Gabriela Cheng-Voser «gluät of dä huut», 8. unschöne Weihnachtsgeschichte

häsch mer gseit
i söll doch bliibä
mögischs nöd verliidä
wänn i nümm
um di umä ben

besch chli vorbi cho
chli gange
i dä zwöscherüüm
häsch mi
lang
la hange

weisch
häsch gseit
wänns druf aah chond
besch mis nummero eis
das hät mer en bode gäh
sesch sowiit cho
wiäs niä hätti dörfä

mängisch seisch
au wänns weisch
was nöd meinsch
das esch halt ä so besch chli vorbii cho
chli gange
i dä zwischerüüm
häsch mi
la hange

dänn han i der gseit
i chöng das nöd verträge
teilziitliäbi seg nöd so miis
du häsch gmeint
das liess sich nöd änderä
es seg dini verpflechtig
das müesst i doch wüssä
dänn esch mer i sinn cho
dass du eine besch
wo mängisch seid
au wänn er s weiss
was er nöd meint
das esch halt ä so

besch einä wo siis
verspräche haltet
au wänn er s scho
längschtens
brochä hät chli cho
chli gah
chli hange lah
chli bliibä
chli liäbä
chli pfupf uselah

han dech gfröged
öb sech dis konzept
nöd gäge dech richtet
öb das diä art esch
wiä du läbe wellsch
s gaht no om vell meh
esch dini antwort gsi
wellisch nöd alles verlüre
was du der uufbaut hegsch

verschtah di scho
han i zu der gseit
was hätti au soscht
no wellä

weht tuäts mer scho
ond öppe so
wiä gluät of dä huut
ha de glii afaah chränkelä
der versuecht z erkläre
wiä s mer so gaht
häsch gfundä
nemms doch locker
mach der kei gedankä
so wiä ech
han i probiert
häd nöd funktioniert

mängisch seisch
au wänns weisch
was nöd meinsch
zwingsch dis muul
öppis z plapperä
wo i der drinn nöd esch
kei ahnig wiä du
of so en idee cho besch

diä schpuur wo du mer gleit häsch
han i falsch verschtandä
wiä du seisch
ond wänn du öppis seisch
dänn esch es gültig
nemmä alles of mini chappä
s tuät öberall öppä glich fescht weh
wiä gluät of dä huut

han mini lippä wond küsst a der
mech i der neu geboräh
han glaberet
vo geborgäheit
ond vertrouä
be blend gsi
taub
ond resischtänt
han zu der gseit
was i nöd gwüsst han
aber gmeint
han mis glück
wellä erzwingä
met dem
was i der inne
nöd esch

schön gsi
so en momänt lang
wie zäme flüügä
mit tuusigä vo schmätterling
well mi no einmol met der betrügä
mech a dech verschänke
i der umächrüchä
a der schnupperä
met der zäme schnuufä
ond du seisch mer
was nöd meinsch
ond ech meine
was i nöd weiss
ond wänn du dänn
chli gasch
esch es för emmer
soscht würdsch
weder
chli cho
chli bliibä
chli liäbä
chli pupf uselah
för langi ziit
mech hange lah
würdsch mer
de schmuus bringä
am telefon
e paar pics vo der schickä
ond so
mini gfühl wäred
nöd so wechtig
wie dini verpflichtig
vo mir chli träume
häsch immer gseit
sig doch au no schön

han dech lieb
du mech au
nur nöd so richtig
verbring dis läbe
met dinä träum
s esch bald wiehnachtä
han s etz begriffä
lah dech la gaah
besch nöd min maah

s tuet öberall öppe
glich fescht weh

wiä
gluät
of
de
huut

säge der zum abschied
wird dech niä vergässe
dänn mängisch seisch
obwohl das weisch
nöd was meinsch
zwingsch dis muul
öppis z plapperä
wo i der drinn
nöd esch
kei ahnig
wiä du
uf so en idee
cho besch.

 

Gabriela Cheng-Voser ist fasziniert vom Schreib-Sog. Veröffentlichung von Prosa in Anthologien und als Gastautorin seit 2014. Lesungen u.a. 2019 Brüche im Literaturhaus Zürich, „Albert“ Hörgang München, 2021 mit „Acht Gramm“ Shortlist Deutscher Kurzgeschichtenwettbewerb (publiziert auf storyapp.de). Beschäftigt sich aktuell intensiv mit lyrischmusikalischen Reisen. Wird hierbei von Nic Niedermann an der Gitarre begleitet. Arbeitet mitunter neu unter dem Pseudonym Iggy. Führt weiters einen Roman im Gepäck, den sie schon viermal neu begonnen hat. Die Verzettelung wartet auf sie in einem Karton, den sie erst wieder öffnet, wenn sie genügend Zeit dafür hat, den Roman so zu schreiben, wie er geschrieben werden will.

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