Es ist angerichtet! Frédéric Zwicker liest am Donnerstag, den 30. März mit seinem Roman «Hier können sie im Kreis gehen» um 19.30 Uhr als Prologlesung im Kulturforum Amriswil. Am Freitag die offizielle «Eröffnung» in der Hauptpost St. Gallen, im Raum für Literatur, mit Max Küng und seinem ebenfalls auf literaturblatt.ch besprochenen Roman «Wenn du dein Haus verlässt, beginnt das Unglück» – und Samstag/Sonntag mit vielen weiteren literarischen und künstlerischen Höhepunkten.
6 1/2 Jahre dauerte die Entstehungsgeschichte des Erstlings von Frédéric Zwicker «Hier können sie im Kreis gehen». Bis sich mit dem Verlag «Nagel & Kimche» ein renommierter Verlag fand, der das Abenteuer zusammen mit dem Autor einging. Frédéric Zwicker erzählt die Geschichte vom 91jährigen Johannes Kehr, einem Misanthrop, der sich im Pflegeheim hinter einer vorgetäuschten Demenz versteckt. Kehr hat genug von all den Oberflächlichkeiten, ist eigentlich bloss zu feige, seinem Leben ein abruptes Ende zu setzen. So ist das Ende ein langes Ende, ein letztes unbestimmtes Kapitel hinter einem Vorhang, in einem Versteck. Frédéric Zwicker zeigt sich erstaunt darüber, wie gut sich das Buch vermarkten lässt. Mag sein, dass sie humorvoll ist. Aber die Geschichte ist Frédéric Zwickers ganzer Ernst. 2004 absolvierte er einen mehrmonatigen Zivildienst in einem Pflegeheim. Nachdem er aber immer ganuer wusste wovon er schreiben wollte, schnupperte er noch einmal undercover in einer Demenzabteilung. Johannes Kehrs Biografie ist eine tragische; eine schwierige Kindheit, gross geworden mit vielen Enttäuschungen. Demenz vorspielend erinnert er sich an seine Geschichte durch ein ganzes Jahrhundert, geboren am Tag, als in der Schweiz der letzte Bär erschossen wurde, verbittert und geschlagen vom Schicksal. Schonungslos und doch respektvoll geschrieben bestätigt von Reaktionen von Fachleuten und überzeugt davon, ein wichtiges Thema angesprochen zu haben. Jeder Dritte muss im Alter mit einer Demenz rechnen. Folglich müsste das Thema genug Relevanz für jeden besitzen. Eigentlich unmöglich, sich diesem Thema zu verschliessen.
Kommen sie zur Lesung im Kulturforum Amriswil! Ein gutes Buch, ein interessanter Autor, der etwas zu erzählen hat und ein Gespräch über ein Thema, dass sie bewegen wird. Moderation: Gallus Frei-Tomic, literaturblatt.ch!
Neben grossen Namen wie Jonas Lüscher, Sabine Gruber, Jaroslav Rudiš, Nora Gomringer und den Heimspielen vom Slamer Renato Kaiser und Salzburger-Stier-Preisträger Manuel Stahlberger lassen sich auch Entdeckungen machen. Zum Beispiel der Lyriker Nico Bleutge mit seinem bei C. H. Beck frisch erschienenen Gedichtband «nacht leuchten die schiffe» und die junge Österreicherin Anna Widenholzer mit ihrem zweiten Roman «Weshalb die Herren Seesterne tragen», der der Frage nachgeht, was richtig und was falsch ist. Ein Roman, der von der Presse und Kritik begeistert aufgenommen wurde.
Neben traditionellen Lesungen, Büchertischen, Gesprächen über die Grenzen des Schreibens, Poetry Slam, Spoken-Word-Lyrik zeigen auch Zeichnerinnen und Zeichner ihre Werke; Kati Rickenbach ich und Daniel Bosshart, Flurin Von Salis, Anna Haifisch und Nicolas Mahler.
Seien sie dabei! «Die Stadt feiert Wortlaut. Ein literarisches Fest, das seinesgleichen sucht und mit der neunten Austragung bereits weit über die Region hinausstrahlt.»