Wird die Schweiz schon als kleines Land mit grosser Vielfalt bezeichnet, so trifft dies noch mehr auf das im Vergleich nur halb so grosse Slowenien zu. Es treffen dort drei grosse Ökosysteme aufeinander: die Pannonische Tiefebene, die Alpen und das Mittelmeer, was zu grosser Vielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt führt … und auch bei der Kulinarik!
Die kleinen, aber feinen Literaturtage in Zofingen suchen sich jeweils jenes Land aus, das an der Frankfurter Buchmesse Gastland ist. Slowenien, mit rund zwei Millionen Einwohnern, ist nicht nur landschaftlich vielfältig, sondern auch in seiner Literaturlandschaft. Ein Land, das literarisch mit Sicherheit zu entdecken ist.
Zwar ist die Amtssprache Slowenisch, doch die Einflüsse der angrenzenden Länder mit romanischen, germanischen und finnougrischen Sprachen beeinflussen die Kommunikation stark, und so sind fast alle slowenischen Schriftstellerinnen und Schriftsteller mehrsprachig. Da drängt sich die Frage auf, wie viel Europa man in Slowenien finden kann, und wir hoffen, dass uns Helmut Luther hierauf eine Antwort geben kann.
Spannend ist auch, wie sich das lyrische Schaffen dieser beiden Länder zeigt. Antworten gibt der slowenisch-schweizerische Feldversuch mit Roger Perret und Aleš Šteger. Letzterer verzaubert uns zudem zusammen mit Jure Tori am Akkordeon am Samstagabend mit einer Lyrikperformance.
Geballte Frauenpower spüren wir durch Ana Schnabl mit «Meisterwerk», Ana Marwan mit «Verpuppt», Suzana Tratnik mit der «Pontonbrücke», Nataša Kramberger mit «Verfluchte Misteln» und Jerneja Jezernik mit «Alma M. Karlin», die sich, jede auf ihre Weise, gesellschaftspolitischen Themen widmen. «Alma M. Karlin» heisst auch die Graphic Novel von Marijan Pušavec und Jakob Klemenčič.
Auf die Zeiten des Umbruchs in Slowenien gehen wir in der Podiumsdiskussion «Geschichten vom Balkan» ein und der grosse Drago Jančar wird sich zum Abschluss des Festivals mit dem Slowenien der 50er-Jahre auseinandersetzen.
Ich bin wie immer dabei!