Judith Schalansky traf ich vor einigen Jahren an einer Lesung im Kaufleuten in Zürich, wo sie aus ihrem damals frisch erschienen Roman «Der Hals der Giraffe» las und im anschliessenden Gespräch auch auf ihre zukünftige Arbeit als Buchgestalterin und Herausgeberin einer ganz speziellen Sachbuchreihe «Naturkunden» beim Berliner Verlag Matthes & Seitz zu sprechen kam. Dass Judith Schalansky ein ganz besonderes «Händchen» für Gestaltung hat, bewies sie auch bei ihren eigenen Büchern, denen sie als Buchgestalterin ihren ganz eigenes Erscheinungsbild geben konnte (Fraktur mon Amour, Atlas der abgelegenen Inseln). Aber selbst beim Signieren ihrer Bücher kam der Stempel wieder. Obwohl eine ganze Reihe mehr oder weniger geduldig Wartender in der Reihe stand, polierte Judith Schalansky in aller Ruhe und Akribie den von mir aus einer Schachtel ausgewählten Stempel und drückte ihn vorsichtig in ihr Buch. Selbst die Signatur sollte stimmen.
Seit 2013 erscheinen nun regelmässig Bücher, die von Natur erzählen, von Tieren und Pflanzen, von Pilzen und Menschen, von Landschaften, Steinen und Himmelskörpern, von belebter und unbelebter, fremder und vertrauter Natur. Jedes Buch erzählt von der Liebe zur Sache, zur Sprache und zum Buch. Jedes Buch ist ein Manifest «gegen» das Digitale, wo weit mehr als nur das «Haptische» verloren geht. Zwei dieser Perlen, frisch erschienen, lege ich ihnen zur Feier des Tages ganz besonders ans Herz, zwei Bücher die wie geschaffen sind, um sie an die Pforte des Schlafes zu liegen, aufs Nachttischchen, um den Tagen die Last zu nehmen:
«Schmetterlinge», ein Portrait von Andrea Grill und «Federn, ein Wunderwerk der Natur» von Thor Hanson. Ich verspreche höchsten Genuss!
PS …und ein wunderschönes Geschenk!