Liebe Bücherfreunde,
vielen Dank für all die positiven Stimmen und Rückmeldungen zu meiner Bewerbung für diesen 1. Buchblog Award. Auch wenn in der ersten Runde bloss die Klicks zählen und damit die Vernetzung eines Bloggers, waren es die Zusprüche und Komplimente, die mir Schub verleihen. Und doch gab und gibt es gute Gründe, an dieser «Ausscheidung» teilzunehmen:
- Nie war das Stöbern in fremden Blogs einfacher als hier. Nie konnte man besser in die Vielfalt dieser Welt hineinschauen. Nie war mein Staunen grösser darüber, wie vielfältig diese Landschaft ist.
- Ich glaube, dass sich Verleger und Autoren (Natürlich gilt die Bezeichnung immer auch für die weibliche Form!) erst jetzt wirklich bewusst geworden sind, wie wichtig Literaturblogger in einer digitalen Welt, in der man seine Infos unmittelbar aus dem Netz holt, werden können. Trotzdem scheint mir die Rolle eines Bochbloggers noch zu wenig klar zu sein. Buchblogger sind keine Rezensenten. Ich werde für mein Lesen und Schreiben nicht bezahlt. Will das auch nicht, weil ich es köstlich finde, unabhängig zu sein. Aber wenn mir ein Buch nach 50 Seiten nicht sein Gesicht zeigt, wenn es mich nicht einlässt, mich nicht umgarnt und umarmt, dann lass ich es liegen. Warum sollte ich mich mit Lektüre quälen. Ich bin ein Schatzsucher, der weiss, dass das, was er für glänzend schön hält, eine subjektive Beurteilung ist.
- Gleichzeitig wird bei einem Streifzug durch die Buchbloggerwelt auch klar, wie viel Luft es nach oben hat, wie viel Potenzial in dieser Nische liegt. Da nehme ich auch meinen eigenen Blog nicht davon aus: zu viele vermeidbare Fehler, zu viele ehrgeizige Ziele, die bei realistischer Betrachtung unerreichbar sind, kein Geld, um in Lektorat oder eine kleine Redaktion zu investieren, keine Möglichkeiten, Kulturbeiträge zu bekommen, weil die Nische noch zu jung ist…
- Buchblogs untereinander vernetzen sich kaum. Auch wenn das Gegenteil behauptet wird. Niemand will, dass andere von der eigenen Arbeit profitieren. Man hütet seine Schätze.
- Es ist der erste Award dieser Art, so weit ich weiss. Und wenn die guten Erfahrungen überwiegen, wird sich dieser Award entwickeln und bei anderer Gelegenheit, vielleicht auch bei Festivals, Nachahmer oder Ähnliches provozieren. Das ist gut so. Nicht nur die Lesegewohnheiten, die Literatur verändert sich. Auch die Art der Vermittlung. Und Blogger sind Kulturvermittler verschiedenster Qualität und Färbung.