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Die Teilnehmer/innen des von Gallus Frei geleiteten Lesezirkels im Literaturhaus St. Gallen haben in den letzten Wochen «Die Ränder der Welt» gelesen und seziert. Nun lädt der Kreis den Autor zum Gespräch ein. Die Angst vor Leser/innen, die sein Buch genauer gelesen haben, als er es je könnte, verfolgt ihn auf Schritt und Tritt. Er weiss, zuweilen produziert er ungewollt Bedeutungen, die er lieber nicht aus seinem Text herausgelesen haben will. Aber auch Bedeutungen, die ihn schlauer erscheinen lassen, als er ist. Wird eine solche an ihn herangetragen, muss er der Lüge widerstehen: «Aber sicher habe ich das intendiert, meine Lieben, das hatte ich von Anfang an im Blick.» Nein, hatte er nicht. Jedes Buch produziert mehr blinde Flecken, als ihm lieb sein kann.
Die St. Galler Leser/innen erweisen sich als gnädig. Ihrer Ehrlichkeit ist stets das richtige Mass an Takt beigemischt, ihrer Hartnäckigkeit genügend Toleranz. Das Gespräch bringt für den Autor viel Erhellendes zutage. Und, wie so oft nach solchen Gesprächen: Die Lust, das Buch gleich nochmals von vorne anzufangen, denn nach dem Buch ist vor dem Buch. Schlauer wird man dabei trotzdem nicht, das weiss der Autor längst. Egal, wenigstens eine gute Zeit gehabt. Dank an den St. Galler Lesezirkel, Dank für die Hartnäckigkeit und die Ehrlichkeit! Und den Wein!
Lesung im Bodmanhaus vom 14. November 2024
Multipliziert man die Summe einer Einladung – eines Abends – eines Hauses – eines Lyrikers – eines Musikers und eines Publikums mit einem sehr sympathischen, wort- und geistreichen, unterhaltsamen und eloquenten Moderator, dann ergibt dies das wunderbare Produkt eines sehr gelungenen Abends, dessen Töne vor allem im Herbst zu willkommenen Zwischenhochs führen.
Vielen herzlichen DANK, lieber Gallus. Es war mir eine grosse Freude und Ehre.
Im schönsten Literaturhaus der Schweiz lesen zu dürfen, war eine grosse Ehre für mich. Ich danke allen, die zum Gelingen der Lesung am 14. November beitragen haben: Monika Fischer war der gute Geist im Hintergund, der an alles dachte, und Gallus Frei-Tomic öffnete durch seine ungezwungene und begeisternde Art als Moderator die Herzen des Publikums für meine Verse. Dank der Improvisationen von Chris Wirth auf der Bassklarinette und den geistreichen und klugen Geschichten von Cornelia Roffler geriet der Abend für alle Anwesenden zu einem beglückenden Sprach- und Musikerlebnis. Was will man mehr?!
Mein Dank für diesen schönen Abend an den Weinfelder Buchtagen. Das war ein sehr angenehmes und feines Gespräch mit dir, habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt.
Seither trubelt es weiter, aber nicht mehr lange.
Ein Haus voller Wärme ist da //
und Menschen die Worte lieben //
Worte springen aus Buchseiten heraus //
und wollen wissen ob es sie //
braucht, ob sie anklingen oder verstören //
und ob es sie geben darf //
wenn sie sich von jeder Dennoch-Hoffnung abwenden //
Eine wunderbare Plattform voller literarischer Kleinode, die zum Stöbern und Verweilen einlädt. Insbesondere für jeden, der gerne in starke Sprachbilder eintaucht und in Wortbildern schwelgt ein Hochgenuss. Julia Kulewatz in ihrem Text "An der Wortgrenze" versteht es meisterlich, Sprache und Bild eins werden zu lassen in der Wahrnehmung des Lesers, man kann es fühlen, fast schmecken, das Salz der Tränen, das zum Meer wird, und der Stille der Tiefsee lauschen, die so viel mehr ist als beredetes Schweigen.
Diese Blätter sind ein wahrer Zauber, ein Fundus voller magischer Zeilen. Insbesondere "An der Wortgrenze" von Julia Kulewatz hat es mir angetan. Ich fühle mich dabei etwa an Becketts "Molloy" erinnert, surreal daherkommend, in der Tiefe existenzialistische Grundfragen verhandelnd vor den Augen des Lesers, der sich verneigt ob solcher sprachlicher Eindrücklichkeit. Danke für die Möglichkeit, solchen, innerlich wie äußerlich, aufwühlenden Texten folgen zu können!
Die Literaturblätter sind ein poetischer Verweis auf das Literatur-Leben an sich, für den ich sehr dankbar bin. In Zeiten wie diesen wird es immer wichtiger, Reizüberflutungen zu ordnen und wieder Demut zu üben. Was sind wir denn und wie werden wir bleiben, wenn nicht als beschriebene Blätter im Wind.
Danke 🙏
Ich freue mich, dass es diese Plattform online gibt.
Lesekreis/2 des Literaturhauses St. Gallen. Dienstagabend, sieben Uhr. Wir treffen uns im Bürgerratssaal des Stadthauses zur Abschlussdiskussion meines neuen Romans «Fest». Das heisst, Gallus holt mich am Bahnhof ab und spaziert mit mir durch die Innenstadt dorthin. Und so geht der Abend weiter: wärmend, nährend. Zwölf Teilnehmende des Lesezirkels, die sich in insgesamt drei Sitzungen eingehend mit «Fest» befasst haben, stossen in der Abschlussrunde auf mich. Ich erfahre, wie die Lektüre auf sie gewirkt hat, beantworte ihre Fragen und höre Dinge, die mich riesig freuen. Zum Beispiel, dass Ueli drei Monate lang kein anderes Buch lesen konnte, weil «Fest» ihn so sehr anging. Oder Dieter, der nach zwei Stunden ein Zitat aus dem Roman vorliest und das Gespräch so zu einem perfekten Abschluss bringt. Die direkte Begegnung mit Lesenden und das Gespräch mit ihnen ist äusserst wertvoll, nochmals ganz anders als bei Lesungen, intensiver, weil näher. Und es ist schön zu beobachten, wie sie das Buch – so scheint es – beinahe besser kennen als ich.
Überraschende Begegnungen, gute Gespräche, neue Erfahrungen; das waren doch schon immer die Quellen fürs Schreiben. Dass es das alles aufs Mal gibt, kommt ja kaum vor - es sei denn, man ist in Amriswil bei einer Hauslesung von Irmgard und Gallus zu Gast. Ich danke sehr! Euer MB.
Was bist du doch für ein wagemutiger Kerl, Gallus: Uns unbeschriebenen Blättern mit deiner letzten Veranstaltung im Literarturhaus eine Plattform für unsere Texte zu bieten. Danke für deine Wertschätzung, die Auseinandersetzung mit unseren Texten und den atmosphärischen Rahmen im Bodmanhaus - die Herzen waren warm, trotz kalter Füsse.
Als «junge» Autor:innen-Gruppe hast du uns einen Auftritt ermöglicht und in den Gesprächen verschiedene Facetten unserer Texte wertschätzend hervorgehoben und zur Diskussion angeregt. Für mich war’s ein wunderbarer Abend und eine ermutigende Erfahrung – danke dafür!
Kurz zog ein blassblauer Schimmer Wehmut durchs Haus, da es nun wirklich dein allerletzter Abend mit Gästen im Literaturhaus war. Auf ein Wiedersehen bei «Wortlaut» - alles Gute für dich!
Durch tiefverschneites Land auf langen Umwegen zur Lesung (ein Abschied) gekommen. Atmosphäre über Fluss und Ort und unterm Dach: eine Musik, die trägt; Worte, Bücher, Gesichter, und und noch einmal diese ganz besondere Stimmung, die Gallus schafft: so gerät man ins Gespräch, das tief und leicht zugleich ist, ein Abend, der unverwechselbar und erinnerungsdicht bleibt, eine nachklingende Freude.
Ein sehr stimmiger Abend im Literaturhaus, lieber Gallus. Mein herzliches Dankeschön für die Möglichkeit einen Text vorzutragen, als Jungautor mit silbernem Haar. Die Begegnungen und Gespräche mit den Zuhörenden, mit dir, deine herzliche Gastfreundschaft . . . es war einfach schön.
Seit vielen Jahren sind Dominic Doppler am Schlagzeug und ich an den Saiten mit Gallus unterwegs. Unsere gemeinsame Liebe zum Geschichtenerzähler, sei dies in Worten oder mit Musik verbindet uns. Der Verabschiedungsabend von Gallus in Gottlieben war wunderbar. Einmal mehr erlebten wir ihn als Menschenfreund, aufmerksamen Zuhörer und intelligenten Fragesteller. Durch seine Moderation erschliessen sich die gelesenen Texte in mehrdimensionaler Form. Das wir einmal mehr mit unserer Musik mit dabei sein durften, macht uns glücklich.
Kalt war’s, und schön war’s. Wörter flogen auf, der Himmel segelte übers Wasser, das Ufer wurde unterspült, jemand bekam kaum Luft – Schreiben im Geborgenen, im Getriebenen. Darüber sprachen wir, und zum Glück hat Urs Faes all das gesagt, was ich vergaß zu sagen. Gallus Frei Tomic hat’s gebündelt und zu einem guten Ende zusammengeführt.
Du lässt dich auf Texte ein, wie du dich auf Menschen einlässt. Mit offenem Geist und Herzlichkeit. Vielen Dank die schöne literarische Begegnung in Stans, lieber Gallus!
Gottlieben ist regenverhangen, in der Nacht soll es stürmen. Umso schöner ist es, in dieses alte Haus einzutreten, ins grüne Zimmer hinaufzusteigen, zusammen mit dir, Gallus, und einem sehr aufmerksamen Publikum über die Figuren, die Landschaft und alles Unsichtbare in meiner „Feuerlilie“ nachzudenken. Das Bodmanhaus ist einer dieser Orte, an den ich immer wieder zurückkommen möchte, den ich mitnehme, in meinen Alltag. Danke!
Schön, einen weiteren Abend im Literaturhaus verbracht zu haben, lieber Gallus - es war mir eine Freude, über Gesellschaft zu sprechen, über Rollenbilder und Veränderungen, über Liebe und die Möglichkeiten von Literatur. All das schwingt weiter … Bis bald!