Alice Grünfelder «Postkarten aus Taiwan»

«Was haben wilde Erdbeeren, wilde Lilien und Sonnenblumen gemeinsam? Es sind Namen dreier Bewegungen Taiwans, die jedes Mal zu einem unblutigen, wenngleich spektakulären Machtwechsel führten. Wie zeigt sich nun der in der Vergangenheit erprobte Widerstand? Und wie sehen die Zeichen von Non-Konformismus im turbokapitalistischen Alltag der Inselrepublik aus?

Mit diesen Fragen im Koffer gehe ich in Taiwan auf Spurensuche und werde mein Gewölk aus Gedanken, Beschreibungen, Zitaten in Miniaturen verdichten, die ich per Postkarte ans literaturblatt.ch schicke – jeden Monat eine.

Alice Grünfelder»

Alice Grünfelder reist. Anders als die meisten Reisenden sonst nicht zur Zerstreuung, sondern zur Konzentration auf ganz bestimmte Themen, die in ihr Schreiben hineinfliessen. Weil ich von dieser Reise erfuhr, entstand die Idee, dass Alice Grünfelder ganz spezielle Kartengrüsse aus dem für die meisten fremden Land schicken könnte. Kartengrüsse, die über das Oberflächliche hinaus in die Tiefe blicken lassen sollen. So freue ich mich, dass die Schriftstellerin uns mitnimmt auf ihre Reise.

Alice Grünfelder, lebt in Zürich, studierte nach einer Buchhändlerlehre Sinologie und Germanistik in Berlin und China. 1997–99 Lektorin beim Unionsverlag in Zürich, für den sie 2004–2010 die Türkische Bibliothek betreute. Von 2001–2010 eigene Literaturagentur für Literaturen aus Asien. Unterrichtet Jugendliche und ist als freie Lektorin tätig. Sie leitet diverse Workshops rund ums Thema Schreiben und seit fünf Jahren den Kinderschreibworkshop „Wortschatz“ im Aargauer Literaturhaus in Lenzburg. Als Herausgeberin und Übersetzerin aus dem Chinesischen und Englischen publizierte sie Bücher über Asien, zuletzt «Sri Lanka. Geschichten und Berichte» (2014) und «Flügelschlag des Schmetterlings. Tibeter erzählen» (2009). (Unionsverlag) 2018 erschien ihr erster Roman «Die Wüstengängerin» (Verlag edition8).