«Ein verinnerlichtes Buch» Meinrad Inglin in der orte-Literaturzeitschrift

Rechtzeitig zum 50. Todestag des Schriftstellers Meinrad Inglin finden nicht nur verschiedene Gedenkanlässe statt und gab sich die Meinrad Inglin-Stiftung ein neues Gesicht, es erscheint im appenzelleschen Schwellbrunn auch eine neue Ausgabe der Literaturzeitschrift orte, die sich ganz dem grossen Schweizer Autor widmet. Meinrad Inglin ist eine Entdeckung wert!

 

zur Literaturzeitschrift orte

Beitragsbilder mit freundlicher Genehmigung der Meinrad Inglin-Stiftung

„Du blaust mir in die Seele“ Bild und Lyrik rund um den Bodensee

Das «Bodenseemeer», wie es oft auch genannt wird, ist bis heute eine der bedeutendsten Kulturlandschaften Europas. Das Redaktionsteam der Literaturzeitschrift orte, vertreten durch Regina Füchslin, Viviane Egli, Erwin Messmer und Cyrill Stieger und vier Autor:innen aus diesem fruchtbaren Kulturraum luden mit Lyrik und Prosatexten, gezielt und charismatisch ausgewählt, zu einer poetischen Segelpartie ein.

Ruth Erat

Einige dieser Texte wurden eigens für diese orte-Ausgabe „Du blaust mir in die Seele“ verfasst und spiegeln die intensive Verbindung der Schreibenden mit dem Bodensee wider. Im Heft mit an Bord sind 16 namhafte Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für stimmungsvolle Blicke auf den Bodensee in der Mitte des Heftes sorgt der international bekannte Fotograf Bernd Schumacher.

Gemeinsam mit den Dichter:innen Ruth Ehrat CH, Bruno Epple D und Dorothea Neukirchen D und dem Redaktor Erwin Messner aus dem Redaktionsteam der orte Literaturzeitschrift stellten die Schreibenden Texte vor, tauchten ein in die Sprachlandschaft um den Bodensee und diskutierten über ihr Schreiben.

Bruno Epple

So wie es Lyrik auf dem Büchermarkt nicht leicht hat, so unverzagt muss der Einsatz und die Motivation sein, heute und in Zukunft eine Literaturzeitschrift herauszubringen. Verkaufszahlen und Umsatz müssen ausgeblendet werden. Wichtig allein ist das Wort, der Wille, jenen Autor:innen Raum zu geben, denen sonst die Bühne fehlt, die man vergisst. Literaturzeitschriften hatten in der Vergangenheit eine ganz andere Rolle, ein anderes Selbstverständnis als heute. Zeitungen interessieren sich kaum mehr für Lyrik und Verlage, die Lyrik veröffentlichen, mit solchen Büchern finanzielle Experimente starten, tun dies in der Regel nur, um die Lyrik nicht dem Vergessen zu übergeben. Umso verdienstvoller, wenn sich eine Literaturzeitschrift über 200 Ausgaben lang darum bemüht, der Literatur eine Stimme zu geben.

Erwin Messmer

Ruth Erat wuchs auf in Bern und Arbon, wirkte als Lehrerin und Dozentin. Seit 2016 ist sie ausschliesslich als Malerin und Schriftstellerin tätig. 1999 nahm sie am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt teil. Seit 2015 ist sie im Arboner Stadtparlament.

Bruno Epple studierte Philosophie, Germanistik, Romanistik und Geschichte in Freiburg, München und Rouen, war lange Lehrer, zuletzt Gymnasialprofessor. Er ist freier Autor und Künstler, der Bilder malt und Skulpturen schafft.

Dorothea Neukirchen

Erwin Messmer, 1950 in Staad SG am Bodensee geboren, hat Lehr- und Konzertdiplome für Klavier und Orgel. Es folgten intensive Konzerttätigkeiten als Organist sowie Radio- und CD-Aufnahmen. Daneben schrieb er stets Gedichte, Prosaarbeiten, Essays und Buchkritiken.

Dorothea Neukirchen, 1941, ursprünglich Bühnenschauspielerin, dann Filmschauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin. Sie schrieb und inszenierte Kinofilme, Dokumentarfilme, Fernsehspiele und -serien. Neben Prosa schreibt sie auch Lyrik.

«Das Literaturhaus Thurgau war für uns von der orte-Literaturzeitschrift ein ganz wunderbarer Gastgeber und Veranstalter. Wir danken, dass wir unsere Arbeit und namentlich die Bodensee-Ausgabe unserer Literaturzeitschrift an diesem unvergleichlich schönen Ort und einem interessierten, wertschätzenden Publikum im Rahmen einer Sonntagsmatinée vorstellen durften. Das grosse Engagement und die literarische Kompetenz unserer Gastgeber, der rege Austausch und die tolle Organisation haben unsere Bodenseeautorinnen- und -autoren und uns beglückt.» Die orte-Redaktion

«Die Matinee in Gottlieben zum hier buchstäblich naheliegenden Thema, in der wir von der Schweizer Literaturzeitschrift «orte» unsere Bodensee-Nummer vorstellen durften, bleibt in frühlingsheller, positiver Erinnerung. Der Gastgeber des Thurgauer Literaturhauses bewies als Moderator einmal mehr, dass für ihn Poesie nicht toter Buchstabe ist, sondern Lebenselixier. Der Funke sprang sogleich auf die vortragenden Gäste über: auf Ruth Erat, Bruno Epple und Dorothea Neukirchen, und von diesen auf ein aufmerksames und dankbares Publikum.» Erwin Messmer

Webseite der orte Literaturzeitschrift

Beitragsbilder © Cyrill Steiger