schlägertrupp auftaucht, Blut fliesst und alle Beteiligten knapp an der Katastrophe vorbei schrammen, droht der dünne Frieden in offenem Krieg auszuarten.
Bastian Asdonks Roman passt in die lange Reihe jener Bücher, die die ländliche «Landliebe»-Idylle genauso entlarven wie den naiven Glauben daran. In seinem Debüt baut der junge Autor gekonnt Spannung auf, auch wenn sie zuweilen absackt, wenn zu viel platte Ideologie Handlung und Dialoge belasten. Dabei kann ich mich als Leser durchaus mitfreuen über all die kleinen Siege im Garten vor dem Haus. Aber es ginge auch ohne den Schuss Ideologie, den mir Bastian Asdonk serviert. So bleibt ein aktueller Dorfroman mit explosivem Potential, eine schwierige Liebesgeschichte, gut erzählt, auch wenn sie zu viel auf der Strecke lässt. Zum Beispiel die Gründe, warum der vom Stadtleben Verbrämte, abgeschnitten von seinem alten Leben, sein Glück in einer neuen Existenz sucht. Sie bleiben im Dunkeln. Und weil dieses Dunkel unbeabsichtigt und als Leerstelle erscheint, fehlt mir trotz der angeregten Lektüre etwas. Fazit: Trotzdem lesenswert.
Bastian Asdonk arbeitete nach einem Studium der Philosophie und Kommunikationswissenschaft zunächst als Fernseh- und Radioautor für den WDR und berät heute Medienunternehmen in Fragen der digitalen Transformation. Mit dem von ihm gegründeten Online-Portal Hyperbole TV gab er bei Kein & Aber bereits das Buch «Typisch! 155 unverblümte Antworten auf Vorurteile» heraus. «Mitten im Land» ist sein Debütroman. Bastian Asdonk lebt in Berlin.
Ich gebe zu, ich kaufe und lese jedes Buch von Leon de Winter, auch wenn sich die Presse mockiert über seinen Stil, fehlende «Subtilität» und Spuren von Kitsch. Vielleicht ist es genau das, was sein Schreiben ausmacht; das unverkrampfte Erzählen. Er tut dies, ohne sich einem Genre verschreiben zu wollen. Was den einen zu viel U ist, ist den andern oder den selben zu wenig E. So ist der Wankelmut in der Kritik nicht zuletzt Zeichen der grassierenden Verkrampfung in der Deutschsprachigen Literatur. Unvermeidbar wird sein, dass Leon de Winter weiter schreibt, trotz aller Mäkeleien, ganz zu meiner Freude.
Leon de Winter erzählt Geschichten, die bestens unterhalten, nicht bloss betäuben und wegtragen, sondern Anlass geben zu Auseinandersetzungen. «Geronimo» lautete der Auftrag jener us-amerikanischen Elitetruppe, die in einer spektakulären und minuziös geplanten Aktion im Mai 2011 Osama bin Laden in seinem pakistanischen Versteck eliminierten. Leon de Winter erzählt aber nicht einfach die Geschichte dieser von der Weltöffentlichkeit gefeierten Heldentat. Er mischt geschickt Realität und Fiktion, stellt Fragen, z. B. jene, was es für einen Sinn gehabt haben muss, jenen Mann zu töten. Der Leser kippt unmerklich aus der Realität in die Fiktion, wird in eine Welt katapultiert, die pulsiert von Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten. Leon de Winter spielt mit dem Leser, weiss genau, wie leicht er sich von Vermutungen und Misstrauen fesseln lässt, erst recht rund um die Geschehnisse um und nach 9/11. Wer nur ganz kurz im Netz seiner Neugier freien Lauf lässt, staunt, woran sich Millionen aufgeilen und klammern, wie minuziös man sucht und findet, wie leidenschaftlich man widerlegt und widerspricht.
Dabei will Leon de Winter am wenigsten Öl ins Feuer giessen. Er erzählt bloss eine Geschichte, eine spannende Geschichte. Eine Geschichte, die sich in weiten Teilen an Tatsachen, an dem von der ganzen Welt ertragenen Terror der al Qaida hält. Es ist die Geschichte von vier Menschen und die nie schlüssig zu beantwortenden Fragen: Wer trägt die Schuld? Wie viel Freiheit braucht der Mensch? Wie sehr darf der Mensch des Westens nach seinen Massstäben eingreifen? Tut nicht der islamische Extremist genau das gleiche, wenn er seine Welt zur weltumspannenden Atmosphäre machen will? Gewalt gegen Terror, Terror gegen Gewalt.
Apana ist ein afghanisches Mädchen, das seine Familie verlor und zuletzt Schutz in einem us-amerikanischen Militärcamp findet. Dort hört sie Musik, die Goldberg-Variationen von Bach, Musik, die ihr wie Stimmen aus dem Himmel erscheinen. Tom, ein Seals-Soldat, nimmt sich ihrer an, ist aber genau dann nicht im Camp, als dieses von Taliban beschossen und das Mädchen verschleppt wird. Tom fühlt sich schuldig, eh schon mit viel Blut an seinen Händen und versehrt durch den Tod seiner kleinen Tochter. Während der Soldat Tom auf der einen Seite der Erde im Kampf gegen den Terror wütet, stirbt seine kleine Tochter in den Armen ihrer Mutter an den Folgen des Terrors. Und die Geschichte Jabbars, eines pakistanischen Jungen. Er ist eigentlich Christ, versteckt sich hinter einem muslimischen Namen und lebt zusammen mit seiner Mutter in der Nachbarschaft jenes Scheichs, der in Abbottabad hinter hohen Mauern zum grossen, finalen Schlag gegen die Ungläubigen ausholt. Nach «Geronimo», jener Nacht, die Jabbars Leben urplötzlich in den Brennpunkt lebensgefährlicher Interessen versetzt, verweben und verbrennen sich die vier in der Glut «Geronimos».
Leon de Winter mischt sich ein, hält sich nicht zurück in seinen Ansichten darüber, was die westliche Welt tun müsste, um zu verstehen und die östliche, um sich wirklich zu öffnen, nicht für den Westen, aber für die wirklichen Bedürfnisse des Menschen. Vielleicht auch das ein Grund, warum der Autor nicht nur antisemitischen Angriffen des Publizisten und Satirikers Theo van Goghs ausgesetzt war, sondern weil er sich nicht scheut, einen Dialog kontrovers anzuheizen. Gerade als Zeichen persönlicher Freiheit. Im Tagesanzeiger Magazin Nr. 39 schrieb Leon de Winter unter dem Titel Die Israelisierung Europas: «Im Weltbild des Islamisten gibt es immer einen Gegner, einen Widersacher, einen Feind, der besiegt werden muss; ein Kalifat kann nicht anders, als die Herrschaft über alle Muslime anzustreben und wird prinzipiell versuchen, die ganze Welt unterwerfen.»
Leon de Winter. Foto Marco Okhuizen
Leon de Winter, geboren 1954 in ’s-Hertogenbosch als Sohn niederländischer Juden, begann als Teenager, nach dem Tod seines Vaters, zu schreiben. Er arbeitet seit 1976 als freier Schriftsteller und Filmemacher in Holland und den USA. Seine Romane erzielen nicht nur in den Niederlanden überwältigende Erfolge; einige wurden für Kino und Fernsehen verfilmt, so «Der Himmel von Hollywood» unter der Regie von Sönke Wortmann. Der Roman «SuperTex» wurde verfilmt von Jan Schütte. 2002 erhielt de Winter den Welt-Literaturpreis für sein Gesamtwerk, und 2006 wurde er mit der Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet. Leon de Winter ist verheiratet mit der Schriftstellerin Jessica Durlacher.
Leon de Winter dreht momentan die TV-Serie «Brüssel», das Pendant zum us-amerikanischen «House of Cards».
Bastard, Chipo, Godknows, Sbho, Stina und Darling ziehen durch eine der unzähligen Blechhüttensiedlungen Simbabwes. Die Kinder, nicht älter als 12, sind sich selbst überlassen, verlassen von Vätern, die spielen oder ihr Glück im Ausland versuchen, vergessen von Müttern, die stumpf wurden in der Sorge ums Überleben. ‹Paradies› heisst die Siedlung der Vertriebenen, Gestrandeten und Gescheiterten, eine Siedlung im Nichts, permanent bedroht, nicht zuletzt von der Willkür des Staates oder der Wut des Mobs.
Weil die einzige Regel dieses Literaturzirkels ist, dass niemand in der Runde das Buch bereits gelesen haben soll, las ich dieses Buch, das sonst wohl leider an mir vorbeigegangen wäre – und bin tief beendruckt!
Paradies; Was für die Erwachsenen Endstation aller Hoffnungen ist, ist für die Kinder trotz permanentem Hunger alles, was sie besitzen; «Wir sind zusammen, und wir sind zu Hause, und alles ist süsser als Nachtisch.» Sie verlassen für Streifzüge die Siedlung, ziehen durch benachbarte Gegenden, die ihnen wie fremde Erdteile erscheinen, plündern Gärten, versuchen in der Gruppe wenigstens die Mägen zu füllen. Schulen gibt es keine mehr, weil die nicht bezahlten Lehrer längst das Weite suchten. Und die Hilfe der NGOs ist ein Hohn, denn sie verschenken Plastikgewehre und Süssigkeiten. Bei den wirklichen Problemen sind die Kinder ganz auf sich selbst zurückgeworfen, erst recht mit Chipo, so alt wie sie, schwanger, stumm, traumatisiert durch die Vergewaltigung in der eigenen Familie, rätselhaft für die Kindergruppe, die helfen will, sich verliert in Spekulationen, wie das Kind in den Bauch gekommen sein soll und sich in eine Beinahe-Katastrophe hineinmanövriert. Alles ausserhalb von Paradies ist «ausserirdisch», Häuser, Strassen und Menschen genauso wie das Geschehen am und im eigenen Körper. Das Leben der Kinder ist losgelassen, bloss Reaktion auf Bedürfnisse. Die junge Autorin NoViolet Bulawayo erzählt aus einer Kindheit wie der ihren, einem scheinbar verlorenen Leben in den Slums, vergessen von einer desillusionierten, resignierten Mutter und einem aus Südafrika zurückgekehrten und an Aids erkrankten Vater. Paradies ist eine Welt, in der die Kinder gemeinsam überleben lernen, nicht im Ort zuhause, sondern in den Gemeinsamkeiten, der Gemeinschaft, der Freundschaft.
Aber Darling wird herausgerissen zu Verwandten in den USA. Was von Aussen wie eine Rettung erscheint, ist schlussendlich die Vertreibung aus dem Paradies. Darling bleibt Flüchtling, bleibt fremd in einem Land, dass sie als Geflohene in die Illegalität drängt, nie ankommen lässt.
«Wir brauchen neue Namen» ist ein Buch, das mich zweifelnd zurücklässt, ein Buch, das schmerzt, nichts beschönt und angesichts der Kraft, die aus dem Roman spricht, mehr als nur nagt angesichts der Massen, die in Bewegung sind! «Wir brauchen neue Namen» beschreibt die Willkür und den Zerfall in Simbabwe nach der Befreiung «von der weissen Herrschaft», zeigt aber gleichzeitig das Elend des Fliehens, das Unverständnis der Zurückgebliebenen und die Scham, es im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nicht übers Kloputzen – Scheissjobs hinaus geschafft zu haben. Das Dilemma des Vertriebenen und Geflohenen und nie Angekommenen, von niemandem Willkommenen. Es genügt längst nicht ein Mensch zu sein!
NoViolet Bulawayo, geboren 1981 in Simbabwe, zog im Alter von achtzehn Jahren in die Vereinigten Staaten. 2011 gewann sie den Caine Prize for African Writing. Ihr Romandebüt «Wir brauchen neue Namen» ist ein weltweiter Erfolg. NoViolet Bulawayo heisst eigentlich Elizabeth Zandile Tshele und lebte bis zum 18. Lebensjahr in Bulawayo in Simbabwe. Ihren Namen wählte sie sich in Erinnerung an die Stadt, in der sie aufwuchs, und an ihre Mutter: „Mit Mutter zu Hause“.
Hoch über dem Thurtal mit weitem Blick auf die Alpenkette leben die Schriftsteller Michèle Minelli und Peter Höner in einem alten Bauernhaus, dass sie nicht nur für sich als Wohn- und Arbeitshaus benutzen, sondern dieses mit einem Coachingangebot für Schreibende zu einem Schreibhaus werden lassen. Michèle Minelli war bereits einmal Gast in Amriswil zu einer Hauslesung aus ihrem neusten Roman «Die Verlorene».
Peter Höner und Michèle Minelli
Es gibt Schreibende, die Geschichten erzählen wollen, mit Spannung fesseln. Andere, die politische und gesellschaftskritische Inhalte und Meinungen in literarisches Schreiben verpacken. Was willst du mit deinem Schreiben? Ganz ehrlich! Mich treibt die Dringlichkeit der Geschichte. Aber wenn ich genauer hinschaue, ist da in jeder Geschichte die Geschichte eines Bruchs, und wenn ich den Bruch anschaue, dann sehe ich, dass es das ist, was ich erzählen will. Wie Menschen mit Brüchen umgehen. Mag sein, dass eine Tiefenpsychologin darin etwas Spannendes sieht, über das sie schreiben würde mit der ihr eigenen Dringlichkeit. Mir reicht es, die Geschichte, angetrieben durch den Bruch, schreibend zu erfahren und erfahrbar zu machen.
Die authentische Geschichte der Frieda Keller. Ein Justizskandal: Als Friedas Dienstherr die Tür verriegelt und sich an sie drängt, ist sie verloren. Hinter ihr liegt eine unbeschwerte Kindheit im thurgauischen Bischofszell, vor ihr die jahrelange Schmach einer unerlaubten Mutterschaft. Im aufstrebenden St. Gallen kann sie in der Anonymität der Stadt untertauchen, das Kind hält sie vor allen in einer Kinderbewahranstalt versteckt. Weil der Junge dort aber nicht bleiben darf und sie nicht für ihn sorgen kann, ergreift allmählich ein düsterer Plan von ihr Besitz …
Wo und wann liegen in deinem Schreibprozess der schönste oder/und der schwierigste Moment? Gibt es gar Momente vor denen du dich fürchtest? Für mich ist der schönste Moment, wenn ich die Schlussszene in einem Manuskript schreibe. Ich spare sie mir auf. Ich spare mir diesen Moment auf und will ihn mit viel Zeit geniessen. Den Schluss sehe ich wie auf einer Leinwand vor mir, auf den Schluss schreibe ich zu, und wenn er dann vor mir steht, ist da immer auch ein Moment voll Ehrfurcht, Atemlosigkeit.
Lässt du dich während des Schreibens beeinflussen, verleiten, verführen? Spielen andere Autorinnen und Autoren, Bücher (nicht jene, die es zur Recherche braucht), Musik, besondere Aktivitäten eine entscheidende Rolle? Ja, ich höre Musik. Jedes Buch, das ich geschrieben habe, jede Geschichte, hat ein besonderes Lied. Ich lasse mir jeweils Zeit, es zu finden, bevor ich mit dem Schreiben beginne. Und wenn ich es habe, höre ich es in Endlosschlaufe im Hintergrund. Sobald ich also in mein Schreibzimmer gehe, mich hinsetze, den Tee neben mir, und diese Musik einschalte, weiss mein Gehirn: Aha, es geht wieder los! Und dann geht es los.
Inwiefern schärft dein Schreiben Sichtweisen, Bewusstsein und Einstellung? Ich glaube, ich denke klarer, wenn ich schreibe. Scharf genug?
Das Wohn- und Schreibhaus auf dem Iselisberg TG
Es gibt die viel zitierte Einsamkeit des Schreibens, jenen Ort, wo man ganz alleine ist mit sich und dem entstehenden Text. Muss man diese Einsamkeit als Schreibende mögen oder tust du aktiv etwas dafür/dagegen? Wenn damit der Ort in meinem Inneren gemeint ist, an dem ich an mein entstehendes Werk glaube und nicht zweifle, dann ist dieser Ort tatsächlich keine Festhalle. Und doch gibt es Menschen, mit denen ich mich über das Schreiben austauschen kann, die an diesem Ort zugelassen sind, auch wenn die Dinge noch im Prozess sind; das sind dann eben gute Freunde, die wissen, wie man sich an einem solchen Ort benimmt. Das sind, wie ich: Schreibende, die das Schreiben als eine Mischung aus Zauber und Arbeit verstehen und genau wissen, dass Schreiben Bewegung ist, Prozess.
Das wäre eine erste Antwort.
Eine zweite lautet: Ja, diese Einsamkeit gibt es, es ist aber viel mehr ein Alleinsein mit sich und dem Text, denn eine Einsamkeit. Da ist keine Trauer, da ist nur Konzentration.
Zähl bitte drei Bücher auf, die dich prägten, die du vielleicht mehr als einmal gelesen hast und in deinen Regalen einen besonderen Platz haben? Geprägt haben mich in meiner Jugend die Bücher von Jakob Wassermann («Christian Wahnschaffe» oder «Caspar Hauser» oder die Trilogie «Der Fall Mauritzius», «Etzel Andergast» und «Joseph Kerkovens dritte Existenz»; Joyce Carol Oates (einfach alles, was ich auf Deutsch oder Englisch in die Hände bekam)) und Philippe Djian mit seiner „Betty Blue“. Hin und wieder blättere ich in diesen Büchern auch heute noch und entdecke darin die Michèle von 15, von 17, von 20 Jahren.
Michèle Minelli, 1968 in Zürich geboren, ist dort Dozentin für kreatives Schreiben. Sie hat Dokumentarfilme gedreht, Sachbücher, eine Reisereportage und einen Roman veröffentlicht, bevor 2012 ihre grandiose Familiensaga «Die Ruhelosen» erschien. 2013 folgte der Kriminalroman «Wassergrab» Sie erhielt verschiedene Preise und Stipendien. Ihr neuer Roman «Die Verlorene» (2015) erzählt die authentische Geschichte der Frieda Keller, die 1904 in St. Gallen in einem aufsehenerregenden Justizskandal verurteilt wurde. Ebenfalls im Jahr 2015 veröffentlichte Michèle Minelli zusammen mit der Fotografin Anne Bürgisser beim Verlag Hier und Jetzt den Foto- und Textband «Kleine Freiheit» zu den Jenischen in der Schweiz.
Am Samstag, 22. Oktober, von 11 bis ca. 12.30 Uhr, liest die Schriftstellerin Dominique Anne Schuetz aus ihrem Roman «Von einem, der auszog, die Welt zu verschieben» an der St. Gallerstrasse 21 in Amriswil. Sie sind herzlich dazu eingeladen.
Die Platzzahl für die Hauslesung ist begrenzt. Melden Sie sich bitte an mit dem Kontaktformular oder unter der Telefonnummer 071 695 36 69 oder unter gallus.frei-tomic@gmx.ch.
Jeder braucht eine Geschichte, eine Spur der Gewissheit, wer man ist und woher man kommt. Mit Sicherheit ist die Ungewissheit über das Woher schwer zu ertragen, erst recht dann, wenn aus der Not ein Konstrukt entsteht, dass einen zu erdrücken droht, zum Alp wird, über den Abgrund zieht, sich wie ein kalter Nebel in alles hineinschleicht.
Seit ein paar Wochen prangt an einer Wand in Johannas Wohnung die Ebsdorfer Weltkarte, eine illustrierte Ansicht der bekannten Welt aus dem Mittelalter, mehr Abbild von Vorstellungen und kollektiven Ängsten als Abbild von Wahrscheinlichkeiten. Genauso ist Johannas Blick auf ihre eigene Geschichte. Doch so sehr sie Landkarten aller Art liebt und sammelt, so sehr wird die Suche nach dem Abbild ihrer eigenen Herkunft und Geschichte zu einem Feldzug gegen die Familie. „Ich bin die einzige Narbe am Körper meiner Mutter, dachte ich und wünschte mir, ich hätte meinen Vater als Kind auch eine zugefügt.“ Jens, Johannas Vater, ist aus der Familie ausgetreten, weggegangen und nie zurückgekehrt, als Johanna noch ein Kind war. Ein halbes Jahr nach seinem Verschwinden kam eine läppische Karte. Noch später blieben alle Zeichen aus. Johannas Vater ein Republikflüchtling? „Andere Kinder hatten imaginäre Freunde oder imaginäre Superhelden; ich hatte einen imaginären Vater.“ So wie ihre Mutter, die eigentlich das Zeug und die Ausbildung zur Tierärztin hätte, den Mist in den Gehegen des städtischen Zoos zusammennimmt, lernt sie im von der Mauer befreiten Berlin Strassenbahnführerin, von der Mutter unverstanden und bis zu ihrem Auszug mit Ratgebern aller Art bombardiert.
Und dann, wie aus dem Nichts, ruft Johannas Vater an. Mit einem einzigen Anruf aufs Band bringt ein verschollen Geglaubter die zusammengeschusterte Gegenwart Johannas durcheinander. Er liegt im Krankenhaus, hat Krebs im Endstadium. Urplötzlich taucht Vergangenheit auf und droht sich durch eine lebensvernichtende Krankheit schon wieder aus dem Staub zu machen.
Johanna will wissen, was geschah, traut sich ins Krankenzimmer mit den vielen Schläuchen, um erneut fürchten zu müssen, dass sich ihr Vater absetzt, ohne ihr das zurückzugeben, was ihr ein Leben lang fehlte – Gewissheiten. Und wieder rammen Vermutungen Pfähle ins Herz Johannas, so sehr, dass sie sich gänzlich zu verlieren droht.
Was Paula Fürstenberg mit ihrem ersten Roman schafft, ist ganz erstaunlich. Sie erzählt ein Stück deutsche Geschichte, die Ausgrenzung, den Mauerfall in einer Familie. Eigenwillig konstruiert begleite ich eine junge Frau durch die emotionale Achterbahnfahrt auf der Suche nach Geschichte, nach Wurzeln, der Sehnsucht nach Gewissheit.
„In einer Familie gibt es keine Wahrheit, es gibt nur Geschichten.“
Paula Fürstenberg, Jahrgang 1987, wuchs in Potsdam auf. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Frankreich studierte sie von 2008 bis 2011 am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Seither lebt, schreibt und studiert sie in Berlin. Ausgezeichnet wurde sie u.a. mit dem Hattinger Förderpreis für Junge Literatur und dem Arbeitsstipendium des Landes Brandenburg; 2014 war sie Stipendiatin der Autorenwerkstatt am Literarischen Colloquium Berlin. «Familie der geflügelten Tiger» ist ihr erster Roman.