Vor vielen Jahren brachte mir einmal eines meiner Kinder eine Puppe nach Hause. Keine Puppe wie bei uns im Kinderzimmer. Aber eine daumengrosse, dunkelbraune Puppe eines Falters. Ich begrub die Puppe auf gut Glück in einen grossen Topf mit Erde und vergass Puppe und Gefäss. Dank meiner Vergesslichkeit stand der Topf bis tief in den Herbst hinein in einem beheizten Zimmer. Und als es draussen schon herbstlich kalt wurde, holten mich wiederum meine Kinder, zogen an mir herum und riefen aufgeregt durcheinander, in meinem Zimmer wäre ein Tier, ein riesiges Tier.
Totenkopfschwärmer sind bei uns selten, wie alle Schwärmer nachtaktiv und geschlüpft von beachtlicher Grösse. Sie erreichen eine Flügelspannweite von über 10 cm. Die Raupen ernähren sich von Kartoffelpflanzen. Ihre Zeichnung auf dem Rücken gibt ihnen ihren Namen. Wesen der Nacht!
So haben auch die vier besprochenen Bücher in der einen oder anderen Weise mit der Nacht, mit dem Tod, mit dem Sterben zu tun, jedes auf seine ganz eigene Art und Weise – aber jedes mit Qualitäten, die sie zu literarischen Perlen machen.
„Die Literaturblätter und literaturblatt.ch sind Leuchttürme im trüben Digitalungefähr des literaturkritischen Meinungsbetriebs. An ihnen sollte man sich orientieren.“ Simon Strauß
„Lieber Gallus, soeben flattert das neue Literaturblatt zu mir ins Haus. Es ist wieder einmal ein wunderbares Kunstwerk daraus geworden, ich gratuliere Dir. Und ich danke Dir herzlich dafür, daß mein „Bildnis meiner Mutter“ dabei sein darf. Ich fühle mich geehrt!“ Wolfgang Hermann