Leander Steinkopf «Stadt der Feen und Wünsche», Hanser Berlin

Leander Steinkopf erzählt von einem Mann und seiner Stadt. Von einem, der die Hast gegen Langsamkeit getauscht hat, sich selbst einen Gescheiterten nennt. Von einem Mann in Berlin. Er flaniert durch die Stadt, saugt sie in sich ein. Für einmal ein Stadtneurotiker, der nicht zerbricht, nicht leidet, sich nicht quält. Einer, der offenen Auges durch die Metropole geht, der Eile entgegen, sich nie aufdrängt und so den Blick für das Feine, Unscheinbare behält, den Blick den es braucht, um ihn in einer lärmenden Stadt nicht einfach über Oberflächlichkeiten schweifen zu lassen.

«Stadt der Feen und Wünsche» ist eine Liebesgeschichte. Eine Erzählung über die Liebe zu einer Stadt, zu Berlin, einem Kosmos von Möglichkeiten, auch jener, ob man sich von ihr einnehmen lässt oder ihr begegnet, wie er den Frauen begegnet; irgendwie schüchtern, nie aufdringlich, nie entblössend.
Er ging nach Berlin und es ging ihm in der Stadt der Plan abhanden, der Plan, mit dem er sich einst in die Stadt aufmachte. Nicht als Tourist, denn Touristen entstellen eine Stadt. Sie shoppen ein paar Tage dort, wo andere zu leben versuchen. Er begegnet den Menschen und bleibt doch allein. Menschen begegnen ihm, bleiben mit ihren eigenen Geschichten aber auf Distanz.

«Ich weiss gar nicht, woran ich gescheitert bin, nicht einmal worin. Aber ich merke, dass irgendwas falsch ist mit mir.»

Die Qualitäten der Erzählung liegen nicht nur in ihrer Sprache, der Unmittelbarkeit, dem Sound. Leander Steinkopf überzeugt durch seine Ehrlichkeit, die Direktheit, jegliches Fehlen von Wehleidigkeit und Selbstzerfleischung. Leander Steinkopf weiss, dass die Gefühle des Versagens, des Nicht-wissens-wo-man-hingehört in jeder und jedem steckt.

Ein Mann, der seiner Welt, der Stadt begegnet, den Menschen, den Momenten, ohne ihr und ihnen zu nahe zu treten, schon allein darum, weil er dann die Sehnsucht vermissen würde, käme er zu nahe.

Ein Mann und Berlin, das Einzige, was den Bogen über die Erzählung ausmacht. Denn auf dem Buchumschlag müsste «Erzählungen» stehen. Einer spaziert, wandelt und schlendert durch seine Stadt, die sich Zeit lässt, die seine zu werden. Er begegnet Menschen und Momenten, lässt sie zu Miniaturen werden, Kleinsterzählungen, manchmal nebenbei erzählt, manchmal lärmend inszeniert. Lakonisch, aber mit viel Tiefe erzählt. Keine Nabelschau, auch kein Schürfen nach Gründen, warum er eigentlich allein, eigentlich einsam, trotz der Bewegungen statisch bleibt. Es mischen sich Gedanken ein, die sich um Gesellschaft und Philosophie drehen, Gedanken, die den Protagonisten bewegen, auch in seinen Gängen durch die Stadt, aber niemals dazu, dem «Fort-Schritt» zu genügen.

Leander Steinkopf will erzählen und tut dies meisterhaft! Der Verzicht auf einen grossen Erzählbogen hilft den Miniaturen im Text, ihren Glanz zu entwickeln. So wie dem Protagonisten in seinem Leben das grosse Ganze abhanden gekommen ist, passt das Muster seiner Lebens zum Schnittmuster der Erzählung. Ein Buch, das entschleunigt – ein besonderes Buch! Unbedingt lesenswert!

«Können sie mir die Seele etwas enger machen und das Stück abschneiden, das immer auf dem Boden schleift?»

Ein Interview mit Leander Steinkopf:

„Niemand hat die Absicht, eine Geschichte zu schreiben. Es reicht, ein Leben zu leben und dessen Zerfallsprodukte in Worte endzulagern“, lamentiert ein Mann, der ihrem Protagonisten auf seinen Streifzügen durch Berlin begegnet. Genau das tun sie. Und doch schreiben sie Geschichten. Eine nach der andern, Abschnitt für Abschnitt, manche über eine Seite und mehr, andere bloss ein paar Worte lang. Ihr Protagonist sammelt sie ein, als zöge er ein Netz hinter sich her. Waren zuerst die vielen Geschichten, Beobachtungen, Begegnungen und suchten eine Form, die jetzt auf dem Buchcover „Erzählung“ heisst?

Zwei Dinge waren von Anfang an da: Eine Fülle von Beobachtungen, Gedanken, Geschichtchen in Notizbüchern und ein Grundgefühl, das ich mit der Stadt und einer bestimmten Lebensphase verbinde, nämlich jene haltlose Offenheit, aus der heraus alles möglich scheint, aber nichts gesichert ist. Es ging mir vor allem darum jenes Gefühl einzufangen und beim Leser zu erzeugen. Mein Hauptwerkstoff waren besagte Notizen, dann brauchte ich einen Protagonisten, der die Arbeit macht, die vor allem in Untätigkeit besteht, der offen haltlos, sehnsüchtig unschlüssig durch den Tag geht. Ich suchte also eine Form für ein Gefühl und dachte mir sie sollte kurz sein, eine Erzählung, damit der Leser den Rest des Tages noch etwas von diesem Gefühl hat.

Sie promovierten über den Placeboeffekt. Ihr Protagonist leidet an der Stadt, von der er nicht lassen kann. Das einzige, was ihm zu helfen scheint, sind seine Begegnungen mit Frauen. Aber auch sie sind nicht einfach kleine Liebesgeschichten, auch sie helfen ihm nicht, richten ihn höchstens auf. Er krankt nicht nur an der Stadt, auch an der Gesellschaft und vor allem sich selbst. Da hilft nichts mehr. Ist ihr Protagonist verkümmert? Ein einsamer Leidender?

Eben sagte ich noch, es ginge mir vor allem um ein Gefühl. Worum es mir aber natürlich auch geht, so selbstverständlich und jederzeit, dass ich es manchmal zu erwähnen vergesse, ist die Gegenwart. Ein Stück weit lebt der Protagonist seinen Traum, denn er schätzt die Schwere und die Süße der Sehnsucht und verweigert sich deshalb der Erfüllung. Das macht unglücklich, aber irgendwie will er das auch. In anderer Hinsicht verkörpert er gewisse Leiden der Gegenwart und, wenn man so will, kann man das als Verkümmerung betrachten. Er zweifelt so sehr an sich, dass er die Zuneigung anderer nicht annehmen kann. Sein Empfinden eigener Wertlosigkeit kompensiert er, indem er andere abwertet. Er will nirgends dabei sein, will sich nicht einordnen, weil er sich dann nicht mehr einzigartig fühlte. Es ist eine konzentrierte Form des Narzissmus, der die Menschen der Gegenwart plagt. Man übersetzt Narzissmus gerne mit Selbstverliebtheit also einem Zuviel, aber – und hier spricht vielleicht der promovierte Psychologe – es ist ein Mangel. Man empfindet sich als ungenügend, meint nicht für sich selbst sondern nur für seine Leistungen liebenswert zu sein, glaubt einen grandiosen, undurchdringlichen Schein aufrechterhalten zu müssen, damit niemand das kümmerliche Dahinter entdeckt. Und, ja, das kann auch zum einsamen Leiden führen, weil man sich niemandem so recht öffnen kann. Aber trotzdem, trotz all dieser Macken ist der Protagonist glücklich, denn er hat Menschen, die ihn so nehmen, wie er ist, und in manchen Momenten kann er sich selbst auch so annehmen. In so einem Moment endet auch das Buch.

Es sind lange Spaziergänge. Ein Mann geht durch die Stadt. „Er behütet sein Alleinsein“, schreiben sie. Er wohnt alleine. WGs sind im zuwider. Er wandelt durch die Stadt, trifft die Leserin mit dem Buch (auch so eine aussterbende Rasse), Dostojewski in der Bar, dem biertrinkenden Bettler nach Feierabend in der U-Bahn. Sind sie ein Spaziergänger? Trifft man Sie in der Stadt auf Bänken sitzend, in ein kleines Büchlein schreibend?

Zunächst zum kleinen Büchlein: Ich benutze seit einer Weile das Format B5, Softcover, also es ist eher mittelgroß als klein. Spaziergänge der entdeckerischen Art mache ich kaum noch, was an München liegt, daran, dass ich nun schon drei Jahre hier bin und an anderen Anforderungen meines aktuellen Arbeitens. Gehen und kleine Fluchten ins Grüne sind ja eigentlich für jeden wichtig, nur ich habe in meinem aktuellen Beruf die Möglichkeit mir diese Freiheiten jederzeit zu nehmen. Wenn man im Denken nicht vorankommt, löst Gehen, Ruhe, Ablenkung die Blockade. Gehen ist nur effizient. Ich kann mich stundenlang am Arbeitsplatz mit einer Stelle quälen. Oder ich gehe kurz raus und das meiste ist gelöst. Ich beobachte natürlich noch, nehme sehr viel meiner Umwelt auf, aber ich habe gerade andere Prioritäten bei dem, was ich schreibe. Für meine Zeit in Berlin gilt ihre Vermutung viel mehr – und darauf bezog sie sich ja auch. Da war sogar auch mein Notizbuch kleinformatiger.

Ihr Protagonist heisst sich selbst einen, der gescheitert ist. Ein Enttäuschter, Zurückgezogener, Einsamer mitten in der Millionenmetropole Berlin. Aber statt in Weltschmerz und einer endlosen Nabelschau zu verfallen, scheint sein Blick auf die Welt trotz allem ein heiterer zu bleiben. Ist Heiterkeit ein probates Mittel gegen all den Schwachsinn, der rund um uns sein Unwesen treibt?

Heiterkeit ist ein gutes Wort, denn allzu oft, wenn behauptet wird, man solle die Welt mit Humor nehmen, dann ist Ironie und letztlich Zynismus gemeint. Ich sehe gerade zu viel Ironie, zu wenig Ernsthaftigkeit, kluge Menschen, die ihre Kraft, Arbeit, Hoffnung, Liebe an den nächsten Scherz auf Twitter verschenken, dann menschliche Annäherungen als Abtausch von Frotzeleien, Unterhaltungen als Schlagfertigkeitsschlachten zur Vermeidung echten Gesprächs. Es ist eine Epidemie der Coolness, weil Ernst und Bestimmtheit angreifbar machen, siehe oben: fragiles Selbst. Ein anderes Phänomen unserer Zeit oder eine andere vorherrschende Verhaltensweise ist das ständige Entdecken von Krisen und Katastrophen. Manche scheinen sich ja bedeutsam zu fühlen in diesem permanenten Alarmmodus, Selbstwert daraus zu schöpfen, zum Kämpfen bereit zu sein in diesen gefährlichen Lagen. Aber letztlich glaube ich, dass die heiter Gelassenen die Welt täglich retten, nicht die Krisenprediger mit dem Blaulicht auf dem Kopf. Es ist doch eigentlich ganz nett hier.

In ihrer Erzählung machen sie sich viele Gedanken um den Begriff der Freiheit. „Der Zaun gibt den Schweinen ein Stückchen Wald zum Grunzen und ausserhalb bin ich in die Freiheit gesperrt … Wenn man aber in die Freiheit gezwungen wird, ist da nichts, was wütend macht, ausser das eigene Unvermögen, die Freiheit zu nutzen.“ „Freiheit“ ist ein arg strapazierter Begriff. Aber ausgerechnet in einer Zeit, in der sie so nah wie noch nie ist, ketten wir uns an Manipulationen aller Art. Wo nehmen sie sich ihre Freiheiten?

Sie sind Schweizer und ich habe die naive Vorstellung von Schweizern, dass sie die Freiheit mehr schätzen, besser mit ihr umgehen können, weil sie sie schon länger genießen dürfen, von ihr schon länger gefordert sind. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Die Deutschen jedenfalls kommen mit der Freiheit nicht klar, sie brauchen die Obrigkeit, den Staat, der ihre Probleme löst. Ein Satz, den hier Politiker häufig sagen, ist: „Die Leute wollen, dass wir ihre konkreten Probleme im Alltag lösen“. Und ich denke mir: „Nein, haut ab! Das ist mein Leben!“ Und da wären wir wieder beim Selbst. Man kann die Probleme des Lebens als Herausforderungen betrachten, denen man sich als starkes Individuum stellt, dabei mal scheitert, mal gewinnt. Oder man kann aus der Freiheit flüchten, die Verantwortung anderen übertragen. Oder man kann an der Tatsache verzweifeln, dass zum freien Leben auch das Scheitern gehört. Freiheit ist eben eine große Herausforderung. Und in Deutschland wird man nun mal nicht zum Leben in Freiheit erzogen, sondern zum Angestelltendasein im Dienste der Exportnation. Ich nehme mir die Freiheit gerade nicht Teil davon zu sein. Ich will mir erlauben der deutschen Tendenz zum Einheitsdenken – In Deutschland findet ja kein Austausch von Argumenten statt, stattdessen kippen Stimmungen unvermittelt – ein paar eigene Gedanken entgegenzusetzen, mich für Vielfalt einsetzen. Ich möchte mit Lust die Freiheit auskosten, die uns der liberale Rechtsstaat schenkt. Die meisten Pflichten, die man um sich sieht, sind ja keine mehr, wenn man sie hinterfragt.

Vielen, herzlichen Dank für das spannende Interview!

Leander Steinkopf, 1985 geboren, studierte in Mannheim, Berlin und Sarajevo, promovierte schließlich über den Placeboeffekt. Er arbeitet als freier Journalist für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» und die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung», veröffentlicht literarische Essays im «Merkur» und schreibt Komödien für das Theater. Er lebt in München.

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Beitragsbild © Sandra Kottonau

Robert Seethaler «Das Feld», Hanser Berlin

Literatur muss mehr sein als eindimensionales Erzählen. Literatur soll freilegen, immer neu zeigen, dass es ein Dahinter, ein Dazwischen, ein Daneben, Darunter und Darüber gibt. Robert Seethaler macht eine Kleinstadt zu seinem Erzählkosmos, legt Schicht für Schicht frei, beweist Kühnheit, ruht sich längst nicht aus auf einem eingeschlagenen Weg. Robert Seethaler erzählt in seinem letzten Roman «Ein ganzes Leben» von einem Mann, von Andreas Egger. So sehr sich alles um diese eine Person dreht und spiegelt, so polyfon erzählt der Autor in seinem Roman «Das Feld». Ein ganz und gar ungekünsteltes Kunstwerk.

Ein Mann sitzt unter einer krumm gewachsenen Birke auf einer Bank. Vor ihm Grabsteine in einer Wiese, umgeben von einer überwucherten Friedhofsmauer. Wenn es das Wetter erlaubt, kommt der Mann jeden Tag, setzt sich auf die alte, morsche Bank und spricht mit den Toten, die er fast alle kennt, mit denen er ein Stück Leben in der Kleinstadt teilte. Er lauscht ihren Geschichten, ist sich sicher, dass sie zu ihm sprechen, auch wenn er nur schwer versteht, was an Worten und Satzfetzen an sein inneres Ohr dringt.

«Er dachte, das der Mensch vielleicht erst dann endgültig über sein Leben urteilen konnte, wenn er sein Sterben hinter sich gebracht hatte.»

Der Mann ist alt, «sein Gesicht aus der Form geraten». Der Paulstädter Friedhof ist der Ort geworden, wo ihm die Menschen aus dem Jetzt gefallen ihre Geschichten erzählen. Geschichten von einem Ort, einem ganzen Leben, einem Jahrhundert. Geschichten von Menschen, denen das Vergessen droht, die verstummen, die die Vergangenheit schluckt.

«Als junger Mann wollte er die Zeit vertreiben, später wollte er sie anhalten, und nun, da er alt war, wünschte er sich nicht sehnlicher, als sie zurückzugewinnen.»

Die Grabsteine auf der Wiese mit Jahreszahlen und Sinnsprüchen, die die meisten nicht selbst gewählt hatten, sind wie Projektionstafeln, die gelesen werden wollen, verstanden, weit über das hinaus, was ein paar Zahlen und mehr oder minder weise Worte erklären wollen.
Robert Seethaler unterteilt seinen Roman in Kapitel, jedes mit einem Namen überschrieben. Er erzählt die Geschichten hinter den Namen. Aber nicht aus der Sicht des Mannes, sondern er lässt jene erzählen, die keine Stimme mehr haben.
Gerd Ingerland, der ein Leben lang an der Distanz zu seiner Mutter zu leiden hatte. Pfarrer Hoberg, dessen fehlendes Feuer eine ganze Kirche in Flammen aufgehen lässt. Gemüsehändler David al-Bakri, dessen Laden zum Brennpunkt eines Ortes wird, den man aber trotzdem bloss den Kameltreiber heisst. Lennie Martin, der sich nur an der Lucky Deal im Wirtshaus richtig fühlt.

Robert Seethaler erzählt von Paaren, zuerst aus ihrer Sicht, dann aus seiner. Von Bildern, die kaum je übereinanderpassen, von der Unmöglichkeit, sich wirklich zu erkennen. Davon, dass Missverständnisse die Regel sind und gefundene Nähe reine Glücksache. Von ungestillten Sehnsüchten und lähmendem Überdruss, von Einsamkeit und erzwungener Nähe.
Von den Alten, die ihr Leben ins Altenheim, ins Sanatorium mitnehmen, meist nur in Erinnerungen, die einen schwächelnd, die andern sich aufbäumend. Leben, dass so gar nicht mehr ist, was es einst war. Leben, in dem Zeit belanglos wird. Vom Sterben, vom Schwinden, vom Verschwinden.

Während des Lesens wächst ein Netz durch einen Ort, verbinden sich Menschen, ihre Geschichten und Schicksale. Ein Netzwerk wie die Wurzeln eines riesigen Organismus, immer weiter und immer feiner verzweigt. Und mit jeder Verbindung wächst das Bewusstsein, dass alle Geschichten, auch jene, die weit über den sichtbaren Horizont hinausgehen, miteinander verbunden sind.

Manchmal sind es nur Nebensätze, die ein Fenster zu einem neuen Zusammenhang öffnen. Es scheint, als hätte Robert Seethaler aus einem unendlich scheinenden Reservoir aus Geschichten und Welten einen ganz kleinen Teil ausgesucht. Ich jedenfalls hätte mich gerne noch viel länger als bloss 238 Seiten durch die begrabenen Geschichten Paulstadts gelesen.
Ein Buch von überraschender Nähe, obwohl in vielen erzählten Bildern mehr als jene Liebe fehlt, die es bräuchte, um sich wirklich nahe zu kommen. Ein Buch, das von Illusionen befreit. Mit dem man zur Einsicht kommen kann, dass einem in den meisten Lebenssituation selbst die Nähe zu sich selbst abhanden kommt, dass man sich bis in Sterben allerhand vormacht.

Robert Seethaler, geboren 1966 in Wien, ist ein vielfach ausgezeichneter Schriftsteller und Drehbuchautor. Seine Romane «Der Trafikant» (2012) und «Ein Ganzes Leben» (2014) wurden zu großen internationalen Publikumserfolgen. Robert Seethaler lebt in Wien und Berlin.

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Titelfoto: Sandra Kottonau