Benedict Wells auf Lesereise

Lesungen von Autoren können zu wahren Happenings werden. Auf ihre Weise auch die von Benedict Wells, der vor ein paar Jahren als «literarisches Wunderkind» gepriesen wurde und in vielem den hohen Erwartungen standhielt. Mit «Vom Ende der Einsamkeit» schrieb Benedict Wells einen eindrücklichen Roman über die Überwindung von Angst, darüber, was passiert, wenn Verlust einem aus dem Leben reisst. (Besprechung auf diesem Blog)
Benedict Wells las auch in Konstanz aus seinem neusten Roman, wartete höflich auf Fragen aus dem eingeschüchterten Publikum, dem er das Gefühl gab, mindestens ebenso wichtig zu sein wie Schriftstellerei und Buch. Auch nach vielen Lesungen habe ich noch nie erlebt, dass….

….sich ein Autor zum Signieren so unendlich viel Zeit liess, sich von nichts und niemandem treiben liess.

…an einer Lesung so viel junges Publikum gebannt zuhörte. Angesichts der Jugendlichkeit des Autors erklärbar. Trotzdem eine Ausnahme!

….ein Autor einem jeden, der geduldig wartete, fast einen ganzen Brief in den Umschlag schrieb, meist so viel, dass es nicht einmal auf eine Seite Platz fand.

….ein Autor mehr von anderen Büchern anderer Autoren schwärmte und bei vielen eine lange Liste von Buchempfehlungen (John Williams, John Steinbeck, John Irving…) zur Signatur dazuschrieb.

….ein Autor vor dem Kauf seines Erstlings warnte. Man solle mit dem Kauf warten, bald würde eine überarbeitete Fassung bei Diogenes erscheinen.

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