Seit ein paar Jahren überrascht und erfreut die Buchhandlungen klappentext in Weinfelden mit einer feinen Buchauswahl, viel Engagement und Fantasie und einem erstaunlichen Buch-Kulturprogramm. Am Mittwoch, 11. Januar, um 19.30 Uhr, liest Elisabeth Binder aus ihrem neusten Buch «Ein kleiner und kleiner werdender Reiter».
Elisabeth Binder ist Gründerin des 2014 erstmals in Erscheinung getretenen amato-Verlag in Unterstammheim im Kanton Thurgau. In ihrem in diesem Verlag erschienen Buch «Ein kleiner und kleiner werdender Reiter» unternimmt die Autorin Spaziergänge, Annäherungen an den Ort ihrer Mutter Kindheit. Ein Dorf an der Thur, das zwischen den Kriegen und danach durch Textilindustrie Bedeutung erlangte und diese in der Gegenwart wieder verlor. Elisabeth Binder sucht nach dem, was von ihrer Vergangenheit und derer des unscheinbaren Dorfes geblieben ist, nach Bildern aus der Kindheit, Spuren ihrer Familie und all jener Menschen, die damals das Leben des Dorfes ausmachten. Zugegeben, da schwingt manchmal Schmerz und Ernüchterung mit über all das Unwiederbringliche. Trotzdem ist jede Seite von so viel Liebe, Zartheit und Respekt getragen, dass selbst das Kaff, zu dem das Dorf geworden ist, zu einer Perle wird, zu einer ganzen Kette literarisch eingefärbter Perlen, von denen ich mich entzücken liess.
Elisabeth Binder ist 1951 in Bürglen (Thurgau/Schweiz) geboren. Nach einem Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Zürich war sie Lehrerin, dann Literaturkritikerin beim Feuilleton der «Neuen Zürcher Zeitung». Seit 1994 ist sie freie Schriftstellerin. 2004 erschien bei Klett-Cotta ihr Roman «Sommergeschichte», 2007 «Orfeo» und 2010 «Ein Wintergast». Elisabeth Binder erhielt die Medaille der Schweizer Schiller-Stiftung sowie den Förderpreis zum Mörikepreis.