dis parfüm esch
es rosarots gsi
s fläschli met
acht eggä
bittersüess
dä näbel vo der
han di i dä nase
mech packt
dä blues
wänn ech
dech schmöck
hey, heey, heeey
s esch en
eländä
herzschmerz
wo mech plagt
achterbahn
met mer fahrt
häsch din zeigfinger
gern i d höchi greckt
gseit was z machä esch
well du liäber
umägsässe besch
chom hol mer das
breng mer no säb
s esch wörkli wechtig
weisch es doch
alles för dech
söllsch s mol
besser ha
wiä ech
häsch sand
verschtreut
wo gwörkt hät
wiä charisma
bem schwätzä
schteili kurvä
gnoh – usäglah
du wössisch
wiä s lauft
heissi luft
am meter
verchauft
hey, heey, heeey
wänn ech a dech dänk
überchond mech dä blues
nagt a minä chnöchä
möcht so gern wössä
wo du etz ächt besch
wiä s döt so esch
met funkelndä augä häsch
dis chrüsimüsi verzellt
mech badet i dim schmuus
ech sig dini prinzässin
häsch mer gschmeichlet
mech met dinä
märli gschtreichled
ond wänn mech en huuch
vo bergamottä streift
aprikosä ond chli rosä
lueg ech schnäll
öb s ächt du
gsi besch
wo a mer
vorbii g weht esch
of s achslezuckä häsch dech
guät verschtandä
met em chopf herrischi
bewegigä gmacht
dini gangart hät signalisiert
platz do – etz chom ech
besch einzigartig
aaschträngend gsi
emmer z schpot
äs betz protzig
häsch chönnä bländä
ond verschwändä
besch gsellig gsi
bsuech häsch gliäbt
met gummigä
gschichtli brilliert
han s gern ghört
wiä häsch mögä lachä
esch din bodä
is gwagglä cho
häsch d luft
nach obä gno
vo nüt chond nüt
häsch du so verschtandä
dass au z vell
no z wenig esch
worum ech so fescht
a der ghangä ben
chan ech mer sälber
au chum erklärä
wenn mech öpper
aso frooged wiso
lauf ich eifach dävo
muäss ech en antwort druuf ha
dass ech dech nöd han chönna la gah?
hey, heey, heeey
ha s nöd gschafft
dech hockä z lah
mis läbä hät sech
numä um dech trüllt
hey, heey, heeey
bes mis eignä
g schtänkered hät
nemmsch dr au mol
zyt för mech?
be nömm d füürwehr gsi
öber dini minefälder tänzled
han mini sach
is rollä brocht
be fürschi cho
doch esch s äso
dä chummer um dech
esch mer nachä gschwänzlet
sit mini lockä
grau wordä send
gnau äso wiä dini
begriff ech jedes
wort vo der
no emmer
numä
schier
bevor du ab dä bühni besch
häsch mer no söttigs gseit
wo mer öppis bedüüted
bittersüess
dä näbel vo der
han di i dä nase
hey, heey, heeey
ond wänn mech en huuch
vo bergamottä streift
aprikosä ond chli rosä
lueg ech schnäll
öb s ächt du
gsi besch
wo a mer
vorbii g weht esch
Gabriela Cheng-Voser: In den letzten Monaten kämpfte ich mit einer Schreibblockade, so habe ich oft darüber nachgedacht, warum ich schreibe. Immerhin habe ich herausgefunden, dass ich mit meinen Texten Mitgefühl wecken möchte und dass mir die Menschen besonders am Herzen liegen, deren Ausgangslagen eher schwierig sind. Zudem habe ich eine Neigung zu Rollenprosa. „bittersüess“ ist der erste Text, den ich nach meinem Schreib-Stau für den Adventswettbewerb vom Literaturblatt eingereicht habe.
Die Illustration von Lea Le ist ein Geschenk von literaturblatt.ch und der Künstlerin als Preis für einen der 7 ausgewählten Texte.

